Dieter Nuhr spielt bei Twitter die Coronavirus-Gefahr herunter. Dafür bekommt der Kabarettist heftigen Gegenwind.
Dieter Nuhr möchte trotz Coronavirus-Vorsichtsmaßnahmen auftreten. Ein Tweet des Kabarettisten dazu hat bei Twitter überwiegend wütende Reaktionen ausgelöst.
"Wir haben eine Erkrankungsrate von 0,0001 Prozent der Bevölkerung. Also ich würde gerne einfach auftreten am Wochenende...", schrieb der 59-Jährige am Dienstag.
Er reagierte damit auf die Ankündigung mehrerer deutscher Bundesländer, Großveranstaltungen abzusagen.
Für Donnerstag ist im ausverkauften Säälchen in Berlin eine TV-Aufzeichnung vor Publikum geplant. Am Tag darauf sollte eine Nuhr-Show in Hagen stattfinden. Wegen des Coronavirus wurde diese jedoch abgesagt - ebenso seine Auftritte in Wien am 15. und 16. März.
Gegenwind für Dieter Nuhr nach Corona-Tweet
Bei Twitter bekam Nuhr überwiegend negative Reaktionen für seinen Tweet. "Das ist richtig dumm so etwas zu schreiben. Man darf einmal im Leben auch an Andere denken", lautet ein Kommentar. "Schlag nach, was eine Exponentialkurve ist", schrieb ein anderer Twitter-Nutzer.
Und auch Renate Künast (Grüne), Mitglied des Deutschen Bundestags, reagierte auf Nuhrs Tweet. Sie schrieb: "Es geht um das exponentielle Wachstum indem nächsten Tagen und Wochen, nicht um gestern."
Neben der 64-Jährigen äußerte sich auch unter anderem Sebastian Weßling, Sport-Reporter bei "Funkesport" und immerhin mit einem Verifizierungshaken bei Twitter ausgestattet, zu Nuhr. "Psst: Wir tun das gar nicht für die, die schon krank sind. Sondern um zu verhindern, dass es exponentiell mehr werden." Dem Beitrag fügte er ein Gif von Nuhr an mit dem Untertitel "Einfach mal die Fresse halten".
Coronavirus: Kulturleben in Berlin drastisch eingeschränkt
In Berlin ist das Kulturleben wie in vielen anderen Städten bereits drastisch eingeschränkt: Die Aufführungen in den großen Sälen der staatlichen Häuser in der Hauptstadt sind zunächst bis zum 19. April abgesagt. (msc/dpa)
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