Kurz vor seinem 60. Geburtstag meldet sich Lenny Kravitz mit einem neuen Album zurück. "Blue Electric Light" bietet wenig Überraschungen, demonstriert jedoch ein weiteres Mal die musikalische Vielseitigkeit des legendären Rock-Posers.
Mit seinen letzten Alben konnte der US-Musiker
Unter den zwölf neuen Tracks finden sich einige, die zunächst mit vielversprechender Dynamik loslegen und dabei noch einmal die ausufernd funkigen Rockgrooves auffahren, mit denen sich der Musiker seit der Veröffentlichung seines Debütalbums "Let Love Rule" im Jahr 1989 einen Namen gemacht hat. Die überschwängliche Wucht, mit der sich Kravitz dabei nahtlos durch das Werk von Prince, Michael Jackson, Oasis und Stevie Wonder zitiert, behält auch auf seiner neuen Platte ihre Faszination.
Begnadeter Funkrocker, fauler Songtexter
In der Gesamtschau offenbart sich jedoch wieder eine generelle Schwäche des Musikers, die sich bereits bei den vorherigen Alben der letzten Jahre bemerkbar machte: Lenny Kravitz ist ein begnadeter Multiinstrumentalist, der auch auf "Blue Electric Light" wieder den Großteil der Instrumente höchstpersönlich eingespielt hat, aber kein besonders tiefgründiger Songtexter. Allzu oft begnügt er sich in den Refrains von Songs wie "Paralyced" oder "Stuck in the Middle" mit seltsam austauschbaren Lines wie "Oh baby, i need your love" oder "Our Love is alive, and strong as the deepest Ocean".
Seine eingefleischte Fangemeinde wird sich trotzdem darüber freuen, von ihrem Lieblingsrockstar nach sechsjähriger Studioabstinenz wieder mit neuen Songs versorgt zu werden. Ein paar tanzbare Nummern, zu denen sich Kravitz' 60. Geburtstag am 26. Mai angemessen feiern lässt, sind auf dem neuen Album durchaus dabei. (tj/spot) © spot on news
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