• Seit Freitag ist die erste Folge der neuen Marvel-Serie "The Falcon and the Winter Soldier“ auf Disney+ abrufbar.
  • Nach dem Experiment mit "WandaVision" kehrt Marvel wieder zum bewährten Action-Konzept zurück.
  • Die Serie überzeugt mit Blockbuster-Action für den heimischen Bildschirm, ist aber nicht so innovativ wie "WandaVision".

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Es dauert nicht lange, bis Sam "Falcon" Wilson (Anthony Mackie) erstmals die Muskeln spielen lässt. Oder besser die Schwingen ausbreitet. Der Superheld wird mit einer knapp zehnminütigen, spektakulären Actionsequenz eingeführt, in der er ein entführtes Terroristenflugzeug über Libyen kapert.

Blockbuster-Kino im eigenen Wohnzimmer

Er verfolgt Schurken in Wingsuits durch eine Schlucht, er tritt gegen Kampfhubschrauber an und setzt sein Hightech-Equipment ein. Und ziemlich cool ist er dabei auch noch, der Falke hat den einen oder anderen Spruch auf Lager.

Die neue Miniserie "The Falcon and the Winter Soldier", deren erste Folge "Eine neue Welt" seit Freitag auf Disney+ abrufbar ist, bietet gleich zu Beginn genau das, was die Fans des Marvel Cinematic Universe erwarten. Explosionen, CGI-Gewitter, schnelle Schnitte, dramatische Musik, krachende Action und exotische Orte. Das fühlt sich nach Blockbuster-Kino an, nur eben auf dem heimischen Bildschirm.

"The Falcon and the Winter Soldier" ist kein Experiment wie "WandaVision"

Schnell wird klar, dass Marvel mit "The Falcon and the Winter Soldier" auf alte Pfade zurückkehrt. Vor zwei Wochen endete "WandaVision", die erste Marvel-Serie für Disneys Streamingdienst.

Die Story um Wanda Maximoff und Vision war anders, sie kam experimentell und mysteriös daher, erst nach einer Anlaufzeit von mehreren Folgen gab es die gewohnte Action zu sehen. Während "WandaVision" zum Rätseln einlud und von zahlreichen Fan-Theorien begleitet wurde, legt "The Falcon and the Winter Soldier" die Karten schnell auf den Tisch.

Schon in der ersten Szene betrachtet Sam Wilson den Captain-America-Schild, den ihm Steve Rogers (Chris Evans) am Ende von "Avengers: Endgame" übergeben hat. Wilsons Blick ist skeptisch, er packt den Schild ein, zum Einsatz kommt er aber nicht. Das Erbe von Captain America ist eine schwere Bürde für ihn, der rot-weiß-blaue Schild landet zwischenzeitlich sogar im Museum.

Wird Sam Wilson der neue Captain America?

Ob und wie Sam Wilson das Erbe Captain Americas annimmt, dürfte das Thema der sechs Folgen sein, die in den nächsten Wochen jeweils freitags auf Disney+ veröffentlicht werden. Dafür spricht auch, dass Bucky Barnes alias "The Winter Soldier" (Sebastian Stan) der zweite Hauptdarsteller der Miniserie ist. Dieser ist schließlich der älteste Freund des echten Captain America und begleitete Rogers bereits im Zweiten Weltkrieg.

Auch Barnes hat eine Bürde zu tragen, seine Vergangenheit als gehirngewaschener Hydra-Killer verfolgt ihn in seinen Albträumen, wegen seiner traumatischen Erlebnisse ist er in Therapie. Der Winter Soldier hat keine Freunde im Jahr 2021, keine Aufgabe. Ein Date mit einer Kellnerin verläuft ergebnislos.

Zwei Sidekicks des MCU im Blickpunkt

Falcon und Winter Soldier waren bisher eher Sidekicks im MCU, nun rücken die bei den Fans sehr beliebten Figuren in den Fokus. In der ersten Folge treffen die beiden noch nicht aufeinander, es wird spannend, wie sich die beiden Männer mit all ihren Problemen zusammenraufen.

Einmal mehr zeigt sich die große Stärke des Serienformats darin, dass mehr Zeit bleibt, um die Geschichte der Figuren auszubreiten und auch auf ihre privaten Hintergründe zu schauen. Die Handlung spielt etwa sechs Monate nach "Avengers: Endgame", nicht nur die beiden Helden, sondern auch die Bevölkerung ist noch damit beschäftigt, die Geschehnisse aufzuarbeiten.

Daniel Brühl kehrt als Superschurke zurück

Doch schnell kristallisiert sich eine neue Bedrohung heraus, die Schurkengruppe der "Flag Smashers" wird Falcon und Winter Soldier das Leben schwermachen. Auch der deutsche Schauspieler Daniel Brühl kehrt in seine Rolle als Superschurke Baron Helmut Zemo zurück.

Wegen des direkten Anschlusses an die MCU-Filme werden sich Fans der Franchise sofort zu Hause fühlen und können bedenkenlos einschalten. Wer sich im Marvel Cinematic Universe nicht ganz so gut auskennt, sollte vielleicht die Captain-America-Filme noch einmal anschauen, oder zumindest deren Handlung nachlesen, um alle Anspielungen zu verstehen.

Allerdings werden dank gradliniger Action und aufwendiger Umsetzung auch Zuschauerinnen und Zuschauer abgeholt, die nicht so tief in das Marvel-Universum abtauchen wollen. "The Falcon and the Winter Soldier" bietet bestes Popcorn-Kino nach dem bewährten MCU-Rezept, die Serie braucht sich nicht vor den für die große Leinwand produzierten Blockbustern zu verstecken.

Während "WandaVision" dem Marvel Cinematic Universe eine neue Note hinzufügte, besinnt sich "The Falcon and the Winter Soldier" auf Altbewährtes zurück. Was erfolgsversprechend, aber auch ein bisschen schade ist.

Die Außenseiter sind zurück: "Mighty Ducks: Game Changer"

Aus einem Haufen Außenseiter ist ein ultra-ehrgeiziges Eishockey-Jugendteam gworden. Gordon Bombay (Emilio Estevez), der 12-jährige Evan (Brady Noon) und dessen Mutter Alex (Lauren Graham) bauen ihr eigenen Team auf - aus Liebe zum Eishockeyspielen. "Mighty Ducks: Game Changer" ist ab dem 26. März auf Disney+ zu sehen.


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