New York - Der frühere Filmmogul Harvey Weinstein ist Berichten zufolge wegen besorgniserregender Blutwerte aus dem Gefängnis wieder in ein Krankenhaus verlegt worden. Der 72-Jährige sei nun zur "Notfallbehandlung" im Bellevue Hospital in Manhattan, wo er voraussichtlich bleiben werde, bis sich sein Zustand stabilisiere, berichtete das "People"-Magazin unter Berufung auf Weinsteins Anwalt Imran Ansari.

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Ein Bluttest habe eine sofortige Behandlung nötig gemacht. Der Anwalt warf dem Personal auf der berüchtigten New Yorker Gefängnisinsel Rikers Island vor, Weinstein werde dort medizinisch nicht angemessen behandelt. Ansari sprach laut "People" von einer "Verletzung der verfassungsmäßigen Rechte" Weinsteins.

Sprecher: Weinstein hat Leukämie

In einer separaten Mitteilung aus dem Team des einst in Hollywood übermächtigen Filmproduzenten hieß es offen, Weinstein sei an Leukämie erkrankt. Dazu hatte es früher bereits Spekulationen gegeben. "Herrn Weinstein, der an einer Reihe von Krankheiten leidet, darunter Leukämie, wurde die medizinische Versorgung vorenthalten, die jemand in seinem Gesundheitszustand verdient, ob Häftling oder nicht", sagte Weinstein-Sprecher Juda Engelmayer laut "People"-Magazin.

Im Oktober hatten US-Medien über eine angebliche schwere Erkrankung Weinsteins berichtet. Sein Team aber hatte dies scharf kritisiert. "Es ist sowohl beunruhigend als auch inakzeptabel, dass solche privaten und vertraulichen Gesundheitsangelegenheiten das Thema öffentlicher Diskussion geworden sind", sagte damals Sprecher Craig Rothfeld. Man werde diese Spekulationen aus Respekt vor Weinsteins Privatsphäre nicht weiter kommentieren.

Vorwürfe gegen Weinstein brachten MeToo ins Rollen

Weinstein war 2020 in New York wegen Sexualdelikten zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil wurde im April aufgehoben, der Prozess soll neu aufgerollt werden. Zudem wurde Weinstein in Los Angeles für ähnliche Taten verurteilt, weshalb er weiterhin im Gefängnis sitzt. Bei Gerichtsanhörungen hatte sein Zustand häufiger für Diskussionen gesorgt, weil er im Rollstuhl saß oder zuletzt auch wegen gesundheitlicher Probleme gar nicht erschienen war.

Die zahlreichen ihm vorgeworfenen Übergriffe auf Frauen hatten die globale MeToo-Bewegung maßgeblich ins Rollen gebracht, bei der vor allem Frauen auf sexuelle Übergriffe durch Männer aufmerksam machten. In der Folge wurden zahlreiche Menschen weltweit - darunter auch viele Prominente - durch entsprechende Vorwürfe schwer belastet.  © Deutsche Presse-Agentur

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