Wassily Kandinsky, Caspar David Friedrich und Käthe Kollwitz – im Jahr 2024 verspricht die internationale Kunstszene eine großartige Vielfalt an Ausstellungen. Wir stellen Ausstellungen vor, die Kunstliebhaber in diesem Jahr keinesfalls verpassen sollten.
Caspar David Friedrich in Hamburg, Berlin und Dresden
Die Hamburger Kunsthalle präsentiert anlässlich des 250. Geburtstags von Caspar David Friedrich (1774-1840) die Jubiläumsausstellung "CASPAR DAVID FRIEDRICH. Kunst für eine neue Zeit". Die umfangreichste Werkschau des deutschen Romantikers zeigt noch bis zum 1. April 2024 über 60 Gemälde und rund 100 Zeichnungen, darunter Schlüsselwerke und Arbeiten seiner Künstlerfreunde. "Zentrales Thema ist das neuartige Verhältnis von Mensch und Natur in Friedrichs Landschaftsdarstellungen.
Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts setzte er damit wesentliche Impulse, um die Gattung der Landschaft zur 'Kunst für eine neue Zeit' zu machen", schreiben die Kuratoren der Hamburger Kunsthalle zur Ausstellung. Hochkarätige Leihgaben wie "Kreidefelsen auf Rügen" und "Mönch am Meer" ergänzen die Ausstellung, die auch einen Blick auf Friedrichs zeichnerisches Können wirft. Ein spannendes Extra bilden zeitgenössische Perspektiven von 20 Künstlern, die Friedrichs zentrales Thema, die Beziehung des Menschen zur Umwelt, in Videos, Fotografien und Installationen reflektieren.
Im Anschluss bietet die Alte Nationalgalerie in Berlin vom 19. April bis zum 4. August 2024 eine weitere einzigartige Ausstellung mit dem Titel "Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften". Die Galerie zeigt in Kooperation mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin rund 60 Gemälde und 50 Zeichnungen aus dem In- und Ausland. Dieses Event würdigt nicht nur Friedrichs herausragendes Werk, sondern auch die Rolle der Nationalgalerie bei der Wiederentdeckung des Künstlers zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden runden die Jubiläumsfeiern ab. Der Künstler aus Greifswald wird an zwei Orten geehrt: vom 24. August bis 17. November 2024 im Albertinum Dresden und vom 24. August bis 5. Januar 2025 im Kupferstichkabinett der Stadt.
John Singer Sargent in London: "Sargent and Fashion"
Kunstliebhaber können vom 22. Februar bis zum 7. Juli 2024 in die faszinierende Welt des US-amerikanischen Malers John Singer Sargent (1856-1925) eintauchen. Die Ausstellung "Sargent and Fashion" im Londoner Museum Tate Britain wirft einen Blick auf seine meisterhaften Porträtgemälde und enthüllt, wie er durch modische Raffinesse die Persönlichkeiten seiner engsten Vertrauten formte. Mit etwa 60 Gemälden, darunter seltene Porträts, und begleitenden zeitgenössischen Kleidungsstücken soll die Ausstellung zeigen, wie Sargent die Mode als kreatives Werkzeug einsetzte, um zeitlose Porträts zu schaffen.
"Sargent nutzte die Mode als wirkungsvolles Mittel, um Identität und Persönlichkeit auszudrücken. Er wählte regelmäßig die Kleidung seiner Modelle aus oder drapierte sie. Diese innovative Verwendung von Kostümen war für seine Kunstwerke von zentraler Bedeutung", heißt es vonseiten der Kuratoren. Die Organisation der Kunstausstellung liegt in den Händen von Tate Britain und dem Museum of Fine Arts, Boston.
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Käthe Kollwitz und andere Malerinnen in Frankfurt
Das Städel Museum in Frankfurt widmet vom 20. März bis zum 9. Juni 2024 der renommiertesten deutschen Künstlerin des 20. Jahrhunderts, Käthe Kollwitz (1867–1945), eine umfassende Ausstellung. Die Schau präsentiert mehr als 110 beeindruckende Arbeiten, darunter Grafiken, Zeichnungen, Plastiken und frühe Gemälde. Durch eine einzigartige Zusammenstellung aus dem umfangreichen Bestand des Städel Museums sowie Leihgaben von führenden Museen und Kollwitz-Sammlungen werden unterschiedliche Kapitel ihres Schaffens beleuchtet.
Die Ausstellung fokussiert sich auf Kollwitz' Entscheidung für das Medium Grafik und ihre unkonventionellen, existenziellen Themen. Zudem werden Aspekte wie ihre Experimente in Farbe und Form, der prozessuale Charakter ihres Werkes sowie das Spannungsverhältnis von Politik und Ästhetik erforscht.
Parallel dazu präsentiert das Städel Museum im Juli 2024 die Ausstellung "Städel / Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris", die weniger bekannte Malerinnen und Bildhauerinnen würdigt, die zwischen den 1880er- und den 1930er-Jahren in einem von Männern dominierten Metier erfolgreich agierten.
Hilma af Klint und Wassily Kandinsky in Düsseldorf
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen präsentiert vom 16. März bis zum 11. August 2024 eine faszinierende Doppelausstellung mit dem Titel "Träume von der Zukunft" über die Wegbereiter der abstrakten Malerei: Wassily Kandinsky (1866–1944) und Hilma af Klint (1862–1944). Die beiden visionären Künstler, die fast zeitgleich lebten, werden erstmals in einer umfassenden Schau vereint.
Die Ausstellung in Düsseldorf bietet eine einzigartige Gelegenheit, etwa 120 Ölgemälde, Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen beider Künstler vergleichend zu betrachten und ihre kreative Reise durch die Abstraktion nachzuvollziehen. Kandinsky, als Mitbegründer des "Blauen Reiters" gefeiert, und af Klint, erst vor fünf Jahren wiederentdeckt, träumten beide von einer Zukunft, die durch Kunst gestaltet werden sollte.
Fotografien von Jeff Wall in Basel
Die Fondation Beyeler in Basel ehrt den renommierten Fotografen Jeff Wall (*1946) mit einer umfassenden Einzelausstellung vom 28. Januar bis zum 21. April 2024, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden ist. Diese Werkschau markiert Walls erste Präsentation in der Schweiz seit fast zwei Jahrzehnten. Als Pionier der "inszenierten Fotografie" hat der Kanadier seit den späten 1970er-Jahren entscheidend zur Anerkennung der Fotografie als eigenständiges Bildmedium beigetragen.
Die Ausstellung präsentiert 55 Werke aus internationalen Museen, Privatsammlungen und dem Werkbestand des Künstlers, darunter ikonische Großbilddiapositive in Leuchtkästen, farbige Fotodrucke und Schwarz-Weiß-Fotografien. Wall, bekannt für seine großformatigen Inszenierungen, die wie sorgfältig arrangierte Sets wirken, erschafft vielschichtige und subtile Fotografien, inspiriert von Alltagsszenen oder kunsthistorischen Vorbildern.
Constantin Brancusi im Centre Georges Pompidou in Paris
Die bevorstehende Ausstellung über den rumänisch-französischen Bildhauer Constantin Brancusi (1876–1957) in Paris verspricht mit fast 200 Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen und Filmen die umfangreichste Präsentation, die seinem Werk je gewidmet wurde. Als Hommage an den Pionier der modernen Skulptur wird das Herzstück der Ausstellung die Rekonstruktion von Brancusis Atelier sein, das er zu Lebzeiten als Lebens-, Schaffens- und Betrachtungsort seiner Werke gestaltet hat.
Vor der fünfjährigen Schließung des Centre Pompidou ab Sommer 2025 aufgrund von Renovierungsarbeiten bietet sich Besuchern noch einmal die Gelegenheit, die beeindruckende Sammlung des Hauses zu studieren. Die Kunstausstellung über Brancusi ist vom 27. März bis zum 1. Juli 2024 zu sehen.
Verwendete Quellen
- hamburger-kunsthalle.de: Caspar David Friedrich. Kunst für eine neue Zeit
- smb.museum.de: Caspar David Friedrich. Unendliche Landschaften
- albertinum.skd.museum: Caspar David Friedrich. Wo alles begann
- tate.org.uk: Sargent and Fashion
- staedelmuseum.de: Kollwitz
- kunstmuseum.de: Hilma af Klint und Wassily Kandinsky Träume von der Zukunft
- fondationbeyeler.ch: Jeff Wall
- centrepompidou.fr: Exhibitions
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