Am Sonntag (12. September) trafen die Kandidaten Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz (SPD) zum zweiten Triell von insgesamt drei TV-Debatten vor der Bundestagswahl am 26. September 2021 aufeinander. Diesmal übertrugen das Erste, das ZDF und Phoenix das Triell, insgesamt 11 Millionen Zuschauer schalteten ein. Die erste Sendung hatte am 29. August noch 5,6 Millionen Interessierte zu RTL und ntv gelockt.
In vielen Sendern diskutierten Prominente über das Ergebnis des Dreikampfs, auch bei BILD-TV, dem neu gegründeten TV-Sender der gleichnamigen Boulevardzeitung. Zu Gast bei Chefredakteur Julian Reichelt war unter anderem Thomas Gottschalk. Und die TV-Legende ließ kein gutes Haar an der Performance der Kandidaten.
Für Gottschalk kamen die drei Kanzlerkandidaten viel zu trocken und unemotional rüber. "Die Emotionen habe ich völlig vermisst." Der Entertainer fühlte sich eher an die Bewerbung für einen Betriebsrat erinnert als an einen Kampf um das wichtigste politische Amt Deutschlands. "Ich habe bei keinem dieser drei Menschen die Leidenschaft erlebt, die ich mir wünsche von meinem künftigen Kanzler oder Kanzlerin."
"Politisch interessierte" TV-Legende schaltete geistig ab
Der sich durchaus als politischen Menschen verstehende Moderator ertappte sich dabei, im Verlaufe der Sendung geistig abzuschalten: "Ein für mich relativ erschreckender Moment, weil ich gemerkt habe, dass ich - auch als politisch interessierter Mensch, dessen Zukunft da verhandelt wird - nach einer Stunde gemerkt habe: Ich blende mich langsam aus."
Inhaltlich kritisierte Gottschalk vor allem Armin Laschets Vermeidung eines Jas, auch als Juniorpartner einer neuen Regierung zur Verfügung zu stehen. "Wir alle wissen, dass es zu einer mehr oder weniger bunten Koalition kommen muss. Und sein Ausweichen habe ich nicht nachvollziehen können. Es ist doch genauso: Wenn ich einer Frau einen Heiratsantrag mache, dann muss ich doch wissen und allen sagen können, was ich dann plane."
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