Die bekannteste Fanfare der Filmgeschichte (Sorry, Rocky!) gibt das Signal für den Start des achten Teils des unerreichten Weltraummärchens "Star Wars" - und wem nicht schon allein beim Gedanken daran alle Härchen zu Berge stehen, der hat kein Herz und darf hier nicht weiterlesen. Allen anderen sei - ganz spoilerfrei - versichert: "Die letzten Jedi" ist das Beste, was Ihnen in der Vorweihnachtszeit passieren wird.
Es ist tatsächlich schon wieder zwei Jahre her, dass mit "Star Wars: Das Erwachen der Macht" der bislang letzte Teil der Saga in den Kinos lief.
Das hervorragende Spin-off "Rogue One" war zwar ein unterhaltsamer Lückenbüßer, brachte die Geschichte logischerweise aber nicht voran.
Was bisher geschah ...
Wir erinnern uns: Am Ende von Episode 7 hatte Rey (immer noch ganz wunderbar: Daisy Ridley) nach langer Suche endlich Luke Skywalker (
Dem Widerstand um General Leia Organa (Carrie Fischer) war es gelungen, die Starkiller-Basis zu zerstören - doch es mussten (wie eigentlich immer) große Verluste hingenommen werden.
Kylo Ren (Adam Driver) hatte zwar seinen Vater Han Solo (Harrison Ford) getötet, schien aber trotzdem unschlüssig, ob er sich Supreme Leader Snoke (Andy Serkis) und der Dunklen Seite der Macht endgültig hingeben will.
Es gibt also eine Menge zu erzählen im zweiten Teil der dritten Trilogie. Und wie gewohnt überfluteten die Spekulationen schon lange vor Filmstart das Internet.
Kaum wurde nämlich der deutsche Titel "Die letzten Jedi" bekannt gegeben, sorgte Regisseur Rian Johnson mit der Aussage, in seinem Kopf sei es "nur Singular" - also "Der letzte Jedi" - für Verwirrung. Plural oder nicht - das ist hier weit mehr nur eine sprachliche Ungenauigkeit.
Ist Rey die Tochter von Luke Skywalker?
Denn vor allem warf "Das Erwachen der Macht" eine Frage auf, ohne deren Antwort kein "Star Wars"-Fan mehr ruhig schlafen kann: Wer zur Hölle ist eigentlich Rey - und warum ist sie so verdammt cool?
Sind sie und Luke DIE letzten Jedi? Ist Luke DER letzte Jedi und Rey doch nur eine talentierte Schrottsammlerin? Sind sie gar Vater und Tochter? Und ist dann Kylo Ren ... ihr Cousin?
Auch wenn es uns in den Fingern juckt, verraten wir die Auflösung an dieser Stelle natürlich nicht. Genauso wenig wie die Antwort auf Fragen, die eigentlich nie jemand gestellt hat, etwa: Was trinkt so ein Jedi eigentlich auf einer einsamen Insel? (Die Antwort darauf wird Sie noch in Ihren Träumen verfolgen ... Versprochen!)
Am Ende sind alle schlauer, doch bis dahin vergehen satte 151 (!) Minuten, in denen gekämpft, geweint, gelacht, gestorben und geliebt wird, dass es eine wahre Freude ist.
Mehr "Star Wars" in einem "Star Wars"- Film geht nicht!
"Die letzten Jedi" vereint alles, was die Saga ausmacht - und treibt es auf die Spitze.
Der Heldenmut der einfachen Piloten, die den Kampf für das Gute über ihr eigenes Leben stellen, ist noch größer.
Die Wirkung der Macht wird intensiver demonstriert als je zuvor.
Und endlich hat auch Leia einen Auftritt von so überwältigender Kraft und Schönheit, dass einem nicht nur, weil bald Weihnachten ist, nur "magisch" einfällt.
Dazu ist der Film unglaublich witzig! Ja, vielleicht ist hier ein Spruch oder da eine Geste etwas übertrieben albern - doch sie verfehlen nie ihre Wirkung, sind nie bemüht, sondern liebevoll und wohlplatziert.
Kritik? Ok, zwei Sätze dürfen sein
Na klar: Die Niedlichkeit der fluffigen Sidekicks, die bald in allen Kinderzimmern dieser Welt zu finden sein werden, ist bisweilen anstrengend.
Und bei der einen oder anderen Nebenfigur fragt man sich schon, ob es nicht auch ohne gegangen wäre? (Wir meinen dich, Benicio del Toro.)
Doch das kann nichts daran ändern, dass "Die letzten Jedi" einer der besten Filme der Reihe ist, wenn nicht sogar DER beste!
Nostalgie ist hier das Zauberwort! Der Film wird vor allem diejenigen sehr glücklich machen, die sich schon als Kind auf die jährliche "Krieg der Sterne"-Wiederholung in der Weihnachtszeit mehr gefreut haben als aufs Christkind.
Und wir waren nicht wenige ...
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