"Das Sommerhaus der Stars" 2019 ist vorbei. Wer darüber äußerst froh ist, ist Willi Herren, der mit seiner Frau Jasmin dabei war. Im Interview mit unserer Redaktion spricht er über seine zerbrochene Beziehung zu Michael Wendler, den heftigen Streit mit Johannes Haller und Anfeindungen, die ihn nach Ende der Show getroffen haben.

Ein Interview

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Ein Haus, neun Promipaare und möglichst viel Krawall - das ist das einfache, aber effektive Konzept von "Das Sommerhaus der Stars". Und in diesem Jahr ging die Rechnung von RTL voll auf, denn zwischen den prominenten Bewohnern herrschte nach einiger Zeit regelrecht Krieg.

Mittendrin: Willi Herren. Wie sehr die Streitigkeiten eskalierten, erschreckt auch den 43 Jahre alten Unterhaltungssänger. Das böse Blut blieb nämlich nicht am Drehort in Portugal zurück.

Willi Herren, erst einmal zu den aktuellen Ereignissen: Es wurde bekannt, dass vor Ihrem Haus randaliert wurde. Was genau ist passiert?

Willi Herren: Es hämmerte mehrfach gegen die Tür, jemand rief: "Arschloch komm raus, Arschloch komm raus" und dann wurden noch Eier gegen die Tür geworfen. Das war schon beängstigend. Es waren drei Männer.

Denken Sie, das hängt mit "Das Sommerhaus der Stars" zusammen?

Vor dem Vorfall haben wir eine bedrohliche Instagram-Nachricht bekommen, die nahelegt, dass es zusammenhängt. "Wir wissen, wo Du wohnst", hieß es da. Ich weiß nicht, ob es genau diese Menschen waren, aber wenig später ist das dann passiert.

Haben Sie auch Morddrohungen erhalten, so wie Elena Miras und Mike Heiter?

Derbe Drohungen aller Art gehörten schon dazu. Beschimpfungen unterster Schublade auch – "Wir kriegen Dich" kam öfter. Manchmal auch mit dem Hinweis, dass sie von den Instagram-Aktivitäten anderer "Sommerhaus"-Kandidaten aufgestachelt wurden. Ich habe Hunderte Drohungen bekommen.

Ich nehme das eigentlich nicht ernst, was im Internet passiert. Dieser Hass hat mit der Realität nichts zu tun. Aber seit diesem Vorfall nehmen wir das ernst. Haus und Grundstück sind jetzt kameraüberwacht.

Das war schon ein Schock, besonders für meine Frau. Ich bin ja beruflich viel unterwegs, sie ist oft alleine. Vielleicht legt sich das jetzt wieder, weil das "Sommerhaus" endlich zu Ende ist. Aber das war nicht mehr lustig.

Willi Herren: "Ich bin darüber selbst sehr erschrocken"

Auch Elena Miras und Mike Heiter berichten von Anfeindungen und Bedrohungen. Die beiden sind aber, anders als Sie, mit Johannes Haller und Yeliz Koc befreundet. Es trifft also verschiedene Lager. Wie kann es sein, dass die Emotionen bei den Zuschauern von "Das Sommerhaus" so hochkochen? Wir reden doch hier über eine Unterhaltungsshow.

Ich bin darüber selbst sehr erschrocken, was in dem Haus alles so vonstattengegangen ist. Aber dass das jetzt alles so hochkocht und aus dem Ruder läuft, lässt einen schon grübeln.

Es ist ein Unterhaltungsformat, eine Gameshow! Dass die Leute das so ernst nehmen, ist schon erschreckend.

Grund für die Eskalation zwischen Johannes und Ihnen war, dass Sie und Ihre Frau Jasmin die beiden für den Rauswurf nominiert haben.

Die beiden hatten ja anfangs immer den Nominierungsschutz gewonnen. Wir haben uns für die gefreut. Aber als meine Frau und ich dann mal den Nominierungsschutz gewonnen haben, fangen die an zu weinen. Da war dann eine richtig miese Stimmung – besonders bei Johannes.

Bis zu dem Zeitpunkt hätten Jasmin und ich eigentlich Sabrina (Lange) und Thomas (Graf von Luxburg) nominiert, aber da schwankten wir dann. Und als wir ihnen gesagt haben, dass wir schwanken, ist Johannes aggressiv geworden und hat mich auch durch Handgreiflichkeiten provoziert. Da war mir dann klar, wen ich nominiere! Er ist ein Taktiker.

Das ist genau das, was Johannes Ihnen vorwirft: Dass Sie mit Berechnung vorgegangen sind. Ist da wirklich gar nichts dran? Man will ja sicher lange in so einer Sendung bleiben, da ergibt es doch Sinn, sich eine Taktik zurechtzulegen …

Es ist ein Spiel! Was er mir vorwirft, ist nicht wahr. Es wurde vieles aus dem Kontext gerissen und zusammengeschnitten von RTL, sodass ich nicht immer gut dastand.

Haben Sie ein Beispiel?

Zum Beispiel bei Benjamin und Kate, die haben wir ja nominiert. Erst sieht man, wie ich sage, die nominiere ich auf keinen Fall, dann gibt's einen Schnitt und man sieht, wie meine Frau und ich Ben und Kate nominieren.

Aber das war vorher so abgesprochen! Die haben uns auch nominiert, wir wollten eine Pattsituation hervorrufen. Aber so sah es dann aus, als wäre ich intrigant und hätte meine Freunde verraten.

Fühlen Sie sich von RTL falsch dargestellt?

Manches wurde aus dem Kontext gerissen. Ich bin immer geradeaus, trage das Herz auf der Zunge, ich bin ein emotionaler Mensch – das ist Fluch und Segen zugleich. Aber ich bin bei Weitem nicht so, wie man mich im "Sommerhaus" dargestellt hat.

Das tut mir auch weh. Jeder, der mich kennt weiß, dass ich so nicht bin. Ich bin herzlich und offen zu jedem. Es gibt nichts, was ich nicht jedem ins Gesicht gesagt habe. Daher bin ich auch froh, dass das Format vorbei ist!

Das kann man heraushören …

Die ersten vierzehn Tage waren sensationell, wie im Feriencamp. Es war lustig, wir hatten Spaß, wir hatten Freunde gefunden – aber dann hat sich das gedreht und wurde ganz anstrengend.

Ich habe dreimal gesagt, ich will das "Sommerhaus" verlassen – das wurde auch nicht gezeigt. Aber meine Frau hat mich überzeugt. Sogar Johannes und Yeliz haben gesagt, ich soll bleiben. Ich war einfach nicht mehr Willi. Die Fröhlichkeit ging verloren, das hat mir schon sehr zugesetzt. Wenn meine Frau nicht gewesen wäre, wäre ich ausgestiegen.

Willi Herren: "Ich habe zu ihm gesagt: 'Lass mal den Wendler da raus"

Neben Johannes und Yeliz haben Sie es sich außerdem mit Herrn Wendler und seiner Laura Müller verscherzt …

Verscherzt? Warum habe ich es mir denn mit ihm verscherzt? Sie wissen doch gar nicht, was wirklich vorgefallen ist.

Aus Sicht des Wendlers, meine ich. Was er Ihnen vor allem vorwirft ist, dass Sie nach dem "Sommerhaus" bei einem Auftritt auf der Bühne ein T-Shirt mit der Aufschrift "Der Wendler ist ein Honk" getragen haben. Stimmt das?

Der Veranstalter hatte T-Shirts drucken lassen, auf denen "Kackvogel, Honk, Wendler" steht, aber damit hatte ich gar nichts zu tun.

Der Veranstalter hat mir eins davon auf die Bühne geworfen, das hab' ich dann einmal für drei Minuten auf der Bühne angehabt. Das war direkt nach der Folge mit dem Eklat zwischen mir und dem Wendler. Ich fand das lustig. Hätte ich gewusst, dass er und Laura es als menschenverachtend empfinden, hätte ich es nicht gemacht.

Und dieses "So geht der Wendler, der Wendler, der geht so", das ich auf der Bühne mache - das mache ich seit vier Jahren! Das hat ihn nie gestört, er hat nie was gesagt. Erst jetzt bei der Wiedersehensshow nach dem "Sommerhaus" bringt er das zur Sprache.

Ich mach' mich auf der Bühne lustig, aber nicht nur über ihn. Mal nehme ich Frau Merkel, mal Donald Trump, mal Oliver Pocher. Das ist einfach eine Witznummer. Er soll das bitte mit Humor nehmen.

Tut er nicht.

Ich habe immer zu ihm gesagt: "Lass doch mal den Wendler da raus und sei einfach mal Michael." Der Michael ist ein feiner Kerl, so wie ich ihn kenne. Aber der Wendler als Figur …

Der Drops zwischen Ihnen sei gelutscht, hat der Wendler in einem Interview gesagt. Gilt das auch für den Drops zwischen Ihnen und dem Michael?

Das kann ich Ihnen noch nicht sagen. Wir werden uns noch über den Weg laufen. Mir tut das sehr leid, dass unser Verhältnis so gelitten hat.

Werden Sie zu Sabrina Lange nach dem "Sommerhaus" noch Kontakt halten oder bekommen Sie dann Stress mit Ihrer Frau Jasmin?

Nein, nicht weil ich dann Stress mit Jasmin bekommen würde, sondern weil sie so böse zu meiner Frau war. Auch Thomas. Das kann ich nicht gutheißen.

Und was heißt Freundschaft … das war ein Zeitraum von anderthalb Jahren. Das war eine schöne Zeit, aber wir haben uns vor dem "Sommerhaus" lange nicht gesehen. Weder hat sie mich in den 15 Jahren davor gefragt, wie's mir geht, noch hat sie mich angerufen, als ich in Kliniken war. Das ist für mich keine Freundschaft.

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