Es ist das große Comeback von Michael Keaton in die erste Riege der Schauspielzunft - und das große Comeback eines Kammerspiels in die Reihe der besten Filme. "Birdman", das mit vier Oscars (bester Film, Regie, Kamera, Original-Drehbuch) ausgezeichnete Drama über den Schauspielbetrieb, ist neben dem ebenfalls mit vier Oscars prämierten “Grand Budapest Hotel“ (Wes Anderson) der große Gewinner der 87. Academy Awards.
In "Birdman" von Regisseur Alejandro González Iñárritu ringt der gefallene Hollywoodstar Riggan Thomson mit seiner neuen Rolle als Darsteller in einer literarischen Broadway-Inszenierung. Seine große Zeit liegt hinter Thomson, es ist Jahre her, seit er als Superheld "Birdman" an den Kinokassen für Erfolge sorgte. Eine Parallele zu Thomson/Birdman-Darsteller
Zwei Egomanen und ein Nervenzusammenbruch
Thomson engagiert für das Theaterstück Broadway-Schwergewicht Mike Shiner (Edward Norton), um bei den Kritikern zu punkten. Doch Shiner entpuppt sich als Egomane, dem das Bühnenwerk und die Vorstellung relativ egal sind. Als weiterer Störfaktor kommt Thomsons Tochter (Emma Stone) hinzu, die mit ihrer Dagegenhaltung ihren Vater um den Verstand bringt und Shiner um den Finger wickelt. Thomson gerät kurz vor der Premiere in eine Sinnkrise und bekommt einen Nervenzusammenbruch.
Die Kritiker sind sich recht einig, was "Birdman" betrifft. Filmblogger Nilz Bokelberg schreibt auf Facebook: "Die wichtigen Oscars sind zu Recht an Birdman gegangen, wenn es auch ein leichter Affront ist, dass Keaton keinen bekommen hat."
Etwas verhaltener sieht es Dietmar Dath in der FAZ: "Der Preis für die Beste Regie, fürs beste Originaldrehbuch, die beste Kamera und den besten Film sind keine Missgriffe." Obwohl "Birdman" und "Grand Budapest Hotel" je vier Oscars bekamen, urteilt "Die Welt" eindeutig: "Sieht man die Wertigkeit der Preise an, kann sich Birdman als der alleinige Sieger fühlen, denn alle seine Oscars erreichte er in den sogenannten 'wichtigen' Kategorien." © Glutamat
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