Neues zu den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Bill Cosby: Eine zehn Jahre alte eidesstattliche Erklärung ist aufgetaucht. In dieser äußerte sich der Star ausführlich zu den Methoden, mit denen er Frauen gefügig machte und sie zu sexuellen Handlungen überredete.
Das Transkript wurde nun im Zuge der Anklage von Andrea Constand veröffentlicht. Sie bezichtigt den TV-Star
So gab der Entertainer damals bereits zu, den Frauen ohne ihr Wissen Partydrogen verabreicht zu haben. Er verglich das Vorgehen verharmlosend damit, eine Frau zu einem Drink einzuladen. Dennoch konnte er auf Nachfrage nicht bestätigen, dass sich Therese Serignese unter Einfluss der Drogen zum sexuellen Akt bereit erklärt hatte. Deren Anwalt erklärte, diese Information gebe Aufschluss über die privaten Praktiken eines Mannes, der sich der Öffentlichkeit stets als Moralist präsentierte.
Darüber hinaus wird in der Erklärung deutlich, welche eiskalten Methoden Cosby anwandte, um sich das Vertrauen der Frauen zu erschleichen. Im Fall der Klägerin Andrea Constand sieht er sich in der Rolle des Mentors, der auf die Karriere der jungen Frau Einfluss zu nehmen versucht. So vermittelte er Constand Kontakte in der Medienbranche, wurde jedoch ungehalten, als diese nicht darauf einging.
Bill Cosby nutzte Schicksale der Frauen aus
Einer anderen Dame, dem Model Beth Ferrier, kam der Schauspieler näher, indem er sich nach dem Krebs-Tod ihres Vaters erkundigte. Der Anwalt der Klägerin fragte Cosby, ob er sie darauf angesprochen hatte, um mit ihr Sex zu haben. Cosby antwortete: "Das kann sehr gut sein." Nach eigener Aussage sei er "ganz gut darin, die Menschen und ihre Emotionen in romantischen Angelegenheiten zu lesen".
Mehrere Frauen hatten von Cosby finanzielle Zuwendungen erhalten, um die Affären vor der Öffentlichkeit und seiner Ehefrau zu verbergen. Wie die New York Times berichtet, ließ Cosby einigen Frauen Geld über seinen Manager zukommen. Mit seiner Frau Camille war er bereits seit 1964 verheiratet. Im Jahr 1997 gestand er öffentlich eine Affäre.
Des Weiteren eröffnet die Erklärung Einblicke in das exzentrische Leben des 78-Jährigen. So hatte er ein Faible für Jogginghosen und besaß davon mindestens hundert Stück. Außerdem verwendete er in den 70er und 80er Jahren auf Reisen das Pseudonym Seymour Rapaport. Viele seiner Angestellten mussten Vertraulichkeitserklärungen unterschreiben.
Die Klage von Constand wurde später zwar beigelegt, Cosby wurde nicht verurteilt. Dennoch meldeten sich in der Zwischenzeit mehrere Dutzend andere Frauen mit ähnlichen Vorwürfen gegen den Sitcom-Star zu Wort. (sag)
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