Die "Black Lives Matter"-Bewegung schlägt in den USA weiter hohe Wellen. Das hat auch Auswirkungen auf beliebte Serien wie "30 Rock". Folgen mit rassistischen Inhalten fliegen aus dem Programm.
Die "Black Lives Matter"-Bewegung hat Einfluss auf beliebte US-Serien. Bei einigen Streamingportalen sind unter anderem Episoden von "30 Rock", "Scrubs" und "Brooklyn Nine-Nine" gestrichen worden.
In den Folgen kommt sogenanntes Blackfacing vor, also weiße Schauspieler, die mit schwarz angemalten Gesichtern vor die Kamera treten.
Tina Fey entschuldigt sich für die "30 Rock"-Episoden
Vier Episoden der mehrfach ausgezeichneten Sitcom "30 Rock" verschwinden aus dem Angebot der Streamingdienste sowie aus dem Fernsehprogramm. Konkret geht es um die zweite Episode der dritten Staffel, die vierte und die zehnte Folge der fünften Staffel und Folge 19 der sechsten Staffel.
In Deutschland läuft die Serie bei Amazon Prime Video und Sky – die Episoden sind dort bereits nicht mehr verfügbar.
Produzentin und Hauptdarstellerin Tina Fey hat selbst um die Löschung gebeten, wie verschiedene US-Medien berichten. "Ich entschuldige mich für den Schmerz, den ich verursacht habe", heißt es in einem Statement von Fey, das dem Online-Magazin "Vulture" vorliegt.
"Scrubs" verbannt drei Folgen
Die beliebte Comedyserie "Scrubs" geht den gleichen Weg. Der amerikanische Video-on-Demand-Service Hulu löscht drei Episoden, in denen weiße Schauspieler in die Rolle von Schwarzen schlüpfen. Das bestätigte ein Sprecher gegenüber CNN. Man folge damit dem Wunsch der Produzenten.
Insgesamt gibt es drei Folgen mit Blackfacing-Szenen: "Meine Kollegin" (Staffel 3, Folge 8), "Meine Laudatio" (Staffel 5, Folge 4) und "Mein Bleistift" (Staffel 5, Folge 17).
Serien-Schöpfer Bill Lawrence bestätigte die Meldung via Twitter, nachdem ein Zuschauer darum gebeten hatte, die anstößigen Folgen aus dem Angebot zu nehmen. "Das ist gerade in Arbeit", so Lawrence.
"Brooklyn Nine-Nine" streicht neue Episoden
Bei "Brooklyn Nine-Nine" ist die Lage etwas anders. Wie Schauspieler Terry Crews in einem Interview mit "Access Hollywood" erklärte, wanderten vier Episoden der neuen, achten Staffel der Polizeikomödie "in den Müll".
Nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd würden sie mit den Drehbüchern komplett neu beginnen, um angemessen zu reagieren und etwas "wirklich Bahnbrechendes" zu schaffen.
"Wir haben eine Chance, und wir planen, sie bestmöglich zu nutzen", sagte Crews in dem Interview. "Im Moment wissen wir noch nicht, in welche Richtung es gehen wird."
Lesen Sie auch: Der YouTuber Shane Dawson entschuldigt sich für Blackfacing-Videos.
"Little Britain" fliegt ganz raus
Anfang Juni wurde bereits die beliebte Comedy-Reihe "Little Britain" sowie die Fortsetzung "Come Fly With Me" aus dem Streaming-Angebot von Netflix und der britischen BBC entfernt.
Der Grund: In der Serie schlüpfen die Komiker David Walliams und Matt Lucas immer wieder in die Rolle schwarzer Charaktere. "Die Zeiten haben sich geändert", begründete die BBC die Entscheidung in einer Mitteilung.
Die beiden Komiker entschuldigten sich bereits öffentlich dafür, in diese Rollen geschlüpft zu sein. "Wir wollen noch einmal deutlich machen, dass es falsch war, und es tut uns sehr leid", erklärte Lucas in einem Tweet.
Was ist Blackfacing?
Blackfacing ist eine Form von Rassismus und wurde im 18. und 19. Jahrhundert in den USA populär. In Theaterstücken malten sich weiße Künstler mit schwarzer Farbe an, um einen stereotypen Sklaven zu verkörpern und somit Schwarze zu diskriminieren. © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.