- Die Lieferengpässe bei PS5 und Xbox Series X wurden durch "Scalper" verschärft.
- Mit Bots werden begehrte Produkte online automatisiert gekauft, um sie anschließend zu Wucherpreisen auf eBay und Co. anzubieten.
- Großbritannien plant per Gesetz dagegen vorzugehen.
Der ohnehin schon aufgeheizten Stimmung hinsichtlich des Mangels an Next-Gen-Konsolen zum Verkaufsstart war es nicht eben zuträglich, dass die Lieferengpässe - vor allem bei der PlayStation5, aber auch bei der Xbox Series X/S - durch Bot-Käufe noch zusätzlich verstärkt wurden.
Durch diese technischen Tricks ergatterten sogenannte "Scalper" Exemplare der Konsolen schneller als ehrliche Käufer. Mit Wiederverkäufen an Konsolen-Fans auf eBay und Co. zu Wucherpreisen machten diese dann horrende Gewinne. Insider schätzen, dass bis dato über 30 Millionen Euro Gewinn durch Wiederverkäufe der PS5 und Series X/S erzielt wurden.
Sechs Politiker in Großbritannien wollen nun per Gesetzesantrag gegen diese dubiosen Praktiken vorgehen: "Neue Konsolen und PC-Komponenten sollen für alle Konsumenten zum empfohlenen Preis verfügbar sein und nicht in Massen von automatisierten Bots gekauft werden", begründen sie ihr Vorhaben.
Zwölf weitere Mitglieder des Parlaments haben zwar bereits unterzeichnet, doch bis zu einem tatsächlichen Gesetz vergeht in der Regel viel Zeit. Ob Deutschland dem Beispiel folgen wird, ist derzeit völlig offen. Für Konsumenten wäre es eine gute Nachricht.
Wie hoch ist die Preisdifferenz der Scalper?
Laut der Auswertung eines Dateningenieurs in den USA war der durchschnittliche Wiederverkaufspreis für eine PS5 teils bei rund 1.100 US-Dollar. Zur Erinnerung: Der reguläre Preis liegt bei 499 Dollar. Für die Digital-Edition, eigentlich mit einem UVP von 399 Dollar versehen, lag der Wiederverkaufspreis bei dreisten 937 Dollar.
Bei der Xbox Series X lag der Mittelwert der Wucherpreise bei 865 Dollar (UVP: 499 Dollar), bei der Series S waren es 469 Dollar statt 299. Betroffen von Scalping-Aktionen wie diesen sind neben den Konsolen übrigens auch Prozessoren (Ryzen 3) und Grafikkarten wie die Big-Navi von AMD oder die Nvidia RTX 3000, die aktuell kaum zu kaufen sind. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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