In München wurde am Freitag das "Jugendwort des Jahres" 2015 gewählt. Gewonnen hat ein Begriff, der süffisant unser mobiles Verhalten im Alltag kritisiert: der "Smombie".
Die Jury von "Jugendwort des Jahres" 2015 gab das Ergebnis auf Grundlage eines Online-Votings bekannt, aus dem die finalen Kandidaten nominiert worden waren: "SMOMBIE" machte das Rennen.
"SMOMBIE" steht für "Smartphone Zombie" und damit für alle, die ständig nur auf ihr Smartphone starren.
Angela Merkel hat die Wahl "verloren"
Damit setzt sich das neue Jugendwort 2015 gegen den eigentlichen Favoriten durch: "merkeln".
Das Verb ist eine humorvolle Anlehnung an den Regierungsstil der Bundeskanzlerin. Kritiker unterstellen
Konkret bedeutet "merkeln" demnach so viel wie "nichts tun" und "keine Entscheidung treffen" sowie "keine Äußerung von sich geben".
Smombie schlägt Earthporn
Der Begriff "merkeln", der lange Zeit auf Platz 1 des Votings gestanden hatte, schaffte es am Ende noch nicht einmal auf Platz 2.
Diesen Rang sicherte sich "Earthporn" - eine Umschreibung für schöne Landschaften. Ein dritter Platz wird laut Langenscheidt in diesem Jahr nicht vergeben.
Unter den weiteren Vorschlägen fanden sich auch "rumoxidieren" als Synonym für "Chillen" - also entspanntes Abhängen.
Egoshoot eines Discopumpers beim Rumoxidieren
"Discopumper" steht für eine Person, die im Fitness-Center nur deshalb trainiert, um in der Disco gut auszusehen.
Ein weiterer Kandidat war auch "Egoshoot" als neue Bezeichnung für ein Selfie.
Die restlichen Begriffe in den Top 10 waren:
- bambus: cool oder krass
- Tinderella: weibliche Person, die süchtig ist nach Online-Dating-Plattformen wie "Tinder"
- Swaggetarier: Person, die sich nur deshalb vegetarisch ernährt, weil es "in" ist
- Augentinnitus: sich nur von dummen Menschen umgeben fühlen
- shippen: mit jemanden eine Beziehung eingehen, oder sich wünschen, dass Personen in Serien/Filmen/Romanen eine Beziehung eingehen
Im vergangenen Jahr wurde mit "Läuft bei dir" ein Satz zum Jugendwort 2014 gekürt.
Mit der Wahl wirbt der Langenscheidt-Verlag jedes Jahr für sein Lexikon "100% Jugendsprache".
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