Schoki, Charme und Chalamet: Mit dieser Mischung verzauberte "Wonka" im vergangenen Jahr das Publikum. Gelingt das nun auch im Heimkino? Der Film startet demnächst bei Sky und Wow.
Mit dem simpel als "Wonka" betitelten Film, der hierzulande im Dezember des vergangenen Jahres ins Kino kam, bürdete sich Regisseur und Drehbuchautor Paul King (45) eine Mammutaufgabe auf. Die bislang unbekannte Vorgeschichte zum immens beliebten Kinderbuch "Charlie und die Schokoladenfabrik" liefern, zugleich einen gewagten Genre-Mix anrühren und auch noch
Tat es aber nicht. "Wonka" scheffelte mit einem weltweiten Einspielergebnis von rund 632 Millionen US-Dollar nicht nur eine ausgesprochen respektable Summe an den Kinokassen. Er lieferte zugleich für knapp zwei Stunden eine willkommene, kunterbunte Flucht aus der zuweilen drögen Realität. Dass er hierzu auch außerhalb der kalten Weihnachtszeit in der Lage ist, diesen Beweis tritt Willy Wonka ab dem 24. Mai an. Dann kredenzt Shootingstar
Ein junger Mann mit vielen Träumen und noch mehr Gegnern - darum geht es
Sieben Jahre lang hat er die Welt bereist, aus allen Ecken der Erde außergewöhnliche Zutaten gesammelt und sein Handwerk als Schokoladenmacher perfektioniert. Mit einem großen Ziel und vielen Rezepten im Gepäck will er sich endlich den Traum eines eigenen Geschäfts erfüllen und die Welt mit seiner Schokolade versüßen. Doch als der junge Willy Wonka (Chalamet) kurz vor seinem Ziel steht, stellt sich ihm das Schokoladenkartell um Slugworth (Paterson Joseph, 59), Prodnose (Matt Lucas, 50), Fickelgruber (Mathew Baynton, 43) und dem örtlichen Polizeichef (Keegan-Michael Key, 53) in den Weg.
Noch dazu gerät Wonka in die Fänge des dreisten Verbrecherpaares Mrs. Scrubbit (Olivia Colman, 50) und Bleacher (Tom Davis, 45). Er muss einen horrenden Kredit bei ihnen abarbeiten, hinzu kommen Schulden beim hochnäsigen Umpa-Lumpa Lofty (Grant). Tatkräftige Unterstützung findet der junge Chocolatier unter anderem in der Waise Noodle (Calah Lane, 15), die selbst von Scrubbit und Bleacher ausgebeutet wird. Gemeinsam schmieden sie einen ausgeklügelten Plan, um Wonkas Lebenstraum doch noch zu erfüllen.
Kein leichter Spagat
Ein Mix aus Fantasy, Comedy und Musical, bei dem hin und wieder auch düstere Töne angedeutet werden - das ist keine Film-Rezeptur, die umgehend nach Kassenschlager klingt. Doch bleibt "Wonka" mit ihr jener Mischung treu, die aus Roald Dahls Kinderbuch von 1964 einen zeitlosen Erfolg mit treuer Fanbase werden ließ. Und genau die blickte selbstredend mit Argusaugen auf Kings Prequel-Film, der sich lediglich einige Charaktere des Originals schnappte und ansonsten auf eigenen Beinen steht - und das gekonnt.
Zu verdanken ist das vor allem zwei Personen: Zum einen King selbst, der schon mit seinen ungemein charmanten "Paddington"-Filmen bewies, kleine wie große Zuschauerinnen und Zuschauer in seinen Bann ziehen zu können. Und zum anderen dem engagierten Hauptdarsteller. In Verfilmungen der Originalgeschichte schlüpften 1971 schon Gene Wilder (1933-2016) sowie 2005 Johnny Depp (60) in die Rolle des verschrobenen Schokoladenfabrikbesitzers. Mit Timothée Chalamet trat vergangenes Jahr ein Schauspieler in deren Fußstapfen, der aktuell wie kein zweiter Star im Fokus der Aufmerksamkeit steht.
Rasante Karriere
Seit seiner Durchbruchsrolle im einfühlsamen "Call Me by Your Name" von 2017 mauserte sich Chalamet zu Hollywoods Allzweckwaffe. Ob Drama, Comedy, Historienfilm oder Sci-Fi-Streifen - für den 28-Jährigen scheint kein Type-Casting zu existieren. Kein Wunder also, dass er im Fall von "Wonka" auch vermochte, einen filmischen Genre-Mix souverän auf seinen schmalen Schultern zu tragen.
Der junge Hollywoodstar verleiht dem Chocolatier einnehmenden Charme nebst infantilem Pathos, dargeboten in zahlreichen Tanz- und Gesangseinlagen. Er bewegt sich galant und verschmitzt, wirkt zugleich etwas weltfremd und naiv. Ein Träumer eben, der selbst unter widerlichsten Umständen keinen Millimeter von seinem Optimismus abrücken will.
In der Tat gelang Chalamet auf diese Weise im vergangenen Jahr sogar eine kleine Sensation: Wie damals "Indiewire" berichtete, war er der erste Schauspieler seit John Travolta (70), der zwei Filme mit den höchsten Einspielergebnissen innerhalb von acht Monaten vorweisen konnte. Travolta hatte diesen Rekord vor über vier Jahrzehnten mit "Saturday Night Fever" und "Grease" aufgestellt. Chalamet zog 2023 mit "Dune: Teil 2" und "Wonka" nach.
Ein kleiner Szene-Dieb
Hugh Grant ist in "Wonka" als hochnäsiger Umpa-Lumpa in Dandy-Klamotten zwar nur wenige Minuten zu sehen, doch die nutzt er vollends aus: Seine Grimmigkeit und Ironie machen den auf 30 Zentimeter geschrumpften, orangehäutigen und grünhaarigen Schokoladenhüter zu einem der Stars des Films.
Wer sich davon im heimischen Kino überzeugen will, bekommt bereits ab dem 24. Mai die Gelegenheit dazu. Entweder via Sky oder dem dazugehörigen Streamingdienst Wow steht "Wonka" ab dann als Heimkino-Premiere zur Verfügung. (stk/spot) © spot on news
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