Im aktuellen "Tatort: Die goldene Zeit" muss sich Franziska Weisz alias Julia Grosz mit dem Hamburger Kiez beschäftigen. Die Schauspielerin verrät, wie sie persönlich zur sündigen Meile steht.

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Seit 2016 ist Franziska Weisz als Polizeioberkommissarin Julia Grosz zu sehen. Im neuen "Tatort: Die goldene Zeit" muss sie sich zusammen mit ihrem Kollegen Thorsten Falke alias Wotan Wilke Möhring mit Themen wie Prostitution und Menschenhandel beschäftigen. Wie sie sich auf den Dreh vorbereitet hat und wie es mit dem Hamburger Team weiter geht, hat sie in einem Gespräch mit der Agentur spot on news verraten.

Franziska Weisz: "Gut, dass ich da reingeschubst wurde

Im "Tatort: Die goldene Zeit" müssen Grosz und Falke einen Auftragsmord aufklären, was sie ins Rotlicht-Milieu des Hamburger Kiez führt. "Privat hätte ich freiwillig nicht so viel Zeit da verbracht", erklärt die Schauspielerin im Interview. "Am helllichten Tag liegen dort kaputte Menschen am Straßenrand, die ihr Leben weggeworfen haben."

Doch Weisz könne dem Ganzen auch eine positive Seite abgewinnen: "Ich finde es gut, dass ich da reingeschubst wurde. Schließlich ist es ein Versäumnis, als Polizistin von Hamburg und Umgebung den Kiez nicht zu kennen."

Dennoch sei der Kiez "eine absurde Plastik-Welt" für sie, weshalb sie privat auch nichts damit anfangen könne. "Der Kiez ist eine Partymeile. Aber dort sind nicht die Partys, auf die ich persönlich gerne gehe."

Die Veränderungen auf der Reeperbahn

In "Die goldene Zeit" wird die Veränderung auf dem Kiez thematisiert. "Das finde ich am Drehbuch sehr schön: Der Vergleich alter Kiez versus neuer", erklärt die Schauspielerin. "In den 1970er und 1980er Jahren waren die Zeiten angeblich golden. Es gab deutsche Zuhälter-Gruppen, die Rivalen waren." Doch dann sei der Kiez immer internationaler geworden, so Weisz.

Zudem sei im Jahr 2001 ein neues Prostitutionsgesetz erlassen worden, welches Sexarbeiterinnen mehr Selbstbestimmung garantieren sollte. Die Folge: In Deutschland wurde die Prostitution weitestgehend legalisiert. "Hamburg erlebte deshalb einen enormen Aufwind und wurde zugleich auch Brennpunkt von internationaler Kriminalität", weiß die 39-Jährige. "Von Menschenhandel bis zur Zwangsprostitution ist alles dabei."

Sie könne sich gut vorstellen, dass für Figuren wie Lübcke die Zeiten früher wirklich golden waren. "Schließlich fuhr er mit seinem Chef mit dem Rolls-Royce durch den Kiez und hat auf irgendeiner Yacht seinen Urlaub verbracht." Die Sexarbeiterinnen bekamen davon allerdings nichts ab. "Die Frauen, die damals angeschafft haben, sind mittlerweile wahrscheinlich tot oder Alkoholikerinnen."

Bahnt sich eine Liebesgeschichte an?

Im letzten Fall "Querschläger" hat sich eine zarte Liebesgeschichte zwischen Grosz und Polizistin Tina Geissler angebahnt. Wird diese vielleicht weitergeführt? "Wer weiß", gibt sich die Schauspielerin geheimnisvoll. "Ich finde das sehr schön bei 'Querschläger', dass das Ganze mit einem Flüstern ins Ohr beendet wird, bei dem wir nicht genau wissen, was Grosz ihrer Kollegin sagt."

Das Privatleben der Kommissare wird in den Hamburger Krimis nicht stark thematisiert. Es gehe immer "primär um die Kriminalfälle", so auch die Einschätzung von Weisz. Dennoch können Fans bezüglich der Liebesgeschichte gespannt bleiben: "Es könnte sein, dass dieser Ball nochmal aufgenommen wird."

Wie geht es mit dem Team aus Hamburg weiter?

Die Dreharbeiten zum übernächsten "Tatort" beginnen im April 2020. "Gerade sind wir mit den Dreharbeiten auf Norderney fertig geworden." Der Krimi trägt den Arbeitstitel "Tatort: Tödliche Flut" und spielt auf der Ostfriesischen Insel. "Ich kann bestätigen, dass mein wahnsinnig mutiger Kollege Wotan Wilke Möhring im November für einen halben Drehtag in die Nordsee gestiegen ist", verrät Weisz lachend. Der Tatort erscheint voraussichtlich im Herbst 2020.

Doch worum geht’s im übernächsten "Tatort"? "Ich habe das Drehbuch noch nicht gelesen. Ich habe nur gehört, dass es diesmal mehr um die Bundespolizei gehen wird." Denn bisher sei nur nebenbei erwähnt worden, dass sie von der Bundespolizei wären. Doch damit soll jetzt aufgeräumt werden: "Diesmal soll es ein Fall sein, der sich mehr den Strukturen widmet. Ein richtiger Polizeifilm." (amw)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Schweiger

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