- Nach der Kritik an der #allesdichtmachen-Aktion von Künstlerinnen und Künstlern hat Schauspieler Jan Josef Liefers angekündigt, dass er für eine Schicht auf einer Intensivstation bereitstehe.
- Der Klinikchef des Essener Universitätsklinikums erteilte Liefers nun jedoch eine Absage.
Der "Tatort"-Schauspieler
Werner bezeichnete das Angebot das Schauspielers als löbliche Geste, jedoch dürfe man die Kranken nicht in die Diskussion um die Corona-Maßnahmen hineinziehen. Dafür habe sicherlich auch der Darsteller Verständnis.
Wer bis heute nicht begriffen habe, was in Krankenhäusern geleistet werde, der begreife es auch in einer Schicht nicht, bemerkte Werner forsch. Eine solche Inszenierung sei für ihn "undenkbar". Man müsse aufpassen, dass nicht Medieninteressen mit Patienteninteressen in Konflikt gerieten.
#allesdichtmachen löst heftige Kritik aus
Unter dem Motto #allesdichtmachen hatten Dutzende Film- und Fernsehschauspieler mit Clips die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert und sich über eine vermeintliche Panikmache durch die Medien echauffiert.
Neben Jan Josef Liefers beteiligten sich unter anderem Ulrike Folkerts, Heike Makatsch, Richy Müller, Meret Becker und Kostja Ullmann an der Aktion. Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung aus dem rechten Lager distanzierten sich einige Teilnehmer später von ihren Beiträgen.
Liefers kündigte hingegen in einem "Die Zeit"-Interview an, sich an der Gegenaktion #allemalneschichtmachen beteiligen zu wollen. Diese war von der Essener Medizinerin Carola Holzner ins Leben gerufen worden. Via Social Media hatte sie alle Teilnehmer der Künstleraktion #allesdichtmachen aufgefordert, einen Tag auf einer Intensivstation zu verbringen.
Jan Josef Liefers: "Irgendeinen neuralgischen Punkt haben wir berührt"
Liefers hatte im Interview mit "Die Zeit" in Bezug auf die #allesdichtmachen-Kampagne gesagt, ihm sei "total klar, dass man sie vollkommen daneben finden kann". Die heftige Kritik daran zeige in seinen Augen aber dennoch: "Irgendeinen neuralgischen Punkt haben wir berührt."
Er wisse zudem, dass ihm für eine derartige Kritik an der Regierung in der ehemaligen DDR, in der er aufwuchs, ganz andere Dinge gedroht hätten.
Dort wäre er "für so ein Video wahrscheinlich in den Knast gekommen." Dennoch sei auch die tatsächliche Reaktion auf #allesdichtmachen "nicht schön" gewesen und zeige, dass es "einen Bubble-Kampf zwischen Angehörigen verschiedener Meinungsblasen" gebe.
"Das führt zu einer nahezu totalitären Argumentation, bei der es ums Rechthaben, auch ums Zerstören des anderen Standpunkts geht." (spot/thp/dpa) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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