Vor rund drei Jahren sprach Sänger Wincent Weiss erstmals öffentlich über seine Depressionen. Seitdem versucht er immer wieder, Aufklärungsarbeit zu leisten. Nun offenbarte der 31-Jährige, dass es auch aus seiner eigenen Familie schwierige Reaktionen auf das Thema gegeben habe.

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Im Jahr 2021 sprach Wincent Weiss öffentlich über seine Depressionen. Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur sagte er damals, bereits 2019 "depressive Züge" an sich gespürt zu haben und seitdem zur Therapie zu gehen. Zum Thema mentale Gesundheit wurde in den vergangenen Jahren immer mehr Aufklärungsarbeit geleistet, auch der Sänger konnte mit seinen offenen Worten dazu beitragen.

Neben vielen positiven Reaktionen habe er aber auch mit negativen Kommentaren zu kämpfen gehabt, sogar aus der eigenen Familie, wie Weiss jetzt in einem Interview mit RTL erklärte.

Wincent Weiss: "Schade, dass das so ein Tabuthema war"

"Ich finde es sehr schade, dass das so ein Tabuthema war. Sogar meine Großeltern haben gesagt: 'Warum redest du darüber öffentlich? Das ist voll peinlich für die Familie'", sagte der 31-Jährige im Gespräch. Er habe seiner eigenen Familie erklären müssen, dass die Erkrankung "etwas ganz Normales ist, worüber man reden darf".

Wenn er nach einer Tour oder anderen Terminen nach Hause komme, habe er immer zwei Tage gehabt, in denen er nichts machen konnte. Er habe sich "nicht bewegt, nicht gegessen, nicht getrunken, nicht geduscht, weil ich einfach regungslos im Bett rumlag", beschrieb er seine Verfassung.

Sänger musste sich sein Privatleben wieder zurückholen

Weiss gelang in jungen Jahren der große Durchbruch, sein Leben habe sich dadurch schlagartig sehr verändert. "Man ist nie mehr alleine, das ist etwas, womit man umgehen muss, was man lernen muss." Auch sei er mit wachsender Prominenz häufig ungefragt fotografiert worden. "Das ist dann leider Alltag, dass die Privatsphäre abgegeben wurde."

Vor fünf Jahren sei es ihm zu viel geworden. "So ein regungsloses Wrack zu Hause zu sein, ist auch nicht das Wahre, weil ich gehe arbeiten und mache das alles, um auch im Privatleben glücklich zu sein und mein Privatleben habe ich da so hinten angestellt und habe das so verschwinden lassen, dass ich es wieder zurückholen musste." (vit)

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen oder Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 0800/1110-111 (Deutschland), 142 (Österreich), 143 (Schweiz).
Hilfsangebote für verschiedene Krisensituationen im Überblick finden Sie hier.

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