Schauspieler David Ali Rashed erklärt im Interview mit unserer Redaktion, was einen Kek ausmacht und verrät, worauf sich Fans der Serie "Die Discounter" freuen dürfen. Die vierte Staffel startet im November.

Ein Interview

In der Impro-Serie "Die Discounter" ist David Ali Rashed in der Rolle des 450er einem breiten Publikum bekannt geworden. In "KEKs" (ab 16.10. exklusiv streambar auf Joyn) spielt der 22-Jährige den Schüler Younes, der mit seinen Freunden die wilden Herausforderungen des Alltags bewältigt.

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Herr Rashed, am 16.10. startet die Serie "KEKs", in der Sie in einer Hauptrolle zu sehen sind, exklusiv auf Joyn. Beschreiben Sie die Serie bitte mit drei Worten …

David Ali Rashed: Zigaretten, Liebe und Spaß.

… und nun gerne etwas ausführlicher!

"KEKs" ist eine sehr lustige, schöne und schnelle Serie aus dem Hause "Pyjama Pictures". Wer also "Die Discounter" oder "jerks." gesehen hat, wird in etwa wissen, was ihn erwartet. Dennoch schlägt "KEKs" noch einmal eine ganz eigene Richtung ein, was mir sehr gefällt. Es geht um vier Jugendliche, die an einer Stadtteilschule in Hamburg-Wandsbek ihren Alltag bestreiten. Dabei widerfahren ihnen sehr viele abgefahrene Dinge und ich glaube, man kann beim Gucken der Serie sehr viel Spaß haben.

In der Serie sind Sie und Ihre Freunde die Keks, was im Jugendslang so viel wie Versager oder Feigling bedeutet. In der Rangordnung stehen sie also eher unten …

Meiner Meinung nach kann man den Begriff Kek unterschiedlich verwenden. Einerseits ist er ein Stück weit beleidigend und heißt so viel wie Versager, aber andererseits kann der Begriff auch nicht so böse verstanden werden. Denn irgendwie haben Keks auch etwas Liebenswertes an sich, weil sie gewissermaßen die Trottel sind. Dementsprechend finde ich auch nicht, dass Keks zwangsläufig in der Rangordnung ganz unten stehen. Ganz oben stehen sie aber auch nicht (lacht). In einem Schulkosmos herrscht eine krasse Hierarchie, in der man sich zurechtfinden muss – das kenne ich auch noch aus meiner Schulzeit.

"Ich war definitiv nie der Coolste, habe mich aber für ziemlich cool gehalten."

David Ali Rashed über seine Schulzeit

Welcher Typ waren Sie während Ihrer eigenen Schulzeit?

Ich hatte immer meine Leute um mich, mit denen ich bis heute befreundet bin. Ich würde aber auf jeden Fall sagen, dass auch ich ein bisschen Kek war. Ich war definitiv nie der Coolste, habe mich aber für ziemlich cool gehalten. Das typische Opfer war ich aber auch nicht.

In "KEKs" spielt die Freundschaft eine große Rolle. Wie wichtig sind Ihnen persönlich Freundschaften?

Extrem wichtig. Ich glaube, ein Leben ohne Freundschaften ist nur schwer vorstellbar. Viele meiner Freunde kenne ich schon sehr lange, mit einigen von ihnen bin ich seit der ersten Klasse befreundet. Insofern stammen die meisten meiner Freundschaften aus meiner Schulzeit. Bis heute bin ich mit all meinen Freunden sehr eng verbunden und verbringe viel Zeit mit ihnen. Durch meinen Beruf habe ich entweder phasenweise sehr viel freie Zeit oder bin während eines Drehs wochen- oder monatelang nicht in Berlin und vermeintlich abgetaucht. Doch wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, fühlt es sich an, als sei ich nie weggewesen.

Ihre Schulfreunde sind vermutlich nicht in der Schauspielerei tätig. Haben Sie manchmal das Gefühl, dass das Pflegen der Freundschaften durch die unterschiedlichen Berufe herausfordernder wird?

Das stimmt, niemand aus meinem Schul-Freundeskreis ist Schauspieler. Deswegen ist mein Beruf eigentlich nie wirklich Thema, was ich großartig finde. Jeder von uns macht unterschiedliche Sachen, einige arbeiten und andere studieren. Wenn ich beispielsweise nach fünf Wochen Dreharbeiten zurück nach Berlin komme, fragen mich meine Kumpels, wie die Arbeit war. Darauf reagiere ich mit "War geil" und damit ist das Thema dann beendet.

David Ali Rashed: So geht es mit 450er in "Die Discounter" weiter

Sie sind vielen Menschen vor allem durch Ihre Rolle des Samy/450er in "Die Discounter" bekannt. Mögen Sie 450er?

Ich glaube, bei Impro-Serien wie "KEKs" oder "Die Discounter" ist es schon wichtig, seine Figur zu mögen oder zumindest eine gewisse Verbindung zu ihr zu haben. Die Figur zu verstehen, macht das Improvisieren leichter, weil man sie als eine Facette von sich selbst versteht. Deswegen sind meine Rollen auch immer ein Teil von mir. 450er mag ich sehr gerne, weil er so ein richtiger Kek ist. Er ist ein treudoofer, verschlafener Typ, der gewissermaßen unter seinen Möglichkeiten hängt und neben der Arbeit nicht wirklich viel hat. Irgendwie ist 450er der Sidekick von Peter (gespielt von Ludger Bökelmann; Anm. d. Red.). Insofern hat er etwas von einem treuen Dackel, der immer an der Seite seines Herrchens bleibt und sich nicht von ihm lösen kann. Dieses Verhalten greifen wir auch in der neuen Staffel auf, was ich sehr spannend finde, weil sich dadurch das Machtgefälle zwischen Peter und 450er verändert. Insofern ist 450er in "Die Discounter" ein Typ, der viel dümmer wirkt, als er eigentlich ist, während Younes in "KEKs" immer etwas cleverer wirkt, als er eigentlich ist.

Die vierte Staffel von "Die Discounter" ist ab November zu sehen. Worauf dürfen Fans der Serie sich freuen?

Zwischen Peter und 450er entstehen nie dagewesene Spannungen und Samy wagt den einen oder anderen Emanzipierungsversuch. Er wird auf jeden Fall älter und erwachsener, mehr wird an dieser Stelle aber noch nicht verraten.

Bei allen Freiheiten, die die Impro-Comedy den Schauspielern und Schauspielerinnen lässt: Kann diese Art der Produktion bei den Dreharbeiten trotzdem Druck auslösen? Immerhin muss man auf Knopfdruck performen …

Ich persönlich fühle mich weniger unter Druck gesetzt, wenn ich improvisiere. Ich habe in den letzten Jahren viel Impro gemacht und habe vielen anderen Schauspielerinnen und Schauspielern gegenüber inzwischen sogar einen gewissen Erfahrungsvorsprung. Insofern würde ich mich wohl eher am Set eines Dramas unter Druck gesetzt fühlen, bei dem ich eine perfekt inszenierte Szene darstellen müsste. Natürlich macht mir auch diese Arbeit großen Spaß und ich halte den dabei entstehenden Druck für wichtig, aber beim Improvisieren verspüre ich den Druck deutlich weniger. Man darf jedoch nicht vergessen, dass "Improvisieren" in diesem Zusammenhang ein missverständlicher Begriff ist. Denn anders als im Impro-Theater, wo ganze Szenen rund um ein Schlagwort improvisiert werden, ist es bei Impro-Formaten wie "Die Discounter" anders: Wir haben ein Drehbuch, das zwar veränderbar ist, in seinen wesentlichen Zügen aber steht. Insofern gibt es also auch durchaus Szenen, auf die ich mich im Vorfeld gezielt vorbereite.

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Ein weiteres Format, bei dem es auch darum geht, spontan zu performen, ist "LOL: Last One Laughing". Hätten Sie Lust, an einer Show wie "LOL" teilzunehmen?

Grundsätzlich habe ich immer Lust auf alles, was Spaß machen könnte und "LOL" macht bestimmt großen Spaß. Ich merke aber auch, dass ich aus einer anderen Generation stamme wie ein Teil der bisherigen Teilnehmenden und auch der Humor mancher Leute ist nicht immer meiner. Andere Teilnehmer hingegen finde ich großartig, wie etwa Teddy (Teclebrhan; Anm. d. Red.). Aber um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, ob es mir liegen würde, on the spot witzig zu sein. Das ist eine echte Herausforderung, die man nicht unterschätzen darf. Es ist extrem schwer und auf Knopfdruck lustig zu sein, war nie meine absolute Stärke. Dafür habe ich ein gutes Timing und kann gut reagieren und somit eine Impro-Szene zu einer Szene machen. Doch ich weiß nicht, ob der Joke und die krasse Witzigkeit dabei immer von mir ausgehen.

Über den Gesprächspartner:

  • David Ali Rashed ist ein deutscher Filmschauspieler aus Berlin. Rashed wurde einem breiten Publikum durch seine Rolle in der Impro-Serie "Die Discounter" bekannt, die 2024 mit dem Deutschen Fernsehpreis für die "Beste Comedy-Serie" ausgezeichnet wurde.
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