Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche - mit dem letzten Abenteuer der "Guardians of the Galaxy" und einer Rekapitulation von Boris Beckers Abstieg.
Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.
Disney+ bringt den Abschluss der "Guardians of the Galaxy"-Trilogie in die Wohnzimmer. Währenddessen versucht sich Paramount+ an einem Psychogramm des einstigen deutschen Sporthelden
"Guardians of the Galaxy: Vol. 3", Disney+
Ein Jobwechsel von Marvel zu DC, das ist, als würde man von Apple zu Samsung oder vom FC Bayern zu Borussia Dortmund wechseln. Und doch räumte James Gunn im Herbst 2022 bei der Superheldenmanufaktur seinen Stuhl, um beim konkurrierenden DC Universe anzuheuern. Zuvor aber hinterließ der Filmemacher seinem Ex-Arbeitgeber und der Marvel-Fangemeinde noch ein letztes Abenteuer mit den liebgewonnenen Helden aus seiner Feder: den dritten und abschließenden Teil der "Guardians of the Galaxy"-Reihe.
Zu Beginn des vergnüglichen und gleichwohl epischen Finales über die intergalaktischen Helden um Star-Lord (
Doch die trügerische Ruhe macht bald einem Sturm Platz: Ayesha (Elizabeth Debicki), die rachsüchtige Hohepriesterin der Sovereigns, ist mit den Guardians noch nicht fertig und hetzt ihnen den ultimativen Bösewicht, Adam Warlock (Will Poulter), auf den Hals. Da kann bei den Marvel-Helden nur eines gelten: "Wir fliegen zusammen. Ein letztes Mal." Das tun sie ab 3. August auch bei Disney+.
"Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende", Paramount+
Erst im vergangenen April widmete Apple TV+ Boris Beckers Aufstieg und Fall eine lange Dokumentation. Trotzdem zieht Paramount+ nun mit "Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende" nach. Wie schon die Produktion des Techkonzerns kontrastiert auch das neue Erklärstück Beckers eisernen Willen und dessen Charme mit der großen Selbstbezogenheit des Sporthelden, der nicht nur einmal die Bodenhaftung zu verlieren drohte.
Zwar sind Beckers Skandale und Prozesse auch Teil der Paramount-Doku, doch der Zweiteiler fokussiert eher auf Boris Beckers Beziehungen. Neben Sharlely "
Boris Becker selbst, den die Doku zu mehreren Gegendarstellungen bewegte, kommt in dem Film von Produzent und Regisseur Stephen Finnigan übrigens nicht zu Wort. Zu sehen gibt es "Boris Becker: Aufstieg und Absturz einer Legende" ab 4. August bei Paramount+.
"The Beanie Bubble", Apple TV+
Vom Tellerwäscher zum Millionär: Dieser Ausdruck ist längst zum Motto des "American Way of Life" geworden. Heldengeschichten werden im Land der unbegrenzten Möglichkeiten eben gerne erzählt. Auf den ersten Blick würde man dazu wohl auch den Hype um die "Beanie Babies" zählen. Jene Kuscheltiere waren in den 90er-Jahren besonders in den USA der letzte Schrei. Ihre großen Glupschaugen waren von den Schulhöfen und aus den Kinderzimmern nicht wegzudenken, sie verwandelten sich gar in begehrte Investitions- und Spekulationsobjekte.
Der Apple-Film "The Beanie Bubble" erzählt davon, wie der charismatische Spielzeugmogul Ty Warner (Zach Galifianakis) das Kult-Spielzeug schuf - allerdings mit einem entscheidenden Kniff: Kristin Gore und Damian Kulash nehmen die Perspektive der drei Frauen ein, die den Aufstieg der niedlichen Plüschwesen entscheidend mitprägten.
Entsprechend ist "The Beanie Bubble" keine From-Rags-to-Riches-Erfolgsstory durch die rosarote Brille, vielmehr thematisiert der gelungene Apple-Film (ab 28. Juli) auch Aspekte wie Korruption, Wahnsinn und toxischen Narzissmus.
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"Heartstopper", Staffel 2, Netflix
Wirklich neu ist die Liebesgeschichte von Charlie (Joe Locke) und Nick (Kit Connor) im Grunde genommen nicht. Obwohl das Mauerblümchen und der Überflieger auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen, verlieben sich die beiden - sozialer Druck hin, Vorurteile her.
Und doch traf die Netflix-Serie "Heartstopper" mit ihrer herzerwärmenden Erzählung den Nerv einer ganzen Generation. Statt kitschigem Herzschmerz gibt es ungeschönte Ehrlichkeit, auch wenn die bei der Liebesgeschichte des schwulen Charlie und des bisexuellen Nick manchmal wehtut.
Das gilt einmal mehr auch für die zweite Staffel der hochgelobten LGBTQ-Serie. Realistisch, aber nie bitter laden die neuen Folgen zum Mitschmachten ein, sparen aber auch Anfeindungen gegenüber der LGBTQ-Community nicht aus. Wie die Irrungen und Wirrungen der jungen Liebe von Charlie und Nick weitergehen, lösen die neuen Episoden der Serienadaption von Alice Osemans gleichnamiger Graphic Novel ab 3. August bei Netflix auf.
"Untold: Jake Paul the Problem Child", Netflix
"Das Boxen braucht einen Typen wie diesen", ist sich Sportlegende Mike Tyson sicher. In seinem Podcast holte "Iron Mike" zur Lobeshymne auf Jake Paul aus. Doch nicht überall ruft der 26-jährige Box-Emporkömmling solche Begeisterung hervor. Zu Pauls energischsten Kritikern gehört etwa UFC-Präsident Dana White. Die Höhen und Tiefen von Pauls Leben - er wuchs in Ohio auf und verwandelte sich dank Meme- und Prank-Videos zur Internetsensation - rekapituliert nun eine Netflix-Doku samt richtungsweisendem Titel: "Untold: Jake Paul the Problem Child" (ab 1. August).
Der Film widmet sich auch der Zeit, in der Paul es mit Musik und Schauspielerei zu einem Vermögen brachte. In Interviews ordnet der streitbare Sportler sein bisheriges Leben ein. Außerdem schildern sein Bruder Logan, seine Eltern sowie Fans, Boxkollegen und Angehörige der skeptischen alten Garde ihre Sicht auf die Dinge.
"Jake Paul the Problem Child" ist der erste Ableger der insgesamt vierteiligen Netflix-Produktion "Untold". Danach veröffentlicht der Streamer im Wochentakt weitere Episoden über den Ex-Quarterback Johnny Manziel, Doping-Drahtzieher Victor Conte und die Erfolgsgeschichte des College-Footballteams der Florida Gators zwischen 2005 und 2010. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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