Für sie gehört das Fitnessstudio genauso zum Alltag wie Hyaluron und Botox: Dr. Rick und Dr. Nick sind erfolgreiche Beauty-Docs. Im Rahmen ihrer eigenen Reality-Serie "Dr. Rick und Dr. Nick" (ab sofort streambar bei Joyn) gewähren die beiden jede Menge Einblicke in ihren Alltag zwischen Behandlungen und Jetset.

Ein Interview

Im Interview mit unserer Redaktion sprechen Dr. Rick und Dr. Nick über Vorurteile, die ihnen als Schönheits-Docs begegnen, und erklären, warum sie Schönheitseingriffe aus der Tabuzone holen wollen.

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Dr. Rick und Dr. Nick, erst kürzlich haben Sie das "ProSieben Turmspringen" gewonnen – nun startet Ihre erste eigene Reality-Serie auf Joyn: "Dr. Rick und Dr. Nick". Worauf dürfen sich die Zuschauer der Serie freuen?

Dr. Rick: Auf unser actionreiches Leben, auf Stars und Sternchen, Glamour und Promi-Behandlungen. Sogar Hollywood schaut vorbei bei uns.

Dr. Nick: Die Serie erzählt die Geschichte von zwei besten Freunden, die ein Beauty-Imperium aufgebaut haben und Einblicke in das schillernde Leben zweier Schönheits-Docs gewähren. Wir sind Siegfried und Roy der Ästhetik und nicht der typisch deutsche Arzt. Vielmehr sind wir amerikanisiert und krempeln das Verständnis von Ästhetik und Beauty in Deutschland einmal richtig um.

"Bezüglich Beauty hängt der deutsche Markt noch ein wenig hinterher."

Dr. Nick.

Inwiefern?

Dr. Nick: Bezüglich Beauty hängt der deutsche Markt noch ein wenig hinterher. Vielen Praxen fehlt neben der Verbindung zu Ästhetik das Angebot. Der internationale Blick aber zeigt, dass Schönheitsbehandlungen kein Tabuthema mehr sind. Vielmehr gehören sie zur Körperpflege dazu.

Dr. Rick: Beauty ist ein Lifestyle. Und diesen Lifestyle und die dazugehörige Branche leben und lieben wir – ganz authentisch, so wie wir sind. Das Fitnessstudio gehört für uns genauso zum Alltag wie Hyaluron und Botox. Dafür schämen wir uns nicht, im Gegenteil. Vielmehr machen wir Beauty gesellschaftsfähig und zeigen diesen Weg auch ganz transparent auf unseren Social-Media-Kanälen.

Dr. Nick: Wir haben beobachtet, dass der Ruf von Unterspritzung in Deutschland stark gelitten hat. Denn die Menschen assoziieren damit eher schlecht umgesetzte Ergebnisse. Genau dafür stehen wir nicht. Was wir wollen, ist natürliche Ästhetik, für die sich niemand schämen muss.

In "Dr. Rick und Dr. Nick" geht es auch um Ihre Expansionspläne. Denn neben Ihren Niederlassungen in Deutschland sind auch Dependances im Ausland, darunter in Dubai, geplant. Warum Dubai?

Dr. Rick: Wer, wie wir, die Welt erobern will, muss irgendwo anfangen. Und unserer Meinung nach sind die Vereinigten Arabischen Emirate dafür bestens geeignet. Dubai ist, genau wie Beauty, absolut en vogue. Insofern gehören wir einfach nach Dubai – aber genauso sehr nach Hollywood. Wir sind Opportunisten und schauen uns ganz genau an, welcher Ort die besten Möglichkeiten für uns bietet. Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, die größte Beauty-Brand Deutschlands zu werden, um im Anschluss den internationalen Weg zu gehen.

Dr. Nick: Wir sind nicht nur Waffen an der Spritze, sondern auch wirtschaftlich gut aufgestellt. Dabei stehen unser Ruf sowie die Qualität unserer Arbeit stets an erster Stelle. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wir nicht gezwungen sind, unsere Leistungen bedingungslos verkaufen zu müssen.

Mit welchen Vorurteilen Dr. Rick und Dr. Nick zu kämpfen haben

Sie lehnen also kosmetische Eingriffe ab, wenn Sie nicht zu 100 Prozent dahinterstehen?

Dr. Rick: Natürlich sind wir ein Unternehmen, das Geld verdienen muss. Aber das Geld kommt mit der Qualität und mit der Zufriedenheit unserer Patienten und Patientinnen – nicht andersherum. Denn nur wo gute Qualität vorhanden ist, kommen die Patienten und Patientinnen zurück – und bringen Freunde, Verwandte und Geld mit. Wir sind die Edelmarke im minimalinvasiven Beauty-Sektor in Deutschland, und unsere Standorte in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt oder Konstanz finden sich immer in der Nähe von Gucci, Prada oder Louis Vuitton.

Dr. Nick: Uns ist wichtig zu betonen, welche Rolle die Qualität unserer Arbeit spielt. Denn wer sich für einen Schönheitseingriff entschließt, sollte sich für den bestmöglichen Eingriff entscheiden. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, an wen man sich wenden kann, ohne dabei Gefahr zu laufen, mit dem Ergebnis unglücklich zu sein.

In der Schönheitsindustrie tätig zu sein, bedeutet auch, mit vielen Vorurteilen und Klischees konfrontiert zu werden …

Dr. Nick: Als Beauty-Doc hat man häufig mit Vorurteilen zu kämpfen, weil Menschen schlechte Ergebnisse eines Schönheitseingriffs auf der Straße sehen und sich demnach ein falsches Bild machen.

Dr. Rick: Mit vielen Klischees räumen wir in "Dr. Rick und Dr. Nick" auf. In der ersten Folge der Serie etwa lösen wir die unterspritzten Lippen von Reality-Darstellerin Christina Dimitriou auf, die gewissermaßen repräsentativ für überspritzte Lippen im TV stand und ein Paradebeispiel für zu dicke Lippen und entsprechende Klischees war. Insofern zeigt die Serie auch, wie wir Menschen wie Christina dabei helfen, zurück zur Natürlichkeit zu finden. Neben ungewöhnlichen Fällen, Promi-Behandlungen oder Beauty-Talks mit Hollywood-Stars wie Eva Longoria zeigt die Serie aber auch sehr emotionale Fälle.

Dr. Nick: "Jeder Mensch verdient es, sich in seinem eigenen Körper wohlzufühlen."

Was für emotionale Fälle sind das konkret?

Dr. Nick: Wir sprechen hier beispielsweise von einer 33 Jahre alten Krebspatientin im Endstadium, die sich trotz ihrer aktuellen Lebenssituation trotzdem schön fühlen möchte. Darüber hinaus erzählen wir die Geschichte einer Patientin, die als Minderjährige zwangsverheiratet wurde und nach vielen Jahren auf der Flucht heute etwas Gutes für sich tun möchte. Grundsätzlich bringen all unsere Patientinnen und Patienten eine emotionale Geschichte mit: Von Komplexen aufgrund von Verletzungen nach häuslicher Gewalt oder genetischen Dispositionen, uns begegnen die unterschiedlichsten Schicksale. Und diesen Menschen können wir helfen, weil wir jede Geschichte sehr ernst nehmen. Natürlich sprechen wir hier von Luxusmedizin, aber man darf in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen, wie viel Seelenheil gutes Aussehen vielen Menschen verleiht.

Werden Beauty-Eingriffe noch immer tabuisiert?

Dr. Rick: Wir sind Vorreiter der Enttabuisierung von Schönheitseingriffen in Deutschland. Auch, weil wir als Männer ganz transparent zeigen, welchen Effekt qualitativ hochwertige Eingriffe haben.

Dr. Nick: Ich komme aus einem kleinen 800-Seelen-Dorf. Natürlich herrscht dort noch ein anderes Bewusstsein rund um Schönheitseingriffe als in Großstädten wie Düsseldorf. Dennoch nehme ich eine zunehmende Enttabuisierung wahr und dass die Menschen diesbezüglich immer offener werden. Es wird verstanden, sich etwas Gutes zu tun, ohne sich für einen Eingriff zu schämen oder diesen heimlich durchführen zu lassen. Nichtsdestotrotz stelle ich immer wieder fest, dass sich die Menschen in Deutschland gegenseitig nicht immer alles gönnen – auch hinsichtlich der Beauty-Industrie. Bedeutet: Man gönnt dem Nachbarn weder den neuen Porsche noch der Nachbarin das Gefühl, sich nach einer Behandlung 20 Jahre jünger zu fühlen. Umso wichtiger ist es Rick und mir, das Tabu zu brechen. Denn jeder Mensch verdient es, sich in seinem eigenen Körper wohlzufühlen.

Dr. Rick: Vorreiter zu sein, bedarf immer Mut. Aber wir sind sehr mutig in dem, was wir tun, und darauf sind wir sehr stolz.

Welche Rolle spielen die sozialen Medien in der Beauty-Branche? Ich denke hierbei vor allem an junge Menschen, denen durch Weichzeichner und Beauty-Filter häufig ein unrealistisches Bild von Schönheit suggeriert wird …

Dr. Nick: Natürlich bringen die sozialen Medien viele Vor-, aber auch Nachteile. Bezüglich der Transparenz sehe ich Vorteile, von denen auch wir profitieren. Denn indem wir unsere Live-Behandlungen auf Social Media posten, können wir aufklären, auf Risiken hinweisen oder realistische Ergebnisse zeigen. Auf der anderen Seite sehen wir die Wahrnehmung rund um Beauty-Filter auch sehr kritisch. Wir sind keine Filter-Freunde. Denn uns ist es wichtig, dass unsere Patientinnen und Patienten eine realistische Vorstellung von Schönheit haben. Häufig werden uns Fotos zur Inspiration gezeigt, die mit der Realität nichts zu tun haben.

Dr. Rick: In diesem Fall kommt es auf die ehrliche Beratung an. Denn Transparenz hat dem Markt noch nie geschadet. Was hingegen schädlich ist, sind Falschinformationen.

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Haben Sie – mit Blick auf den Effekt durch Social Media – den Eindruck, dass die Zielgruppe jünger wird?

Dr. Nick: Interessanterweise stellen wir eher einen umgekehrten Effekt fest. Der Altersdurchschnitt unserer Patientinnen und Patienten wird eher höher.

Dr. Rick: Wir haben extrem viele Patientinnen und Patienten, die sogar älter als 80 Jahre sind. Häufig sind das Menschen, die sich noch nie einem Schönheitseingriff unterzogen haben und erst im Alter feststellen, welche Möglichkeiten die Industrie bietet. Diese Menschen fühlen sich nach dem Eingriff viel frischer und jünger und erhalten gewissermaßen ein völlig neues Lebensgefühl.

Ein Effekt, der für die eben thematisierte Enttabuisierung der Branche spricht …

Dr. Rick: Absolut. Natürlich kommen auch minderjährige Patientinnen und Patienten zu uns. Trotz ihres jungen Alters bringen diese Menschen aber immer eine persönliche Geschichte mit, die meist mit Beleidigungen, Scham und viel Schmerz einhergeht. Diese Geschichten zu erzählen, ist unsere Motivation, denn in Deutschland wird sehr schnell geurteilt, ohne Hintergründe zu kennen.

Dr. Nick: Uns ist es wichtig, unsere Patientinnen und Patienten zu schützen. Denn häufig fällt es ihnen schwer, ihre Behandlungen vor anderen Menschen zu rechtfertigen.

Über die Gesprächspartner:

  • Dr. Henrik "Rick" Heüveldop und Dr. Dominik "Nick" Bettray sind Experten auf dem Gebiet der ästhetischen Medizin. Auf Instagram folgen den beiden knapp 110.000 Menschen. Im Rahmen ihrer eigenen Reality-Serie werden Dr. Rick und Dr. Nick zwölf Folgen lang nicht nur in ihrem Praxisalltag, sondern auch in ihrem Privatleben begleitet.
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