Große Neuigkeiten zum 60. Bestehensjahr wurden von Sega großspurig angekündigt. Diese stellen sich nun als kleiner heraus als gedacht. Zumindest, was die Dimensionen eines der Produkte angeht.
Innovationen, die die Gamesbranche in helle Aufregung versetzen werden - so vollmundig posaunten Leaker heraus, was von Sega zu erwarten sei. Auch der Hersteller selbst kündigte an, Anfang Juni etwas "Großes" zu vermelden. Anlässlich des 60. Geburtstags der Firma lüftete sich der Vorhang und ein Teil der großen Überraschung ist geradezu winzig klein.
Man muss schon fast mit der Lupe hinsehen, um etwas auf dem gerade einmal 1,15-Zoll großen Mini-Display der Neuauflage der Handheld-Konsole Game Gear zu erkennen. Das Miniatur-Comeback kommt 30 Jahre nach dem Launch der 8-Bit-Hosentaschenspielerei, die einst in Konkurrenz zu Nintendos Game Boy treten sollte.
Die Geschichte lehrt: Es blieb beim Versuch. Der Beiname "Micro" ist treffend gewählt, denn die Retro-Konsole ist mit 8 mal 4,3 Zentimeter kleiner als eine Handfläche. Die erwähnte "Lupe" gibt es tatsächlich: Als optionales Zubehör wird ein Aufsatz angeboten, der das Spielgeschehen vergrößert darstellt.
Je nach Farbe unterschiedliche Spiele
Das überraschende Comeback in verkleinerter Form wurde auf der offiziellen Sega-Webseite angekündigt. Zur Wahl steht das Fingerfolterwerkzeug in den Farben Rot, Gelb, Blau und Schwarz. Die vier Varianten unterscheiden sich nicht nur optisch: Auf jedem der Retro-Handhelds sind vier andere Spieleklassiker an Bord.
So bietet die schwarze Edition unter anderem "Out Run" und "Sonic the Hedgehog", während auf der blauen "Baku Baku Animal" und "Gunstar Heroes" vertreten sind. Die gelbe Variante enthält "Shining Force", während die rote unter anderem mit "Megami Tensei Gaiden" und "Columns" ausgerüstet ist. Es soll allerdings auch ein Bundle mit vier mobilen Konsolen geben.
Erscheinen wird der Game Gear Micro am 6. Oktober - zunächst allerdings nur in Japan. Der Verkaufspreis von 4.980 Yen pro Handheld entspricht rund 40 Euro. Das rund 200 Euro teure Bundle bietet neben vier Handhelds auch das Vergrößerungsglas "Big Window Micro", das aufgesteckt wird, um die Augen zu schonen. Ob und wann das Game Gear Micro in Europa erscheinen wird, ist unklar.
Nebel statt Wolken
Nebulös ist zudem eine weitere Sega-Ankündigung. Zumindest, wenn man den Namen wörtlich übersetzt: Fog Gaming. Segas Antwort auf Cloud Gaming ist nicht als Konkurrenz für Google Stadia, PS Now und Co. gedacht, sondern vor allem interessant für Arcade-Fans. Eine dezentralisierte Server-Struktur, welche die CPUs und GPUs von Spielhallen-Automaten nutzt, soll Arcade-Gaming mit niedrigen Latenzzeiten ermöglichen.
Insider interpretieren die Grundidee wie folgt: Betreiber von Spielhallen könnten das Fog Gaming nutzen, um Spieler auch außerhalb der lokalen Öffnungszeiten gegen Gebühr mit Arcade-Feeling zu versorgen. Ob Fog Gaming auch für weitere Zwecke genutzt werden soll, bleibt bis dato aber ebenso im Nebel wie die Frage, ob das System auch außerhalb Japans zum Einsatz kommen soll. (tsch) © 1&1 Mail & Media/teleschau
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