Mosambik kämpft mit den Folgen von Zyklon "Kenneth". Schwere Regenfälle haben nach Angaben von Helfern im Norden des Landes Überschwemmungen verursacht. Bislang seien infolge des Wirbelsturms acht Menschen in Mosambik und auf dem Inselstaat der Komoren gestorben. Tausende Häuser seien zerstört worden.
"Es regnet jetzt stark in Pemba, (in der Provinz) Cabo Delgado, und einige Teile der Stadt sind bereits überflutet", sagte der Sprecher des UN-Nothilfebüros Saviano Abreu am Sonntag über eine der betroffenen Städte in Mosambik. In einigen Vierteln stehe das Wasser schon jetzt hüfthoch. "Wir erwarten leider verheerende Überschwemmungen hier in Pemba". Retter seien im Einsatz.
Ausmaß der Katastrophe nicht absehbar
"Zahlreiche Häuser, Schulen, Gesundheitseinrichtungen und die Infrastruktur wurden zum Teil komplett zerstört", teilte Christof Johnen vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) am Sonntag mit. Das Ausmaß der Katastrophe sei noch gar nicht absehbar. Auch, weil viele Gemeinden weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten seien. Außerdem sei die Stromversorgung in einigen der betroffenen Gebiete zusammengebrochen.
"Für die nächsten Tage sind weiterhin heftige Regenfälle angesagt, die die Situation verschärfen und zu Überschwemmungen und Erdrutschen führen können", sagte Johnen weiter. Viele Menschen seien obdachlos geworden, es gäbe Probleme mit der Versorgung mit Essen und sauberem Trinkwasser. "Es besteht die Gefahr, dass Seuchen ausbrechen", fügte er hinzu.
20 Verletzte auf den Komoren
Auf den Komoren habe es mindestens 20 Verletzte gegeben, hatte das UN-Nothilfebüro am Wochenende mitgeteilt. Es meldete darüber hinaus Überschwemmungen in mehrere Dörfern sowie beträchtliche Schäden an Straßen und Strommasten auf den Inseln. Vorläufigen Schätzungen zufolge seien dort mindestens 1000 Menschen vorübergehend obdachlos geworden.
"Kenneth" war zunächst über die Komoren hinweggezogen und in der Nacht zum Freitag dann mit Stärke vier von maximal fünf im Norden Mosambiks auf Land getroffen. Daraufhin schwächte sich der Zyklon ab. Die Hilfsorganisation Care sprach dennoch von einer "verheerenden Zerstörung".
Erst Mitte März war die frühere portugiesische Kolonie Mosambik vom Zyklon "Idai" erschüttert worden. Er hatte vor allem im Zentrum des Landes eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Rund 600 Menschen kamen ums Leben. Infolge des Zyklons war ein Anstieg von Cholera-Fällen und Malaria-Erkrankungen gemeldet worden. © dpa
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