Er ist der Bruder der künftigen schwedischen Königin: Prinz Carl Philip steht immer ein bisschen im Schatten von Kronprinzessin Victoria. Doch dort scheint er sich durchaus wohlzufühlen. Nun feiert er seinen 45. Geburtstag.
Lange zählte der einzige Sohn von König
Er ist eine wichtige Stütze für den König und Thronfolgerin Victoria (46) geworden. Zusammen mit
Carl Philip wurde als Thronfolger geboren
Bei seiner Geburt vor 45 Jahren galt Carl Philip als Kronprinz. Aber schon wenige Monate später, im Januar 1980, änderte Schweden das Thronfolgegesetz, wonach nicht mehr der erste männliche Nachfolger die Krone erbt, sondern das erstgeborene Kind - unabhängig vom Geschlecht. Damit rückte
Adelsexpertin Julia Melchior verriet im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news, dass diese Änderung während der Kindheit durchaus Thema bei den Geschwistern war: "Es ist bekannt, dass Victoria, als sie Kinder waren, einmal gesagt hat: 'Wenn ich groß bin, werde ich König.' Und dann hat Carl Philip geantwortet: 'Das stimmt nicht. Wenn ich groß bin, werde ich König.' Im Kindesalter hat es wohl ein bisschen gedauert, bis sie verarbeitet hatten, dass sie die Nummer eins ist und nicht er - aber das war eher kindlich spielerisch."
Im Gegensatz zu anderen Königshäusern, wo es zwischen Thronfolger und der Reserve durchaus zu Rivalitäten kommen kann - siehe Prinz William (41) und Prinz Harry (39) in Großbritannien - scheint sich Carl Philip auf der Ersatzbank durchaus wohl zu fühlen. Melchior glaubt: "Das vorherrschende Gefühl ist Erleichterung darüber, dass jemand anders im Rampenlicht steht, der diese Rolle in der Öffentlichkeit gut und gerne übernimmt."
Er liebt schnelle Autos und fotografiert gerne
Und so konnte sich Carl Philip auch auf seine vielfältigen Interessen jenseits des royalen Hofprotokolls konzentrieren. Nach der Schule absolvierte er von 1999 bis 2002 eine Wehrausbildung, danach studierte er erst Grafikdesign in Stockholm und dann noch Agrarwissenschaften in Alnarp. Aber nicht nur beruflich konnte er sich verwirklichen, auch in seinen Hobbys ist er als Reserveprinz freier, als er es als Thronfolger wäre.
Neben der Fotografie, mit der er sich schon als Kind beschäftigte, ist Motorsport seine große Leidenschaft. Von seinem Vater bekam er nicht nur das Aussehen vererbt, sondern auch die Liebe für schnelle Autos. Carl Philip besitzt eine Rennlizenz und sitzt auch als Vater noch hinter dem Steuer. Zuletzt feuerten ihn seine Söhne beim Porsche Carrera Cup 2023 an. Die Begeisterung für den Motorsport brachte ihm seinen Spitznamen "Rennfahrer-Prinz" ein.
Seine Frau war Bikini-Model und Reality-Sternchen
Auch wenn dem schönen Carl Philip die Herzen der Frauen weltweit zuflogen, setzte er selbst auf Langzeitbeziehungen. Mit seiner Ex-Freundin Emma Pernald war er zehn Jahre zusammen. 2008 lernte er dann Model und Reality-Sternchen Sofia Hellqvist kennen, offiziell sind sie seit 2010 liiert. Die Beziehung sorgte damals für viele Schlagzeilen, denn Sofia trat nicht nur in der schwedischen Realityshow "Paradise Hotel" auf, sondern hatte auch einige freizügige Fotoshootings absolviert. Doch Carl Philip hielt zu seiner Partnerin - mit der er inzwischen eine royale Vorzeigefamilie gegründet hat.
Nach der Hochzeit im Jahr 2015 bekamen sie drei Söhne: Alexander (8), Gabriel (6) und Julian (3). Die Kinder tragen zwar Prinzen-Titel, sind aber seit 2019 keine "königlichen Hoheiten" mehr. Denn wie die Kinder von Carl Philips jüngerer Schwester Madeleine (41) sind sie seit einem Beschluss des Königs kein Teil des Königshauses mehr, sondern nur noch Teil der Königsfamilie. Damit können die Jungen als Privatpersonen leben und später Berufe ausüben, die als Mitglied des Königshauses nicht möglich wären.
Er steht zu seiner Lese-Rechtschreibschwäche
Der schwedische Royal leidet an Dyslexie, einer Form von Lese- und Rechtschreibschwäche. Jahrelang verheimlichte er die Störung, die auch sein Vater und seine beiden Schwestern haben. Doch seit einiger Zeit spricht er offen darüber - auch, um anderen Betroffenen Mut zu machen und gegen die Stigmatisierung des Handicaps anzukämpfen. "Es war schwer, mit den Vorurteilen von anderen umzugehen. Aber das Problem ist nicht nur, dass man von anderen für dumm oder faul gehalten wird, sondern, dass man sich selbst gegenüber negative Gefühle entwickelt. Es ist am schwierigsten, mit diesen Gefühlen umzugehen", erklärte er dem schwedischen Magazin "Kupé".
Besonders zu schaffen machten ihm die Reaktionen auf einen Auftritt bei einem Sportwettbewerb, bei dem er die Gewinner vorlas und dabei ins Stottern geriet. "Die Leute waren sehr hart zu mir", schilderte er der britischen Zeitung "The Times" später. "Es hat sich schrecklich angefühlt." Das sei "eine Art Wendepunkt" für ihn gewesen, mit seiner Schwäche endlich offen umzugehen. Zusammen mit seiner Frau hat er eine Stiftung gegründet, die sich für Legastheniker einsetzt. (ae/spot/pak) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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