Wegen Briefen, die Ashton Kutcher und Mila Kunis im Fall Danny Masterson geschrieben haben, ist der Schauspieler nun als Vorstandsvorsitzender einer von ihm mitgegründeten Organisation zurückgetreten. Diese setzt sich gegen Menschenhandel ein.
Ashton Kutcher hat 2012 die nichtstaatliche Organisation "Thorn" mitgegründet, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Menschenhandel einsetzt. Wie "Thorn" mitteilt, tritt der Schauspieler nach Kritik an einem von ihm verfassten Brief als Vorsitzender des Vorstands zurück.
Ashton Kutcher tritt mit sofortiger Wirkung zurück
Nachdem er und seine Frau "mehrere Tage lang zugehört, persönlich reflektiert, gelernt und mit Überlebenden sowie den Mitarbeitern und der Führung von Thorn gesprochen haben", habe er sich dazu entschieden, mit sofortiger Wirkung als Vorstandsvorsitzender zurückzutreten, heißt es von Seiten Kutchers. Er könne nicht zulassen, dass dieser "Fehler in meinem Urteilsvermögen, von unseren Bemühungen und den Kindern ablenkt, denen wir dienen".
"Opfer sexuellen Missbrauchs wurden in der Vergangenheit zum Schweigen gebracht, und das von mir eingereichte Charakter-Statement ist ein weiteres schmerzhaftes Beispiel für die Befragung von Opfern, die mutig genug sind, ihre Erfahrungen zu teilen", schreibt er weiter. Die Mission von "Thorn" müsse stets im Vordergrund stehen und er wolle sich aufrichtig bei allen Opfern sexueller Gewalt sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Organisation entschuldigen, "die ich durch das, was ich getan habe, verletzt habe". Er sei stolz auf das, was mit "Thorn" im vergangenen Jahrzehnt erreicht wurde und wolle die Arbeit weiterhin unterstützen.
Die Briefe und das Instagram-Video
Kutcher hatte den verurteilten Schauspieler unter anderem laut eines Berichts des Magazins "People", dem die Briefe vorlagen, als ein gutes Vorbild, das ihn davor bewahrt habe, "ein typisches Hollywood-Leben voller Drogen" zu führen, beschrieben. Kunis schrieb demnach von einem "unglaublichen Freund", der für sie auch "ein Vertrauter" gewesen sei "und vor allem eine herausragende Figur eines älteren Bruders".
Später entschuldigte sich das Paar in einem gemeinsamen Video bei Instagram. "Wir sind uns des Schmerzes bewusst, der durch die Charakter-Briefe verursacht wurde, die wir für Danny Masterson geschrieben haben", sagte Kutcher. "Wir unterstützen Opfer [...] und werden das auch in der Zukunft weiter tun", fügte Kunis an. Sie seien von Mastersons Familie gebeten worden, die Briefe zu schreiben, und hätten diese laut der Schauspielerin nicht verfasst, "um die Legitimität des Justizsystems oder die Gültigkeit der Entscheidung der Jury in Frage zu stellen".
Ende Mai war Masterson wegen zweifacher Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Eine zwölfköpfige Jury sah es als erwiesen an, dass Masterson im Jahr 2003 zwei Frauen vergewaltigt hat. In einem dritten ihm vorgeworfenen Fall konnte die Jury kein einstimmiges Urteil fällen. Masterson wies die Vorwürfe zurück, die sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen. Anfang September wurde das Strafmaß von 30 Jahren bis Lebenslänglich verkündet. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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