UNICEF ruft zur Hilfe für rund 48 Millionen Kinder in Kriegs- und Krisengebieten auf. In seinem jährlichen Nothilfeappell bittet das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen um rund 3,6 Milliarden US-Dollar, um Kindern in 51 Ländern zu helfen, die unter Krieg, Naturkatastrophen oder anderen Notsituationen leiden.

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Die meisten Mittel werden für die Kinder in Syrien und seinen Nachbarländern benötigt (1,3 Milliarden US-Dollar), gefolgt von der Hilfe im Jemen, in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und für die Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch.

Auf der ganzen Welt verschärfen gewaltsame Konflikte die Notlagen für Kinder. Die Folge sind neue Gewaltwellen, Vertreibungen und Zerreißproben im Leben der Kinder.

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"Kinder können nicht darauf warten, dass Kriege beigelegt werden. Die Krisen bedrohen das unmittelbare Überleben und die Zukunft von Kindern und jungen Menschen in katastrophalem Ausmaß", sagt Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten Nothilfeprogramme von UNICEF.

"Kinder leiden am meisten, wenn durch Konflikte oder Naturkatastrophen die soziale und medizinische Grundversorgung zusammenbricht oder plötzlich kein Zugang zu Trinkwasser mehr besteht.

Wenn die internationale Gemeinschaft nicht schnell handelt und lebensrettende Hilfe für diese Kinder bereitstellt, ist ihre Zukunft düster", so Manuel Fontaine.

Aufwachsen gleicht einem Albtraum

Konfliktparteien zeigen vielfach eine eklatante Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben von Kindern. Kinder werden nicht nur direkt angegriffen. Ihnen wird auch der Zugang zu Krankenhäusern oder Schulen verweigert und die zivile Infrastruktur wird zerstört.

Schätzungsweise 84 Prozent des weltweiten Nothilfebedarfs von UNICEF in 2018 (rund drei Milliarden US-Dollar) ist für die Hilfe für Kinder in bewaffneten Konflikten bestimmt.

Heute wächst laut UNICEF jedes vierte Kind auf der Welt in einem Land auf, das unter bewaffneten Konflikten oder Naturkatastrophen leidet. Für viele der betroffenen Kinder gleicht das Leben einem Albtraum.

Krankheiten durch zerstörte Infrastruktur

Die massive Ausbreitung von Krankheiten durch verschmutztes Wasser ist eine der größten Bedrohungen für Kinder in Krisengebieten.

Weil Wasserwerke, Versorgungsleitungen oder andere kritische Infrastruktur zerstört werden oder der Zugang zu Trinkwasser verweigert wird, bleibt vielen Kindern nichts Anderes übrig, als verschmutztes Wasser zu trinken.

Häufig werden Familien auch in Gebiete vertrieben, in denen es keine ausreichende Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen gibt.

Für Mädchen und Frauen sind dies zusätzliche Belastungen, da es traditionell zu ihren Aufgaben gehört, für ihre Familien Trinkwasser zu holen – auch in gefährlichen Situationen.

Sauberes Wasser ist lebenswichtig

"In den Krisengebieten haben schätzungsweise 117 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser. In vielen Konflikten sterben mehr Kinder an den Folgen von Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser übertragen werden, als durch direkte Gewalt", so Manuel Fontaine.

"Ohne sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen werden Kinder oft krank. Vielfach erhalten sie keine medizinische Hilfe, weil Krankenhäuser und Gesundheitsstationen überlastet oder nicht funktionsfähig sind.

Für Millionen Kinder, die an lebensgefährlicher Mangelernährung leiden, ist das Risiko für Durchfallerkrankungen wie Cholera besonders hoch – ein tödlicher Teufelskreis aus Unterernährung und Krankheiten."

UNICEF organisiert gemeinsam mit seinen Partnern, wie der Stiftung United Internet for UNICEF, in mehr als der Hälfte aller Krisen- und Katastrophenfälle weltweit die Versorgung mit Trinkwasser, sanitären Anlagen sowie Maßnahmen für bessere Hygiene.

Dazu werden Latrinen gebaut, Hygieneartikel bereitgestellt, bringen Tankwagen Trinkwasser in Flüchtlingslager, werden Krankenhäuser und Cholera-Behandlungszentren unterstützt sowie Wasserwerke und Leitungen repariert.

Diese Maßnahmen retten Leben – und gleichzeitig eröffnen sie langfristig Wege für weitere Hilfe wie zum Beispiel Impfungen, die Behandlung mangelernährter Kinder sowie Notschulen.

UNICEF-Hilfe in Krisengebieten

In 2018 sollen in Krisengebieten gemeinsam mit Partnern:

  • 35,7 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten
  • 8,9 Millionen Kinder an Bildungsangeboten teilnehmen
  • 10 Millionen Kinder gegen Masern geimpft werden
  • 3,9 Millionen Kinder psychosoziale Hilfe bekommen
  • 4,2 Millionen Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung behandelt werden.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 erhielten mit Unterstützung von UNICEF

  • 29,9 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser
  • 13,6 Millionen Kinder Impfschutz gegen Masern
  • 5,5 Millionen Kinder Zugang zu Bildungsangeboten
  • 2,5 Millionen Kinder mit akuter schwerer Mangelernährung medizinische Hilfe
  • 2,8 Millionen Kinder die Chance an psychosozialen Hilfsangeboten teilzunehmen.

Die Stiftung United Internet for UNICEF unterstützt auch 2018 ausgewählte Projekte von UNICEF.

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