Die Schweizer Comedienne Hazel Brugger war im "Sunset Club" zu Gast, dem Podcast von Autorin Sophie Passmann und Entertainer Joko Winterscheidt. Es ging unter anderem um Babys, Bruggers Papstbesuch neulich und um die alles entscheidende Frage, ob man lieber einen Menschen in Bohnenform oder eine Bohne in Menschenform essen würde.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Ich brauche dringend ein Baby", meinte Autorin Sophie Passmann ziemlich zu Beginn der aktuellen Ausgabe des Podcasts "Sunset Club", den sie seit 2023 gemeinsam mit "Pro7"-Allzweckwaffe und Entertainer Joko Winterscheidt betreibt. Dies, weil die Schweizer Stand-up-Comedienne Hazel Brugger zuvor geäußert hatte, dass sie sich, wenn sie mit ihrem Baby zu Aufnahmen kommt, stets heftigere Pointen erlauben könne. Denn die Leute könnten dann sehen, dass sie eigentlich trotzdem ganz nett sei.

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"Man braucht kein Baby. Aber wenn man es hat, dann ist es schon so, dass man denkt. 'Ja, das ist halt jetzt da.' Man kann es nicht pauschal empfehlen, will ich damit sagen", ergänzte Brugger. Was nach wenigen Minuten "Sunset Club" bereits evident war: Er war einmal mehr auf massiven Nonsens programmiert.

Winterscheidt kommt nicht zu Wort

Winterscheidt, der verbal nur selten verstopft ist, hatte in den ersten Minuten aufgrund des Sprechdurfalls der Protagonistinnen wenig zu melden. Also er wollte durchaus, konnte aber einfach nicht, was einen, wie man aus eigener Erfahrung weiß, sehr unrund machen kann. Und wenn etwas ging, dann gleich mal gehörig daneben.

Als er etwa herausließ, dass ihm ein Tennislehrer einst mit den Worten "Das ist so schade, dass du erst jetzt mit diesem Sport anfängst, da wäre wirklich etwas für dich drinnen gewesen" offenbar ein gewisses Talent attestiert habe, wurde ihm umgehend Posertum unterstellt. Aber immerhin ging es kurz um ein echtes Thema: um Sport.

Brugger macht heute keinen Sport mehr, fuhr aber, wie sie erzählte, einst täglich mit dem Rad zwölf Kilometer zur Schule. Auch Judo habe sie als Kind gemacht. "Kannst du’s heute noch?", durfte Winterscheidt kurz etwas fragen. "Ich kann Leute verprügeln, aber das sieht nicht besonders ästhetisch oder japanisch aus", antwortete Brugger.

Nach zehn Minuten "Sunset Club" war man irgendwie traurig, dass noch keine 70 Minuten vergangen waren. Nicht so Winterscheidt, der amüsierte sich: "Das ist meine absolute Lieblingsfolge. Ich glaube, ich habe original nur drei Sätze bisher gesagt. Und ich sitz' hier und könnte mich kaputtlachen", so der 45-Jährige.

Dabei war die kurze Werbepause nach zwanzig Minuten ein echter Segen. Apropos: Brugger berichtete freudig von ihrem Besuch bei Papst Franziskus. Dieser hatte Mitte Juni über 100 Comedians aus aller Welt in den Vatikan eingeladen, darunter Whoopi Goldberg, Conan O’Brien, Jimmy Fallon, Chris Rock, Stephen Colbert und auch Hazel Brugger, Anette Frier und Michael Mittermeier.

Kritik an ihrem Papstbesuch macht Hazel Brugger unrund

Brugger, die in den Sozialen Medien ihr Date mit dem Pontifex zum Thema machte, echauffierte sich im Gespräch mit Passmann und Winterscheidt dann (zu Recht) über einige Reaktionen von UserInnen, die sie für den Besuch kritisierten. Weil die Kirche ja schon viel Schlechtes gemacht habe et cetera.

"Sorry, aber ich bin beim Papst und unterhalte mich da mit Stephen Colbert und Conan O’Brien – gönn mir das doch mal! Wieso ist das jetzt in deinen Augen der Grund, mich nicht mehr zu mögen?!", echauffierte sich Brugger, die den Kern der Reise für absolut positiv befand. "Wenn Sie auch nur einem einzigen Zuschauer ein intelligentes Lächeln auf die Lippen zaubern können, bringen Sie auch Gott zum Lächeln", meinte der Papst damals.

Auch den wirklich wichtigen Fragen im Leben ging man in der Podcast-Folge nach: "Wen würdet ihr essen, wenn ihr die Wahl hättet: eine Bohne, die so groß ist wie ein Mensch, oder einen Menschen, der so groß ist wie eine Bohne?", musste Passmann dann von Brugger und Winterscheidt anscheinend in Erfahrung bringen.

"Hey, das ist ja gar kein Wissenschaftspodcast hier", platzierte Brugger dann die erste und einzige gute Meldung in 70 Minuten. Passmann wollte am Ende noch ihr Bestes geben: "Das mit der Bohne, das glaubt man nur, dass man das schafft. Man denkt, man kann diese große Portion von irgendwas essen. Du bist dann aber nur am Scheißen." "Das ist ja egal", antwortete Brugger. Auch Winterscheidt fand permanentes Scheißen "nicht schlimm".

Vielleicht ja beim nächsten Mal

Nicht schlimm kann man auch den "Sunset Club" finden, aber 70 Minuten können definitiv ganz schön hart sein. Erstaunlich war auch, dass die zweite Hälfte des Podcasts, in der die Gehirne phasenweise nicht nur von den Mundwerken betrieben wurden, um nichts besser war als die erste. Beim nächsten Mal wird er sicher weniger schlecht.

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