Ronald Schill
Ronald Schill ‐ Steckbrief
Name | Ronald Schill |
Beruf | Jurist, ehemaliger Politiker |
Geburtstag | |
Sternzeichen | Schütze |
Geburtsort | Hamburg |
Staatsangehörigkeit | Bundesrepublik Deutschland |
Familienstand | ledig |
Geschlecht | männlich |
Ronald Schill ‐ Wiki: Alter, Größe und mehr
Ronald Schill kam 1958 in Hamburg zur Welt. Er studierte nach dem Abitur zunächst Psychologie, ehe er zu den Rechtswissenschaften wechselte. Der Jurist praktizierte Anfang der 1990er-Jahre als Anwalt. Ab 1993 bis 2001 war er als Richter am Hamburger Amtsgericht tätig. Schill fällte in dieser Zeit Urteile mit hohem Strafmaß und erhielt deswegen von der Boulevardpresse den Beinamen "Richter Gnadenlos". Er wurde dadurch deutschlandweit bekannt und trat häufig in den Medien auf. Immer wieder sprach er sich öffentlich für härtere Strafen für Wiederholungstäter aus.
Im Jahr 2001 gründete Schill die Partei Rechtsstaatlicher Offensive, die auch Schill-Partei genannt wird. Die rechtskonservative beziehungsweise rechtspopulistische Kleinpartei plädiert etwa für eine Stärkung der inneren Sicherheit und fordert eine konsequente Strafverfolgung und Anwendung der Gesetze. Im September 2001 erreichte die Partei Rechtsstaatlicher Offensive bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg 19,4 Prozent. Ende Oktober des gleichen Jahres wurde Schill zum Zweiten Bürgermeister und Innensenator von Hamburg ernannt.
In seiner Zeit als Innensenator stockte er die Hamburger Polizei auf. Die Kriminalitätsbekämpfung stand im Mittelpunkt seiner Zeit als Politiker. Allerdings wurde er für seine polarisierenden Forderungen und Ideen zunehmend kritisiert und verlor an Ansehen in der Öffentlichkeit.
Anfang 2002 gab es einen öffentlichen Eklat, da Schill vorgeworfen wurde, er soll Kokain konsumiert haben. Er bestritt die Anschuldigungen. Ein Ermittlungsverfahren wegen Betäubungsmittelbesitzes der Staatsanwaltschaft Hamburg wurde eingestellt, nachdem er freiwillig eine Haarsträhne untersuchen ließ. Es wurden keine Kokainspuren gefunden.
Es folgten Misstöne und Unstimmigkeiten mit seiner Partei, die schließlich Ende 2003 zum Partei- und Fraktionsausschluss von Schill führten. Die Partei Rechtsstaatlicher Offensive verlor daraufhin immer mehr an Bedeutung und wurde im Oktober 2007 aufgelöst.
Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg Anfang 2004 musste Schill eine herbe Niederlage einstecken. Er kündigte daraufhin seinen Abschied aus der Politik an und wollte aus Deutschland auswandern. Im Oktober 2004 verließ er Deutschland. Zunächst verschlug es ihn in die Karibik, 2006 wurde er in Brasilien gesichtet.
Im Dezember 2006 wurde der Ex-Senator zur Fahndung ausgeschrieben, da er als Zeuge vor einem Untersuchungsausschuss der Hamburger Bürgerschaft aussagen sollte.
Im Herbst 2007 gab Schill der "Hamburger Morgenpost" ein Interview in Rio de Janeiro und gab an, "keine Sehnsucht" nach seiner norddeutschen Heimatstadt zu haben. Mitte Oktober 2007 kehrte er in die Hansestadt zurück und machte seine Zeugenaussage.
Anfang 2008 veröffentlichte die "Bild"-Zeitung ein Video, das Schill beim Koksen zeigen soll. Die Hamburger Staatsanwaltschaft prüfte daraufhin, "ob ausreichende tatsächliche Anhaltspunkte für ein eventuell strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegen könnten." Schill war damals bereits wieder in Südamerika, wie seine Mutter der "Hamburger Morgenpost" mitteilte.
In den Jahren danach wurde es still um ihn. 2014 meldete er sich in der Öffentlichkeit zurück. Im August 2014 nahm er an der zweiten Staffel der deutschen Reality-TV-Show "Promi Big Brother" teil. Er erreichte den dritten Platz. Zeitgleich erschien sein Buch "Der Provokateur: Autobiografie".
2015 wurde in der VOX-Sendung "Goodbye Deutschland! Die Auswanderer" eine Folge über Schill in Rio de Janeiro ausgestrahlt. 2016 machte er in der Promi-Ausgabe der Nackt-Show "Adam sucht Eva" mit.
Im Frühjahr 2020 strahlte Sat.1 das neue Reality-TV-Format "Promis unter Palmen" aus, in der Schill unter anderem mit Claudia Obert oder Désirée Nick um 100.000 Euro Siegprämie kämpfte.