Berlin - Am Nikolausmorgen stehen vor vielen Türen glänzende Stiefel, gefüllt mit Nüssen, Mandarinen und Süßigkeiten. Doch bevor es so weit ist, werden die Stiefel geputzt. So bekommt man die Schuhe sauber, nicht nur für den Nikolaus.
Der erste Schritt sollte immer die Entfernung von Schmutz und Staub sein. Eine weiche Bürste oder ein feuchtes Tuch reichen oft aus, um grobe Verschmutzungen zu lösen. Hartnäckige Flecken, wie Streusalzränder oder Matsch, lassen sich mit einer milden Seifenlösung entfernen.
Pflegehinweise für Glatt-, Rau- und Lackleder
Schuhe aus Glattleder sollte man in regelmäßigen Abständen putzen. Dafür empfiehlt Claudia Schulz, vom Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie in Berlin, dünnflüssige Schuhcreme oder Wachspaste. "Flüssige Cremes ziehen schneller ein und geben seidenmatten Glanz." Rau- oder Veloursleder sollte mit einer kleinen Bürste aus Kupferdraht aufgeraut werden, so Schulz weiter.
Lackleder braucht besonders gute Pflege, da das Material sonst stumpf wird oder sogar bricht. Schulz rät, das Lackleder daher öfter mit Spezialprodukten wie Lacklederöl oder -lotion zu behandeln. Gut tut auch, wenn das Lackleder mit einem nicht zu feuchten Tuch immer mal wieder abgewischt und von Schmutz befreit wird.
Reißt das Leder dennoch ein, können meist nur noch Fachleute helfen. Besonders gefährdet dafür sind Stellen mit Gehfalten - also dort, wo das Material aus der Form gerät. Daher sollte man Lacklederschuhe nach dem Tragen auf einem Schuhspanner ruhen lassen, der möglichst aus unlackiertem Holz besteht.
Imprägnieren nicht vergessen
Auch eine regelmäßige Imprägnierung hilft, das Leder zu schützen. "Risse entstehen häufig, wenn das Leder nach dem Durchnässen zu schnell trocknet", erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel. Die Imprägnierung verhindert das Eindringen von Wasser, schützt somit vor Rissen. Dies gilt besonders für Wildleder, das besonders empfindlich gegenüber Nässe ist. Früher wurden als Imprägnierwirkstoffe hauptsächlich Fluorcarbonharze genutzt, die in der Umwelt nur extrem langsam abgebaut werden. Daher werden sie kaum noch eingesetzt und stattdessen etwa Polyurethane, Silikone oder Wachse verwendet.
Zeitungspapier statt Heizungsluft
Um zu vermeiden, dass die Schuhe zu schnell trocknen und dabei brechen, sollten sie keinesfalls auf oder unter der Heizung oder nahe einem Ofen stehen. Auch das Föhnen sollte vermieden werden. Schulz rät, alternativ saugfähige Papiere wie Zeitungsseiten und Küchenrolle in die Schuhe zu stopfen. © Deutsche Presse-Agentur
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