Südsudan, Erdnusspaste
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Der noch junge Südsudan ist seit Jahren durch Konflikte geschwächt. Die Bevölkerung leidet unter Nahrungsmittelknappheit und steter Angst vor neuen Kämpfen. Überschwemmungen im Oktober haben die Not noch einmal verschärft: 4,5 Millionen Menschen leiden Hunger. Dass Hilfe und Überleben möglich sind, zeigt die hoffnungsvolle Geschichte der kleinen Amira. Mit neun Monaten bringt ihre Mutter Einas sie in ein UNICEF-Ernährungszentrum, im Nordwesten des Südsudan.
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Die Ernährungsexperten erkennen sofort, dass das Mädchen Hilfe benötigt. Sie ist apathisch und wiegt nicht einmal fünf Kilogramm, ihr Armumfang ist viel zu dünn. "Amira weigert sich zu essen", erklärt ihre Mutter. "Mein Mädchen wird von Tag zu Tag dünner und ich kann nichts dagegen machen. Wir sind alle besorgt."
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"Die falschen Körperproportionen sind mir sofort aufgefallen. Amiras Kopf wirkt viel zu groß für den kleinen Körper. Und die Ärmchen sind erschreckend dünn. Das sind klassische Zeichen einer Mangelernährung", sagt UNICEF-Ernährungsexpertin Jesca Wude Murye. Die Untersuchung bestätigt die Vermutungen der Expertin.
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Aufgrund des lebensbedrohlichen Gesundheitszustands wird Amira sofort in das ambulante Therapieprogramm in Aweil aufgenommen. Das Programm beinhaltet die therapeutische Nahrung RUTF und regelmäßige Checks in der Klinik. RUTF ("ready-to-use therapeutic food") ist eine nahrhafte Erdnusspaste, die mit Vitaminen und Mineralien angereichert ist - oft die letzte Hoffnung für mangelernährte Kinder.
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Bereits nach sechs bis acht Wochen Behandlung stabilisiert sich das Gewicht der Kinder meist wieder. Die kleinen Päckchen mit Erdnusspaste wirken unauffällig, aber in ihnen steckt die volle Power: Sie enthalten jeweils stolze 500 Kilokalorien.
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Auch Amira beginnt sich schnell zu erholen: Jede Woche wird ihr Armumfang dicker, ihre Wangen runder und sie lächelt häufiger. Ihre Mutter Einas ist begeistert, wie groß die Fortschritte ihrer Tochter sind, erzählt sie bei den wöchentlichen Kontrollterminen.
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Die eigentliche Behandlung findet zu Hause statt. Einas bekommt Rationen für eine Woche und füttert Amira dreimal täglich. Jede Woche kommen sie zur Fortschrittskontrolle in die Klinik, bevor eine neue Ration bereitgestellt wird.
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Fünf Wochen später hat sich Amiras gesundheitlicher Zustand deutlich verbessert. Sie nimmt von Tag zu Tag zu, isst neben der Erdnusspaste auch andere Lebensmittel und ist viel aktiver geworden. Und auch ihre Mutter Einas kann wieder herzlich lachen - noch vor Kurzem hatte sie nachts aus Sorge um ihre Tochter oft wach gelegen.
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Auch UNICEF-Mitarbeiterin Jesca ist mit Amiras Entwicklung und ihren Fortschritten sehr zufrieden. Das wöchentliche Wiegen bestätigt: Amira ist auf einem guten Weg. 260.000 Kinder im Südsudan leiden an lebensbedrohlicher Mangelernährung - wie Amira brauchen sie dringend Hilfe.
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Bereits mit 35 Euro im Monat kann Kindern wie Amira geholfen werden. Sie hat mittlerweile so viel Energie, dass sie sogar im Haushalt "mithilft". Das Geschirrabwaschen im großen Wassereimer hat es ihr besonders angetan. Was für ein Unterschied zu ihrem Gesundheitszustand vor zwei Monaten!
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Bei der letzten Kontrolluntersuchung strahlen alle – und das Maßband für die entscheidende Oberarmmessung zeigt endlich Grün statt Rot. Amira wiegt nun 6,5 Kilo und ihr Oberarmumfang beträgt gesunde 12,5 Zentimeter.
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"Die Kinder, die in unsere Ernährungszentren im Südsudan kommen, sind oft von Krankheiten wie Malaria, Masern und Durchfall so geschwächt, dass sie allein kaum noch essen können", beschreibt Sandra Bulling, Mitarbeiterin von UNICEF Deutschland, nach einem Besuch im Südsudan. "Die Kinder verlieren sehr schnell Gewicht und würden ohne lebensrettende Erdnusspaste und Medikamente nicht überleben."
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United Internet for UNICEF unterstützt die Arbeit von UNICEF im Südsudan. Mit unserer Weihnachtsaktion helfen wir Kindern wie Amira, um ihnen die Chance zu geben zu überleben und gesund zu werden. Mit Ihren Spenden sorgt UNICEF dafür, dass der Ernährungszustand der Kinder untersucht wird, um sie bei Bedarf so schnell wie möglich zu behandeln.