In "Gefangen" ermitteln Ballauf und Schenk im Mord an dem Leiter einer psychiatrischen Klinik. Wir geben ein paar Hintergründe zum Fall.

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Was ist eine schizophrene Psychose?

Julia, die in die geschlossene Abteilung in Professor Krügers Klinik eingewiesen wurde, leidet seit dem frühen Unfalltod ihrer Eltern am Borderline-Syndrom. Nach einer Schwangerschaft habe sie eine schizophrene Psychose entwickelt.

Borderline-Patienten leiden der Informationswebseite "Neurologen und Psychiater im Netz" zufolge unter der "Unfähigkeit, ihre inneren gefühlsmäßigen Zustände zu kontrollieren. Dabei dominieren äußerst unangenehme Spannungszustände, die zuweilen als unerträglich empfunden werden." Betroffene entwickeln häufig extreme Strategien, um diesen Zuständen zu entfliehen, zum Beispiel Selbstverletzungen.

Unter Psychosen versteht man allgemein Krankheitsbilder, die mit "Realitätsverlust, Wahnvorstellungen, Störungen des Denkens, der Sprache und der Gefühlswelt verbunden sind". Eine schizophrene Psychose geht mit Wahrnehmungsstörungen einher, also Halluzinationen oder Wahnvorstellungen, in Julias Fall dem Verfolgungswahn.

Schizophrenie wird fälschlicherweise oft mit Persönlichkeitsspaltung in Verbindung gebracht, "so, als ob ein an Schizophrenie Erkrankter mehrere Persönlichkeiten in sich tragen würde. Dem ist keinesfalls so."

Was ist der Unterschied zwischen einer Psychologin und einer Psychiaterin?

Kommissar Max Ballauf bittet seine Therapeutin, sich die Akte von Julia anzusehen und die Diagnose zu bewerten. Lydia Rosenberg wehrt sich mit dem Argument, sie sei - anders als der ermordete Arzt Krüger – Psychologin, keine Psychiaterin. Beide sind "Experten für seelische Gesundheit", erklärt die Stiftung Gesundheitswissen der Privaten Krankenkassen.

Psychiater haben ein Medizinstudium absolviert, auf das eine mehrjährige Facharztausbildung in der Psychiatrie und Psychotherapie erfolgt. Nach bestandener Facharztprüfung gelten sie als Psychiater und können auch als ärztliche Psychotherapeuten arbeiten. Grundsätzlich dürfen sie nicht nur therapeutische Gespräche führen, sondern sind auch berechtigt, Medikamente wie Antidepressiva zu verschreiben, Patienten körperlich zu untersuchen und das Einweisen in eine Klinik zu veranlassen.

Psychologen hingegen studieren mindestens fünf Jahre Psychologie. Sie beschäftigen sich also mit dem Verhalten der Menschen, mit ihren Gefühlen und Gedanken. Wollen sie Patienten behandeln, müssen sie eine Zusatzausbildung anschließen. Auch dann dürfen sie jedoch keine Medikamente verordnen, sondern arbeiten mit therapeutischen Gesprächen und kognitiven Methoden.

Woher kennt man den Drehbuchautor Christoph Wortberg?

"Gefangen" ist zwar der dritte "Tatort" des 1963 geborenen Kölners, viele Zuschauer dürften ihn jedoch als Schauspieler kennen: Von 1987 bis 2002 spielte er in der "Lindenstraße" den Arztsohn Frank Dressler. Nach dem Ausstieg aus der WDR-Seifenoper arbeitete er als Regieassistent, dabei ergab sich die Bearbeitung eines Drehbuchs – seitdem konzentriert sich Wortberg (sein Nachname ist übrigens kein Pseudonym, sondern Zufall) aufs Schreiben. Er verfasste Drehbücher unter anderem für die Krimiserien "Großstadtrevier", "Soko Köln" und "Der letzte Bulle" und ist preisgekrönter Jugendbuchautor ("Die Farbe der Angst", "Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß"). Vor "Gefangen" schrieb er für das Team Ballauf & Schenk 2017 "Nachbarn" und 2018 "Familien".

Was ist so besonders am grünen Auto des Anwalts?

Als die Kommissare bei Florian Weiss klingeln, zeigt sich Autonarr Freddy Schenk beeindruckt von dessen Gefährt vor der Tür: "Farbcode 8383, metallicgrün. Von so einem hab' ich schon immer geträumt." Der wie von Schenk meist nur "Neunelfer" genannte Porsche 911 ist der Inbegriff des Sportwagens. Er kam 1964 auf den Markt und wurde bis 1989 gebaut. 1974 kam es zu einer grundlegenden Überarbeitung, weswegen die Neunelfer bis 1973 als Urmodelle bezeichnet werden. Der Farbcode 8383 zeigt laut der Liebhaberseite elferclassic.de, dass es sich um ein Coupé der Baujahre 1970/71 handeln muss, nur für dieses Model wurde dieses Metallicgrün verwendet.

Nichts weist laut elferclassic darauf hin, dass dieser Porsche besonders ungewöhnlich ist. Unter Sammlern sind zum Beispiel die von der Rennversion abgeleiteten und mit Straßenzulassung versehenen RS-Modelle von 1973 begehrter, beliebter und teurer.

Allerdings könnten Normalsterbliche viele der Grüntöne, die für Porsche-Coupés um 1970 verwendet wurden, wohl kaum unterscheiden. Schenks Kommentar ist also vor allem ein launiger Hinweis auf seine Auto-Obsession – und seinen klassischen Geschmack, der ihn einen dunkelgrünen Porsche (etwa roten Modellen) vorziehen lässt.

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