Hollywood-Star Liam Neeson steht heftig in der Kritik. In einem Interview hat er nun erzählt, dass er früher Rachegelüste und Mordgedanken gegenüber Schwarzen hegte. Was steckt dahinter?
Schauspieler Liam Neeson ist für seine Rollen in Action-Krachern wie "96 Hours" bekannt. In dem Thriller aus dem Jahr 2008 wird seine Filmtochter entführt und Neeson sinnt auf Rache.
In einem Interview mit der britischen Zeitung "The Independent" hat er nun offenbart, dass er solche Rachegelüste auch privat kenne.
Liam Neeson: Unterwegs mit dem Schlagstock
Der Vorfall liege bereits etliche Jahre zurück, wie der Schauspieler erzählt. Eine Bekannte habe ihm damals erzählt, dass sie vergewaltigt worden sei. Als er von besagter Frau wissen wollte, ob sie eine Ahnung habe, wer der Täter sei, habe diese das verneint.
Sie habe ihm lediglich mitgeteilt, dass es ein schwarzer Mann gewesen sei, nachdem er nach der Hautfarbe gefragt hatte. Danach sei Neeson rund eine Woche durch die Straßen gezogen, getrieben von Rachegelüsten und Mordgedanken.
Er habe einen Schlagstock bei sich getragen und gehofft, ihn würde jemand ansprechen. "Ich habe gehofft, ein 'schwarzer Bastard' würde aus einer Kneipe kommen und würde versuchen, mich anzupflaumen, damit ich ihn töten könnte", gesteht Neeson.
Heute schäme er sich für diese Gedanken und sein Verhalten. Er sei schließlich zu Sinnen gekommen und habe zu sich selbst gesagt: "Was zur Hölle machst du da?"
Neeson erklärt weiter, er habe seine Lektion aus der Sache gelernt. "Es ist schrecklich", wenn er daran zurückdenke.
Es hagelt Kritik im Netz
In den sozialen Medien wird der Schauspieler für seine Aussagen scharf kritisiert. Ihm wird vor allem eines vorgeworfen: Rassismus.
Viele Twitter-User fragen sich, ob Neeson auch durch die Straßen gezogen wäre, wenn er nicht nach der Hautfarbe des Täters gefragt hätte und es kein Schwarzer gewesen wäre.
Zudem wird kritisiert, dass er das Verhalten eines Einzelnen auf sämtliche Schwarze projiziert habe. Einen Gefallen hat sich Liam Neeson mit diesem Interview auf jeden Fall nicht getan. (cam) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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