Unser Beitrag für den Eurovision Song Contest 2014 kommt unerwartet: Nicht Unheilig oder die Baseballs, sondern Elaiza fahren für Deutschland nach Kopenhagen. Doch haben die drei Mädels aus Berlin mit ihrem Folk-Pop-Mix überhaupt Chancen bei dem Musikspektakel?
"Seit
Schon nach der ersten Runde stehen Sängerin Elzbieta Steinmetz die Tränen in den Augen. Erst vor einem Jahr gründete sie mit Yvonne Grünwald am Akkordeon und Natalie Plöger mit Kontrabass die Band Elaiza - nach einer Schnapsverkostung. Danach folgte die erste CD und der Nachwuchspreis des "Women of the World Festivals". Dank der "Wildcard", die ihnen die Teilnahme am ESC-Vorentscheid sicherte, ging dann alles ganz schnell.
Ähnlich verlief Lena Meyer-Landruts Aufstieg vor vier Jahren. Auch sie war vor Stefan Raabs Castingshow unbekannt und vor allen Dingen ungekünstelt. Man kaufte ihr das überdrehte Energiebündel ab. Sie wollte beim Eurovision Song Contest einfach eine gute Zeit haben. Mit ihrer Art sicherte sie sich schon im Vorfeld des Wettbewerbs die Sympathien der Zuschauer.
Unerfahrenheit und Osteuropa-Sound
Mit diesem Trumpf können jetzt auch Elaiza aufwarten. Wer sagt, dass es ihn nicht berührte, als die drei Musikerinnen freudestrahlend ihren Song noch einmal performten, hat ein Herz aus Stein. Behalten sie diese Natürlichkeit, stehen ihre Chancen nicht schlecht, die ESC-Anrufer auf ihre Seite zu ziehen.
Dazu kommt, dass der Sound der Berlinerinnen gut und vor allem einprägsam ist. Dank Akkordeon, Kontrabass und Pop-Beats ist das Lied "Is It Right" ein Ohrwurm. Die Balkan-Pop-Anklänge dürften vor allem den osteuropäischen Staaten gefallen, vielleicht gibt es ja von dort dann ausnahmsweise auch mal Punkte für Deutschland.
Wer lieber die Profis von Unheilig beim ESC gesehen hätte, hat natürlich in einigen Punkten recht. Unheilig sind eine feste Größe im Musikgeschäft, der Graf ist charismatisch und die Lieder der Band solider, moderner Pop. Doch während Elaizas "Is It Right" noch drei Tage später durchs Gehör spukt, vergisst man die Melodie von Unheiligs "Wir sind alle eins" schnell wieder. Oder können Sie das Lied noch anstimmen?
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.