Stockholm - Als erste Südkoreanerin überhaupt ist die Schriftstellerin Han Kang mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Die 54-Jährige nahm die prestigeträchtige Nobelmedaille auf einer feierlichen Preiszeremonie im Konzerthaus von Stockholm lächelnd aus den Händen des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf entgegen.

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Dass Han die renommierteste literarische Auszeichnung der Welt erhält, war bereits vor zwei Monaten von der zuständigen Schwedischen Akademie verkündet worden - für viele in der Fachwelt war das eine Überraschung gewesen, ihre Auswahl wurde aber mit viel Begeisterung aufgenommen. Die Akademie ehrt sie mit dem Nobelpreis "für ihre intensive poetische Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt", wie es in der offiziellen Preisbegründung heißt.

Durchbruch mit "Die Vegetarierin"

Han wurde 1970 im südkoreanischen Gwangju geboren, zog als junges Mädchen aber mit ihrer Familie in die Hauptstadt Seoul. Ihr literarisches Debüt feierte sie 1993 mit in einer Zeitschrift erschienenen Gedichten, zwei Jahre später veröffentlichte sie eine erste Sammlung an Kurzgeschichten. Ihren großen internationalen Durchbruch erlebte sie dann 2007 mit dem Werk "Die Vegetarierin", in der die weibliche Hauptfigur gewalttätige Konsequenzen aus ihrem direkten Umfeld erlebt, weil sie sich weigert, Fleisch zu essen.

Die Nobelpreise werden traditionell am 10. Dezember - dem Todestag von Preisstifter und Dynamit-Erfinder Alfred Nobel (1833-1896) - feierlich überreicht. Der Literaturnobelpreis wird dabei ebenso wie die Preise in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaftswissenschaften in der schwedischen Hauptstadt Stockholm verliehen, der Friedensnobelpreis als einziger in der norwegischen Hauptstadt Oslo. Pro Kategorie sind die Nobelpreise in diesem Jahr erneut mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (rund 950.000 Euro) verbunden.  © Deutsche Presse-Agentur

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