Die Noch-Ehefrau von Oliver Pocher hält sich in ihrem Podcast "Liebes Leben" an die Vorgabe, nicht mehr über ihre Trennung zu sprechen. Das Problem: Viel bleibt dann nicht.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Felix Reek dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

"Laber-Podcast" ist so ein Begriff, der relativ schnell mit dem Erfolg der Quasselshows auftauchte. Er bezeichnet meist zwei Menschen, die vor einem Mikro sitzen und drauflosreden. Das kann sehr unterhaltsam sein, einige der erfolgreichsten Podcasts sind solche "Laber-Podcasts". "Gemischtes Hack", "Lanz und Precht" oder "Fest und flauschig" zum Beispiel. Und dann gibt es die große Masse an Podcasts, die sich eigentlich nur um das Gefasel zweier Menschen dreht, die mehr oder minder spannend über irgendetwas sprechen. Mit Betonung auf eher minder spannend.

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Was uns zum Podcast "Liebes Leben" von Amira Pocher und ihrem Bruder Hima bringt. Auf Interesse stieß die Show in den letzten Wochen vor allem durch die öffentlich ausgetragene Trennung von Amira und Oliver Pocher.

Der ersetzte seine Frau im gemeinsamen Podcast "Die Pochers" durch eine andere Ex, Sandy Meyer-Wölden, und schießt dort einmal wöchentlich gegen Amira Pocher. Parallel lädt er jeden Tag auf seinen Social-Media-Accounts Parodien eines Motivationscoaches hoch, den er mit seiner Noch-Ehefrau in Verbindung bringt. Beide ließen das durch ein Anwaltsschreiben untersagen.

"Drama hatte ich jetzt schon genug"

Amira Pocher entschied sich für einen anderen Weg. Seit dem 6. November hat sie auf ihrem Instagram-Account nichts veröffentlicht, in ihrem Podcast "Liebes Leben" sprach sie nur in der ersten Folge über die Trennung. Das sorgte für Bestwerte bei den Streaming-Abrufen auf Podimo und eine Grundaufmerksamkeit für die Show. Mittlerweile dürfte sich das gelegt haben, Amira Pocher hält sich strikt an ihre eigene Vorgabe, nicht mehr öffentlich über die Trennung zu sprechen.

In Folge vier von "Liebes Leben" sind es nur zwei kleine Verweise. "Drama hatte ich jetzt schon genug", sagt sie ganz am Anfang. Und sie spricht darüber, dass sie ihre Kinder vermisst, wenn sie beim Vater Oliver Pocher sind. Sezierte "Bild" jeden Morgen am Veröffentlichungstag den Podcast auf Seitenhiebe gegen den Noch-Ehemann, so erscheint diesmal nichts - weil es eben nicht wirklich etwas zu berichten gibt.

In Zukunft dürfte es das größte Problem von Amira Pochers "Liebes Leben" sein, kein wirklich aufmerksamkeitsträchtiges Thema zu haben. Die neueste Ausgabe des Podcasts ist das beste Beispiel dafür. Erst geben Amira und Hima Filmtipps, dann berichten sie von einem Spieleabend mit Pantomime, bei dem sie Begriffe wie "Gangbang" und "Nekrophilie" darstellen mussten. Dann wird noch von der eigenen Kindheit und den Großeltern geschwärmt. Wer jetzt noch nicht eingenickt ist, kann sich Himas epochale Ausführungen zu Sinn und Unsinn von Fleischkonsum anhören (er ist dafür). So ein Promileben hatte man sich irgendwie spektakulärer vorgestellt.

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Ohne Konzept und übergreifendes Thema

Womit wir zurück beim Begriff des "Laber-Podcasts" wären. Gegen diese Form der Unterhaltung ist gar nichts einzuwenden, nur warum sollte man ausgerechnet bei "Liebes Leben" hängen bleiben? Ein wirkliches Konzept hat die Show bisher nicht, ein übergreifendes Thema auch nicht.

Hier erzählen ein bis zwei semi-prominente Menschen aus ihrem Leben, in dem gar nicht so viel passiert. Das mag für eingeschworene Fans von Amira Pocher relevant sein, aber für alle anderen?

Die sind besser bei Oliver Pocher und Sandy Meyer-Wölden aufgehoben, die in der letzten Woche vor Publikum zeigten, wie leicht und unterhaltsam so ein "Laber-Podcast" auch sein kann. Wenngleich es auch diesen beiden nicht schaden könnte, noch andere Themen zu finden als die Trennung Pochers.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Rolle des geschassten Ehemanns und die immergleichen Parodien auch Pochers Fans zu langweilen beginnen.

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