- Die Regisseurin Jessica M. Thompson machte bisher mit hochgelobten Kurz- und Independentfilmen von sich reden.
- Nun kommt ihr Horrorfilm "The Invitation" mit "Game of Thrones"-Star Nathalie Emmanuel in die Kinos.
- Im Interview verrät die Australierin, die mittlerweile in Los Angeles lebt, ob sie selbst schon einen DNA-Test gemacht hat und wie sich die Arbeit mit einem Frauen-Team auf den Film ausgewirkt hat.
Kurz zur Handlung: In "The Invitation" macht sich die junge Evie (Nathalie Emmanuel) auf die Suche nach bisher unbekannter Verwandtschaft. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie keinen lebenden Angehörigen mehr – zumindest keine, von denen sie weiß. Ein DNA-Test bringt Klarheit und einen echten Volltreffer: Ein verschollener Cousin taucht auf.
Dass er sich seltsam verhält, irritiert sie durchaus, doch bringt das Ganze auch eine aufregende Wendung in Evies Leben. Die Einladung auf eine opulente Hochzeit in England lässt sie sich nicht entgehen. Und auch der schöne und geheimnisvolle Walter (Thomas Doherty) ist ganz nach ihrem Geschmack. Zu ihrem Entsetzen muss sie aber bald feststellen, dass das im ganz wörtlichen Sinne auch umgekehrt so ist.
Innerhalb des Horrorgenres hatten Vampirfilme schon immer einen besonderen Stand und eine große Fangemeinde. Hatten Sie eine besondere Beziehung zu dieser Art Film, vielleicht auch einen Lieblingsfilm?
Jessica M. Thompson: Ich habe Horrorfilme schon in sehr jungen Jahren geliebt. "The Shining", "Das Omen" – ich habe sie alle gesehen. Und Vampirfilme fand ich besonders großartig. "Cronos" von Guillermo del Toro war einer meiner ganz frühen Favoriten. Das ist einfach ein Film mit so viel Herz: die Geschichte eines Großvaters und seiner Enkel, und er wird zu einer Kreatur der Nacht ... Ich habe mich sehr von diesem Film inspirieren lassen. Aber auch von "Begierde" (im Original: "The Hunger") von Tony Scott – ich habe diese Idee der kultivierten New Yorker Vampire geliebt! Sie leben in einem traumhaften Loft, unterrichten Klavier - diese Welt hat mich einfach angezogen.
Auch Ihr Film spielt ja zunächst in der ganz modernen Welt.
Ja, "The Invitation" ist noch einmal eine ganz neue Annäherung an die Welt der Vampire. Wir starten im modernen New York, mit einer Künstlerin, die nach Familie forscht. Sie bekommt, was sie sich gewünscht hat – aber es endet doch unerwartet.
Evie sucht mithilfe eines DNA-Tests nach unbekannter Verwandtschaft. Diese Tests gibt es ja mittlerweile überall und man kann sie ganz unkompliziert auswerten lassen. Haben Sie selbst schon einen gemacht?
Oh ja. Und ich habe tatsächlich einen Cousin gefunden, von dem ich nichts wusste. Also ist meine Geschichte der von Evie sehr ähnlich – wenn auch mein Cousin nicht so böse ist, sondern sogar ein sehr liebenswerter Mensch. Aber es passte so gut zum Film: Blut, Blutsverwandtschaft, blutrünstige Vampire … daher war so ein Test einfach der perfekte Einstig in die Geschichte.
Wie schon bei Ihren Projekten zuvor haben Sie auch bei dieser großen Produktion das Drehbuch geschrieben und Regie geführt. Ist Ihnen die kreative Kontrolle wichtig?
Es geht vielleicht weniger um Kontrolle und mehr um die Vision. Ich habe das Drehbuch mit Blair Butler geschrieben, also geht es auch um ihre Ideen und Worte. Als Künstlerin, als Autorin ist es natürlich genau das, was man will – seine Ideen und Visionen mit der Welt teilen. Aber ich will schon auch die Kontrolle. Denn natürlich möchte ich nicht, dass das verwässert wird. Aber ich hatte auch ein großartiges Team um mich. Alle Teams am Set wurden von Frauen geleitet. Das war wirklich ein Vergnügen und für mich das erste Mal, mit so vielen Frauen zusammenzuarbeiten. Meiner Meinung nach hat sich das auch wirklich positiv auf den Film, den Look und die Details ausgewirkt.
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