Schlossbesitzer mit Herz für Obdachlose: Prinz William will auf einem Teil seines Grundbesitzes ein großes Sozialprojekt realisieren. Es geht um Wohnungen mit bezahlbaren Mieten. Bei Monarchiegegnern kommt das Engagement des künftigen Königs von Großbritannien nicht gut an.
Prinz William (41) treibt sein Projekt gegen Obdachlosigkeit voran. Als britischer Thronfolger ist er einer der größten Grundbesitzer des Landes ist - ihm stehen Pachteinnahmen aus dem Herzogtum Cornwall zu. Im Südwesten Englands sollen nun mit einer Wohltätigkeitsorganisation in einem ersten Projekt 24 Wohnungen entstehen. Das dafür benötigte Land in Nansledan bei Newquay stammt vom Herzogtum.
Die Bauarbeiten sollen im September beginnen, wie das Duchy of Cornwall am Sonntag mitteilte. Die ersten Wohneinheiten sollen dann im Herbst 2025 fertig sein. In der ersten Phase liege der Schwerpunkt darauf, Unterkünfte zu schaffen, die vorübergehend genutzt werden könnten, bis sich mit Unterstützung etwas Dauerhaftes finde.
"Im Vereinigten Königreich führt der Mangel an wirklich bezahlbarem Wohnraum zu Wohnungslosigkeit und dazu, dass Hunderttausende Menschen in vorübergehenden Unterkünften von schlechter Qualität leben, ohne Unterstützung", teilte Peter Mackie vom Expertengremium von Williams Projekt Homewards mit.
Kritik am Projekt: Tropfen auf dem heißen Stein
Dem Herzogtum Cornwall (englisch: Duchy of Cornwall) gehören an mehreren Orten Großbritanniens Ländereien und Immobilien. Außerdem umfasst es zahlreiche Investments. Sein Wert wird laut Nachrichtenagentur PA auf mehr als eine Milliarde Pfund geschätzt (fast 1,2 Milliarden Euro).
Neben dem neuen Projekt sollen in Nansledan zusätzlich zu etwa 1000 bereits bestehenden Wohnungen 200 weitere mit bezahlbaren Mieten entstehen.
Die Organisation Republic, die sich für die Abschaffung der Monarchie einsetzt, kritisierte das Projekt. Das Herzogtum sei nicht Williams persönlicher Besitz und die Investition nur ein Tropfen auf den heißen Stein - gemessen an dem, was nötig sei. "Das Land wird in den nächsten zehn Jahren mindestens 3,4 Milliarden Pfund für die Monarchie ausgeben", kritisierte Graham Smith. Das sei Geld, das in Häuser investiert werden könne. (dpa/best)
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