- Die Sparks gelten als eine der kreativsten und exzentrischsten Bands des Musikbusiness.
- Nun hat Regisseur Edgar Wright den Brüdern Ron und Russell Mael und ihrer 50-jährigen Karriere ein filmisches Denkmal gesetzt.
- In "The Sparks Brothers" kommen Kollegen und Fans wie Beck, Vince Clarke von Erasure, Flea von den Red Hot Chili Peppers oder Giorgio Moroder zu Wort.
Die Sparks-Festspiele 2021 gehen weiter. Im Sommer hatten die US-Brüder mit ihrem schrillen Pop-Musical "Annette" das Filmfestival von Cannes eröffnet - in den Hauptrollen die Stars
Weit über zwei Stunden schildert Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Edgar Wright (47) - nach eigenem Bekenntnis seit Ewigkeiten Sparks-Fan - die 50-jährige Karriere des vielleicht exzentrischsten Brüderpaars im Pop. Der Macher von "Baby Driver", "Shaun of the Dead" und "Last Night in Soho" kennt viele andere Bewunderer des Duos. Und er nimmt sie nun mit ins Boot für eine filmische Hymne auf die so eingängige wie eigenständige Musik von Ron und Russell Mael, auf ihre sympathischen Macken und ihren schrägen Witz.
Große Kollegen outen sich als Fans
Der Trailer zum Film "The Sparks Brothers" kündigte als Verehrer so unterschiedliche Musiker wie Beck, Vince Clarke (Erasure), Flea (The Red Hot Chili Peppers), Todd Rundgren, Alex Kapranos (Franz Ferdinand), Giorgio Moroder, Tony Visconti oder Thurston Moore (Sonic Youth) an. Dabei unübersehbar: Die Sparks - 70er-Jahre-Zeitgenossen von David Bowie, T. Rex und Roxy Music, stilistische Vorbereiter für Pet Shop Boys oder Depeche Mode - werden in den nachfolgenden Pop-Generationen wirklich geliebt.
Kritische Distanz zum Gegenstand des Bandporträts sollte man also nicht unbedingt erwarten. Die Sparks waren seit ihrer Gründung in Los Angeles aber auch erfreulich kompromisslos - und deswegen zeitweise länger weg vom Fenster. Nach dem ersten Riesenhit "This Town Ain't Big Enough For Both Of Us" (1974) gab es manche kommerzielle oder kreative Delle, doch danach kehrten die Brüder stets mit erfolgreichen Liedern zurück, etwa "The Number One Song In Heaven", "Lil' Beethoven" oder "When Do I Get To Sing "My Way"".
Regisseur Wright wird dem oft ironiegeladenen, knallbunten Glam-, Synthie- und Art-Pop der Maels mit hübschen visuellen Einfällen gerecht. Interviews mit den beiden älteren Herren und ihren Huldigern strotzen vor Humor und Charme. Ob dieses Filmdenkmal ein Publikum über Musikfans und Pop-Kenner hinaus findet, bleibt indes abzuwarten. (dpa/dh)
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