Eine Netflix-Dokumentation über Helene Fischer wurde überraschend gestoppt - obwohl sie fast fertig produziert war. Sollte der Film zu viel Privates zeigen? Darum schützt die Schlager-Königin konsequent ihr Privatleben.
Eine mit Spannung erwartete Netflix-Dokumentation über die Schlager-Sängerin
Demnach hätte der Film auch intime Einblicke hinter den Kulissen ihrer "Rausch"-Tournee gewähren und natürlich auch den ein oder anderen privaten Moment zeigen sollen. Platzte der gesamte Deal, weil Helene Fischer weiterhin akribisch ihr Privatleben von der Öffentlichkeit fernhalten möchte? Eine durchaus plausible Erklärung, die nahtlos an Helene Fischers bisheriges Tun anschließen würde.
Konsequente Trennung von Bühne und Privatleben
Das Scheitern des Dokumentarfilms aus diesem Grund wäre also kein Zufall oder Ausrutscher, sondern würde Helene Fischers konsequente Strategie widerspiegeln, ihr Privatleben abzuschotten und zu schützen. "Ich möchte am liebsten nur meinen Job machen, als Künstlerin auf der Bühne stehen, danach die Tür schließen und einfach eine Privatperson sein", erklärte die 39-Jährige bereits im Jahr 2021 in einem "Zeit"-Interview ihre Philosophie. Diese strikte Trennung zwischen öffentlicher Person und Privatmensch hat sie über die Jahre nahezu perfektioniert.
Sie sei in zwei Parallelwelten unterwegs, beschreibt Fischer selbst ihre Situation: "Die eine ist die Bühne, auf der ich stehe. Und wenn ich sie verlasse, dann bin ich sofort wieder Helene." Während sie auf der Bühne ihr Publikum mit spektakulären Shows begeistert, führe sie abseits des Rampenlichts ein erstaunlich normales Leben. "Ich mache den Haushalt, koche, bin für meine Familie da. Viele können sich wohl gar nicht vorstellen, wie normal, unscheinbar und auch chaotisch mein Leben eigentlich ist", sagte sie zum Beispiel erst im vergangenen Jahr in einem für ihre Verhältnisse erstaunlich offenem Interview mit dem Schweizer Portal "20 Minuten".
Schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit
Diese Haltung kommt nicht von ungefähr. In der Vergangenheit musste Fischer mehrfach erleben, wie private Momente gegen ihren Willen an die Öffentlichkeit gelangten. Besonders schmerzhaft war dies bei ihrer Schwangerschaft: "Wir haben es lange bewusst zurückgehalten und es zuerst nur im aller-, allerengsten Kreis geteilt", erinnert sich die Sängerin im "Zeit"-Interview, "was mich dann wahnsinnig enttäuscht hat, ist die Tatsache, dass mich wohl jemand verraten haben muss".
Ähnliches geschah bei ihrer Trennung von Schlagerkollege Florian Silbereisen (40) im Jahr 2018. "Auch da wollten wir eigentlich gerne noch warten, bis wir damit an die Öffentlichkeit gehen", berichtet Fischer. Die vorzeitige Veröffentlichung zwang das Paar damals, ihre "intimste Gefühlswelt mit der Öffentlichkeit teilen zu müssen". Offensichtlich völlig gegen ihren Willen.
Die Musikerin musste sogar erleben, wie Paparazzi zu grenzüberschreitenden Mitteln griffen: "In der Bauphase unseres Hauses hatte es angeblich einen Einbruch gegeben, über den dann berichtet wurde. Heute wissen wir: Es waren die Paparazzi selbst, die diesen Einbruch inszeniert haben, um darüber berichten zu können."
Fokus auf die Kunst statt auf Privates
Deswegen konzentriert sich Fischer bewusst auf ihre künstlerische Arbeit. Ihre kommende "360°-Stadiontour" lockt im Sommer 2025 Hunderttausende Fans in die größten Arenen Deutschlands, auch ihre traditionelle Weihnachtssendung "Die Helene Fischer Show" kehrt 2024 ins Fernsehen zurück. Doch das Private bleibt privat - anscheinend selbst dann, wenn dies bedeutet, auf Projekte wie die Netflix-Dokumentation zu verzichten.
"Es wäre für viele enttäuschend zu sehen, wie normal mein Lebensstil ist. Luxus interessiert mich nicht. Ich könnte nach wie vor einen Opel Ascona fahren", sagt Fischer. Diese Normalität möchte sie sich bewahren. Die gescheiterte Netflix-Dokumentation unterstreicht einmal mehr: Deutschlands erfolgreichste Sängerin zieht eine klare Grenze, wenn es um ihr Privatleben geht. Oder steckt doch ein völlig anderer Grund hinter dem Doku-Aus? Zu den genauen Gründen für die Absage der Dokumentation hat sich auch Helene Fischer bisher nicht geäußert. (dr/spot) © spot on news
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