Der Gerichtszoff zwischen Johnny Depp und der britischen Zeitung "The Sun" fördert neben verstörenden Einblicken in seine gescheiterte Ehe mit Amber Heard auch neue Details zu seinen offenbar maroden Finanzen zutage.
Hollywood-Star
Johnny Depp: "Sie haben mein Geld gestohlen"
Nach dem großen Erfolg des zweiten und dritten Teils der "Fluch der Karibik"-Reihe soll Depp nach eigener Aussage vor Gericht 650 Millionen Dollar verdient haben. Das berichtet die britische Tageszeitung "The Guardian". Nachdem er sein Management entlassen habe, hätte ihm sein neues Team aber offenbart, dass das ganze Geld weg gewesen sei. Außerdem hätte er dem amerikanischen Fiskus 100 Millionen Dollar geschuldet, da seine ehemaligen Geschäftspartner 17 Jahre lang seine Steuern nicht bezahlt hätten. "Sie haben mein Geld gestohlen", so Depp.
Amber Heard soll ihn geschlagen haben
Der Hintergrund, warum Depp so detailliert vor Gericht über seine Finanzen Auskunft gibt, ist eine angebliche Auseinandersetzung zwischen ihm und seiner Ex-Frau Amber Heard. Depp behauptet, Heard hätte ihn im Anschluss an die Party zu ihrem 30. Geburtstag (im April 2016) mit "wilden Schlägen" attackiert, nachdem sie erfahren hatte, wie es um Depps Finanzen gestanden habe.
Depp selbst habe erst kurz vor der Feier, zu der er dann zu spät eintraf, von seinem Schuldenberg erfahren. Heard behauptet ihrerseits, dass Depp am selben Abend eine Magnum-Flasche Champagner nach ihr geworfen und sie an den Haaren gezogen habe.
Der 57-Jährige beteuerte vor Gericht erneut, niemals gegenüber Heard gewalttätig geworden zu sein. Vielmehr sei Heard der gewalttätige Part in der Beziehung gewesen. Zuvor hatte der "Fluch der Karibik"-Star bereits vor Gericht von einem Vorfall in Australien berichtet.
Johnny Depp brach zusammen
Heard soll damals zwei Wodkaflaschen nach ihm geworfen haben, was ihn ins Krankenhaus brachte. Die zweite habe ihm eine Fingerkuppe abgetrennt und "die Knochen zerschmettert". Seine Ex-Frau streitet das ab. Nach diesem Vorfall habe er "eine Art von Zusammenbruch" gehabt.
Gestützt wird Depps Darstellung von seinem ehemaligen Assistenten Stephen Deuters. Dieser sagte vor Gericht aus, Heard habe Depp jahrelang "misshandelt". Deuters beschrieb die Schauspielerin zudem als "soziopathisch" und bezeichnete sie als "machiavellistische Herrscherin".
Der Rosenkrieg geht weiter
Der Prozess in London läuft seit dem 7. Juli und wurde für drei Wochen angesetzt. Allerdings klagt Depp nicht direkt gegen Heard, sondern gegen den Verlag der Boulevardzeitung "The Sun". Konkret geht es um einen Artikel aus dem Jahr 2018. Darin wurde behauptet, dass der Schauspieler ein "Ehefrauenschläger" sei. Depp bestreitet das. In den USA hat er seine Ex-Frau zudem auf Verleumdung verklagt.
Depp und Heard hatten sich bei den Dreharbeiten zum Film "The Rum Diary" (2011) kennengelernt, 2015 folgte die Hochzeit. Nach 15 Monaten Ehe reichte Heard jedoch im Mai 2016 die Scheidung ein. Es folgte eine öffentlich ausgetragene Schlammschlacht, in der beide schwerwiegende Vorwürfe gegen den jeweils anderen erhoben haben. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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