Dagmar Berghoff las vor 25 Jahren ein letztes Mal die Nachrichten in der "Tagesschau" vor. In einem Interview sprach die 81-Jährige jetzt über Veränderungen bei der Nachrichtensendung und Entertainment-Größe Thomas Gottschalk.

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Ende 1999 verabschiedete sich Dagmar Berghoff nach 23 Jahren von der "Tagesschau". Seitdem hat sich bei der Nachrichtensendung der ARD viel verändert. Im Interview mit "t-online.de" sprach die Wahl-Hamburgerin über die fehlende Anrede und auch das Verhalten von Thomas Gottschalk.

Ihren Schritt, die "Tagesschau" zu verlassen, habe sie nie bereut, da sie den Zeitpunkt selbst bestimmt habe. "Ich ging zum Ende des Jahrzehnts, des Jahrhunderts und des Jahrtausends", erklärte sie. Das sei bei Thomas Gottschalk möglicherweise anders gewesen. "Ich verstehe diese Verbitterung bei Herrn Gottschalk nicht, weil er so ein gutes Leben gehabt hat – und immer noch hat mit seiner neuen Frau." Er habe genug Geld und sei gesund, er könne "einfach schöne Reisen" machen. "Scheinbar war 'Wetten, dass..?' sein einziger Lebensinhalt. Wenn sich alles um den Beruf dreht, ist es schwer, das alles aufzugeben."

Dagmar Berghoff: "Tagesschau"-Studio ähnelt einer "Raumstation"

Das heutige Studio der "Tagesschau" sehe für die 81-Jährige aus "wie eine Raumstation". Inhaltlich wundere sie sich "manchmal über Ausdrücke, die in den Meldungen verwendet werden". Vor einiger Zeit sei von "klauen" die Rede gewesen. "Das ist kein Wort, das man normalerweise in der 'Tagesschau' benutzen würde", so Berghoff. Der seriösere Ausdruck sei "stehlen". Auch das Weglassen der Anrede "Guten Abend, meine Damen und Herren", um genderneutral zu sein, gefalle ihr nicht. "Das finde ich ganz furchtbar, weil es nicht verbindlich genug ist und sehr unpersönlich wirkt." Ihr fehle die traditionelle Begrüßung und sie könne sich nicht vorstellen, dass sich dadurch jemand ausgegrenzt fühle.

Eine weitere Neuerung, die ihr nicht gefalle, sei das Stehen. "Ich weiß auch nicht, was das bringen soll. Vielleicht Lockerheit? Das finde ich überflüssig." Dass Sprecherinnen und Sprecher inzwischen selbst Interviews führen könnten, finde sie hingegen sehr gut. "Bei mir war das damals noch sehr starr und ein reines Vorlesen der Meldungen." (vit)

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