Mitte Mai ist Sänger Matthias Reim bei der Aufzeichnung einer ARD-Show auf der Bühne zusammengebrochen. Mittlerweile geht es ihm offenbar wieder besser. Moderatorin Beatrice Egli verrät im Interview, wie sie den Schockmoment erlebt hat.
Bei der Aufzeichnung für Ihre Show "
Beatrice Egli: Es war ein Schock für mich und alle Zuschauer. Und gleichzeitig war mir ganz schnell bewusst: Ich bin die Moderatorin dieses Abends, jetzt muss ich hier Ruhe reinbringen. Ich wollte natürlich nicht, dass bei 700 Leuten zu viel Unruhe und Panik aufkommt.
Und deswegen war ich froh, dass ich ganz schnell gesagt bekommen habe, dass es Matthias wieder besser geht und alles gut ist. Da konnte wieder Ruhe einkehren und die Show auch weitergehen.
Jetzt fehlt natürlich ein wichtiger Teil der Show. Matthias' Auftritt wird nicht gezeigt. In erster Linie ist wichtig, dass es ihm besser geht, alles andere ist zweitrangig.
Wie lange hat es gedauert, bis Sie nach dem Zusammenbruch erfahren haben, dass es Matthias Reim gut geht?
(lacht) Gefühlt waren es mehrere Stunden. In Wirklichkeit war es aber nur eine Minute. Aber es fühlt sich ewig an, wenn so was passiert.
Was ist Ihnen in dieser Minute durch den Kopf gegangen?
Eigentlich war da nur Panik. Man ist geschockt und denkt: "Oh mein Gott, hoffentlich ist alles gut." Man steht trotzdem vor den Leuten und versucht, Ruhe zu bewahren. Das ist schon ein Moment, in dem man nicht mehr viel denkt, sondern nur hofft, dass alles gut ist.
Nicht nur ich, sondern alle Anwesenden und das gesamte Team waren erleichtert, als wir wussten, dass es ihm gut geht und es nur ein Schwächeanfall war.
Haben Sie Matthias Reim nach dem Auftritt noch mal getroffen?
Nein. Ich war aber froh, vom Management zu hören, dass er sich im Hotel ausruht und erholt.
Ist er in Ihrer nächsten Show dabei?
Das kann ich derzeit noch nicht sagen. Er geht jetzt erst einmal auf Tour, für die ich ihm vollen Erfolg wünsche.
Sie sind durch "Deutschland sucht den Superstar" bekannt geworden. Wie fühlt es sich an, auf der anderen Seite zu stehen und selbst Talenten eine Chance zu geben?
Als ich die Anfrage bekommen habe, ob ich eine eigene Samstagabend-Show moderieren möchte, wollte ich von meinem Glück etwas abgeben. Ich darf meinen Traum leben und möchte anderen die Chance geben, auch ihre Träume zu verwirklichen.
Die sieben Talente der Show sind überglücklich. Der Moment ist einfach unglaublich schön, wenn man Träume erfüllen kann. Das ist immer wieder überwältigend.
Es ist auch schön, die Verbindung zwischen den Gästen wie Zucchero oder Roland Kaiser, die seit vielen Jahren auf der Bühne stehen, und den anderen Musikern des Abends zu sehen.
Man teilt ein Erlebnis und eine Leidenschaft. Jeder Künstler kann sich daran erinnern, wie es war, zum ersten Mal auf der Bühne zu stehen. Das ist ein schöner Moment.
Wo werden Sie sich die Show anschauen?
Ich habe zwei Auftritte an diesem Tag und kann die Sendung gar nicht direkt sehen.
Über Ihre erste Show wurde in den sozialen Medien kräftig gelästert. Verfolgen Sie das?
Dafür habe ich zum Glück nur wenig Zeit. Und Einfluss auf die Show hätte es ja ohnehin nicht – ich finde, sie ist grandios geworden. Doch natürlich bin ich gespannt auf die Reaktion vom Publikum und was darüber geschrieben wird.
Bei DSDS 2016 hat Prince Damien gewonnen. Glauben Sie, dass es für ihn wie für Sie eine reelle Chance gibt, im Musikbusiness langfristig Erfolg zu haben?
Ich glaube, dass da sehr viele Faktoren zusammenkommen müssen. Ich wünsche ihm jedenfalls von Herzen alles Gute. Ich hoffe, dass er das jetzt genießen kann, die Freude beibehält, auf der Bühne zu stehen, und dass er weiterhin Zuschauer mit seiner Stimme begeistern kann.
Von welchen Faktoren hängt sein Erfolg ab?
Der Stimme, der Musik und dem Team, das an seinem Erfolg mitarbeitet. Und vom Publikum, das seinen Weg mit ihm geht.
Ich habe damals drei Jahre durchgearbeitet. Ohne Wochenende. Da muss man Kraft und Power mitbringen, das durchzuziehen, um die Freude daran nicht zu verlieren.
Prince Damien hat erzählt, dass er sein DSDS-Preisgeld von 500.000 Euro in ein Zimmer für seine Echsen investieren will. Für was haben Sie damals Ihr Preisgeld ausgegeben?
Ich bin ein sehr sparsamer Mensch. Man weiß nie, was kommt. Das Einzige, was ich mir wirklich geleistet habe, war ein großes Kofferset, damit ich auf Reisen gehen kann.
Ich bin, was Geld angeht, ein nicht sehr risikofreudiger Mensch. Ich habe ja alles, bin gesund, unterwegs und habe Spaß. Was man wirklich braucht im Leben und was einen glücklich macht, kann man sich ohnehin nicht kaufen.
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