- Hollywood-Star Elliot Page feiert am 21. Februar seinen 35. Geburtstag.
- Bekannt wurde der Schauspieler als Ellen Page unter anderem in den "X-Men"-Filmen, in "Inception" und als schwangere Teenagerin in "Juno".
- Im Dezember 2020 erklärte Page, transgender zu sein. Als Aktivist kämpft er für die Rechte von Transpersonen und die Umwelt.
Elliot Page feiert am Montag seinen 35. Geburtstag. Einerseits verwundert diese Zahl, denn der Schauspieler und Aktivist sieht sehr jung aus. Bedenkt man, was Page schon alles gemacht hat und was in seinem Leben so alles passiert ist, ist es jedoch eher verwunderlich, dass er erst 35 Jahre alt wird.
Der Tag im Leben des
Seine Geschlechtsidentität war für Page bereits ein Thema, als der Startschuss für seine Schauspielkarriere fiel. Der zehnjährige
Elliot Pages Schauspielkarriere startete im Alter von zehn Jahren
Kurz zuvor hatte sich Page die Haare kurz geschnitten, um wie ein Junge auszusehen. In dem Film musste er nun eine Perücke tragen. Als aus dem Film eine Serie wurde, ließ er sich die Haare wieder wachsen. "Ich wurde im Alter von zehn Jahren zu einem professionellen Schauspieler. Dafür musste ich natürlich auf eine bestimmte Art und Weise aussehen", erzählte Page dem "Time Magazine", das ihn im März als ersten Transgender-Mann auf das Cover nahm.
In den kommenden Jahren war Pages Leben ein Kompromiss. Page wurde für Frauen- und Mädchenrollen gebucht, diesem Erscheinungsbild musste er gerecht werden, um seiner großen Leidenschaft, der Schauspielerei, nachgehen zu können. Schon bald nach "Pit Pony" nahm Pages Karriere Fahrt auf, der in Halifax in der Provinz Nova Scotia geborene Kanadier wirkte in rund einem Dutzend weiterer Filme und Serien mit.
Internationale Beachtung brachte ihm dann im Alter von 17 Jahren der Kinofilm "Hard Candy" ein. Page bewarb sich selbst auf die Rolle der 14-jährigen Hayley Stark, die sich an einem Pädophilen rächt und diesen foltert. "Die Rolle war mein Durchbruch, weil sich danach alle fragten: Wer ist dieses seltsame Mädchen?", erzählte Page 2016 der "Süddeutschen Zeitung".
Für "Juno" wurde Page für den Oscar nominiert
Page spielte fortan die Kitty Pryde in der Comic-Franchise "X-Men" und bekam seine wohl bekannteste Rolle, die der schwangeren Teenagerin Juno MacGuff in "Juno", was ihm eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin einbrachte. Außerdem sang Page mit Schauspiel-Kollege Michael Cera für den "Juno"-Soundtrack den Song "Anyone Else But You" ein, der es in den USA in die Charts schaffte.
Weitere große Projekte waren Christopher Nolans Science-Fiction-Kultfilm "Inception", in dem er als Architektin Ariadne zu sehen war, und Woody Allens "To Rome with Love". Glücklich war Page trotz des großen Erfolges in dieser Zeit aber nicht. Ganz im Gegenteil, er wurde von Ängsten, Panikattacken und Depressionen geplagt. Er fühlte sich in Frauenkleidern nicht wohl, wollte diese nicht für seine Rollen tragen oder in Abendkleidern über den Roten Teppich laufen und für Shootings posieren. "Ich habe mich nicht wiedererkannt. Ich konnte mir lange Zeit nicht mal Fotos von mir anschauen", erzählte Elliot Page rückblickend dem "Time Magazine".
Page erklärte 2014, homosexuell zu sein
Ein erster Befreiungsschlag gelang Page 2014 auf einer Konferenz der Human Rights Campaign in Las Vegas, als er vor einem vollen Saal erklärte, homosexuell zu sein, und dafür großen Applaus erhielt. Von 2015 bis 2017 lebte er mit der Künstlerin Samantha Thomas zusammen, 2018 heiratete er die Tänzerin Emma Portner, mittlerweile ist das Paar geschieden.
Das ungute Gefühl, in einem falschen Körper zu stecken, verschwand dadurch aber nicht. Was schließlich zu dem Tag führte, an dem aus Ellen Page Elliot Page wurde. Auf Instagram lässt der nur 1,55 Meter große Schauspieler seine Fans an seiner Verwandlung teilhaben. Ende November postete er ein oberkörperfreies Bild, die Narben von der Brustentfernung noch gut sichtbar. Alleine an dem Tag, an dem er erklärte, transgender zu sein, gewann er rund 400.000 neue Follower hinzu.
Page kämpft für Transpersonen, Tiere und das Klima
Diese Reichweite nutzt er gerne, um beispielsweise den erzkonservativen US-Senator Ted Cruz für homophobe Aussagen zu kritisieren. Page ist einer der prominentesten Aktivisten der LGBTQ+-Community weltweit und kämpft vor allem für die Rechte von Transpersonen. Selbstverständlich wurde Page nach seinem Coming-Out auch selbst Opfer von Hassnachrichten, doch die Unterstützung und der positive Zuspruch überwiegen. Netflix, für das Page derzeit die dritte Staffel von "The Umbrella Academy" dreht, bot beispielsweise noch am Tag des Coming-Outs an, seinen Namen im Abspann der Folgen der ersten beiden Staffeln in Elliot Page zu ändern.
Als Aktivist setzt sich Page auch für die Umwelt und Tierrechte ein, seit vielen Jahren lebt er vegan. Den Dokumentarfilm "There's Something in the Water", der sich mit den Auswirkungen von Umweltzerstörung auf die indigene Bevölkerung in Pages Heimat Nova Scotia befasst, finanzierte er mit 350.000 Dollar aus der eigenen Tasche und führte selbst Regie. Als Produzent wirkte Page bereits an verschiedenen Projekten mit, zuletzt an dem italienischen Dokumentarfilm "Nel Mio Nome", der vier Transmänner porträtiert und auf der Berlinale seine Weltpremiere feierte.
An Angeboten für kommende Projekte mangelt es ihm laut eigener Aussage nicht. Nachdem bereits die ersten 35 Jahre im Leben des Elliot Page ziemlich turbulent waren, deutet wenig darauf hin, dass er es in Zukunft ruhiger angehen lassen wird.
Verwendete Quellen:
- time.com: "Elliot Page Is Ready for This Moment"
- sueddeutsche.de: "Ellen Page über Homosexualität"
- derstandard.de: "Elliot Page - Ein Superheld für die Trans-Community"
- hollywoodreporter.com: "Elliot Page Joins Transgender Documentary 'Nel Mio Nome' as Executive Producer"
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.