Die aktuelle "Tatort"-Folge vom Sonntag (1.12.2024) gehört sicher zu den bedrückendsten Fällen, die ein Team zu lösen hatte. Im Mittelpunkt von "Schweigen", produziert vom NDR, steht der Missbrauch von Kindern in einem Kloster.

Mehr News zum "Tatort"

Damit nahm sich die Krimireihe, die sich oft an aktuellen gesellschaftlichen Vorgängen orientiert, zum ersten Mal der Fälle von Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche an.

Auch von den beteiligten Schauspielern wurde einiges abverlangt. So sprach Florian Lukas (51), der ein ehemaliges, mittlerweile erwachsenes Missbrauchsopfer spielte, davon, dass schon die Vorbereitungen auf den Film hart waren. Er habe Reportagen angeschaut, in denen die Opfer zu Wort kommen. Die Taten sehe er "wie Mord", denn es sei "die Tötung einer Kinderseele, die sich davon wahrscheinlich nicht mehr erholen wird."

Die Ermittlungen in dem Fall leitet Hauptkommissar Thorsten Falke, gespielt von Wotan Wilke Möhring (57). Der musste auf seine langjährige Kollegin verzichten zum ersten Mal gab es den norddeutschen "Tatort" ohne Franziska Weisz, die ihren letzten Auftritt in dem "Tatort: Was bleibt" hatte.

Kommissarin Eva Pötter zweifelt und verzweifelt

Eine neue Ermittlerin wurde jedoch schon an diesem Sonntag eingeführt: Kommissarin Eva Pötter, gespielt von Lena Lauzemis. Pötter ist Katholikin und sehr gläubig. Sie muss sich im Zuge der Ermittlungen auch ihren ganz eigenen Herausforderungen stellen ihr gesamtes Weltbild und Wertegefüge wird auf den Kopf gestellt.

"Sie glaubt an die Kirche als einen Ort des Schutzes und der Geborgenheit in einer Gemeinschaft", so Lena Lauzemis über ihre Rolle. "In ihrer Familie wird bei Tisch gebetet. Die Ohnmacht gegenüber diesem organisierten, gewaltvollen System der Macht macht sie zeitweise handlungsunfähig und befangen."

Sogar die Professionalität der Ermittlerin werde in Frage gestellt: "Ein Stück weit entzieht sie sich der Realität. Die unzähligen Dias und Super-8-Aufnahmen der missbrauchten Kinder kann sie nicht ansehen, wie es von einer Kommissarin erwartet wird", erklärt Lauzemis.

Lena Lauzemis brillierte als Gudrun Ensslin

August Diehl und Lena Lauzemis in Andres Veiels "Wer wenn nicht wir". © IMAGO/Mary Evans/IMAGO/Mary EvansxAF ArchivexSenator Film

"Tatort"-Erfahrung konnte Lauzemis bereits sammeln. In den Fallen "Gewaltfieber" (2001) und "Gefährliches Schweigen" (2004) aus Ludwigshafen mit Ulrike Folkerts als Lena Odenthal hatte die 41-Jährige jeweils einen Part.

Auch aus der Fernsehreihe "Deutschland 83" dürfte sie dem Publikum bekannt sein. Von der Kritik und dem Publikum bejubelt wurde sie für ihre Darstellung der RAF-Terroristin Gudrun Ensslin in Andres Veiels Debüt "Wer wenn nicht wir" aus dem Jahr 2011. (dh)

Verwendete Quelle:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.