22 Frauen, ein Bachelor: In dieser Situation findet sich gerade Daniel Völz wieder. Wenn einer weiß, wie es dem 32-Jährigen gerade geht, dann Leonard Freier, der 2016 für RTL auf Brautschau ging. Im Interview verrät er uns, was er von Daniel hält, wann "Oma" ein Kompliment sein kann und ob "Der Bachelor" in Zeiten von #metoo überhaupt noch zeitgemäß ist.
Was sagst du zum neuen Bachelor
Ich freue mich mit ihm und für ihn, dass er jetzt die vielen tollen Mädels kennenlernen darf.
Hast du schon eine Favoritin?
Nein! Das wäre nach der ersten Folge etwas verfrüht. Ich weiß es ja selbst: Da kommen 22 Frauen an einem Abend – da hat man gar nicht die Möglichkeit, sich von allen ein Bild zu machen. Der muss die Frauen einzeln oder in kleinen Gruppen treffen, erst dann kann er sich eine ausgucken.
Die erste Folge hat immer etwas von analogem Tindern – alle zwei Minuten eine neue Frau. Vergisst man nicht alle Gesichter sofort wieder, wenn sofort das nächste kommt?
Nein, man verbindet immer etwas mit den Frauen. Du siehst das Kleid, die Farbe, ihr Lächeln. Die eine sagt dir, woher sie kommt, die andere hat ein Geschenk dabei – du hast so viele Assoziationspunkte, irgendwas verknüpft man immer.
Trotzdem ist es Daniel in der ersten Folge passiert, dass er Lina und Janina miteinander verwechselt hat ...
Ich glaube, er hatte die richtige Assoziation, aber die beiden sehen sich auch etwas ähnlich. Peinlich, klar, aber so eine Verwechslung bei den Namen kann am ersten Abend schon mal vorkommen.
Das war nicht sein einziger Fauxpas. Über eine andere Kandidatin hat er gesagt: "Michelle erinnert mich an meine Oma" – sie kann eigentlich direkt heimgehen, da ist doch alles gesagt, oder?
Vermutlich war das nett von ihm gemeint. Man hat am Anfang der Folge ja seine Oma gesehen, sie ist eine tolle Frau und ihm offenbar sehr wichtig. Aber klar, das ist für eine Frau nicht unbedingt ein Kompliment ... Nett gemeint – aber ungünstig formuliert.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Sexismus-Debatte: Findest du das Format noch zeitgemäß?
Die Frage wird mir seit drei Jahren immer wieder gestellt und ich kann auch heute nur die gleiche Antwort geben: Ich finde den Vorwurf absurd. Die Frauen können selbst entscheiden, ob sie beim "Bachelor" mitmachen oder nicht.
Und wenn eine Frau Spaß daran hat, sich im Fernsehen zu zeigen, dann soll sie das doch bitte machen dürfen. Das ist ihr gutes Recht – und sie hat umgekehrt auch das Recht zu gehen, wenn es ihr doch nicht gefällt.
Im Gegenteil, ich finde es sogar sehr zeitgemäß. Eine Frau muss heute nicht mehr warten, bis sie erobert wird, sondern kann selbst aktiv um einen Mann kämpfen.
So wie Kristina, die schon in der ersten Folge ihre Koffer packen wollte ...
Und das wäre ihr gutes Recht gewesen! Das ist ja ein Kennenlernen auf beiden Seiten. Er muss die Mädels ja genauso begeistern, wie sie ihn.
Sie ließ sich aber blitzschnell von Daniel umstimmen, in der Show zu bleiben. Das war doch ein inszeniertes Drama, oder?
Puh, ich weiß nicht ... Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen, wie viel Show das war. Ich persönlich habe schon oft erlebt, dass Frauen noch einmal extra gebeten werden wollen – einfach um zu sehen, ob dem Mann etwas daran liegt. Vielleicht ging’s ihr nur darum.
Dabei hatte Kristina von Anfang an eine herausragende Stellung: Daniel hat sie als Einzige bis zur Tür der Villa begleitet.
Das mag Zufall gewesen sein. Ich habe damals auch die eine zur Tür begleitet, die andere nicht – aber das hatte nichts mit der jeweiligen Frau zu tun. Das lag vielleicht nur am Kleid, vielleicht brauchte sie Hilfe auf der Treppe. Ich glaube nicht, dass er das gemacht hat, weil er sich besonders für sie interessiert.
Wie findest du es, dass sie noch dabei ist?
Das Eifersuchtsszenario, das sie skizziert hat - da musste ich mir bildlich vorstellen, wie sie einer anderen an die Gurgel springt. Ich glaube die sorgt für Unterhaltung!
Inzwischen bist du ja wieder glücklich mit der Mutter deiner kleinen Tochter liiert. Aber hast du noch Kontakt zu ehemaligen Kandidatinnen aus deiner Staffel?
Ja, mit Denise zum Beispiel. Meine Frau Caona und ich sind mit ihr und ihrem Lebensgefährten gut befreundet, treffen uns regelmäßig. Zum Beispiel nächste Woche, um gemeinsam "Der Bachelor" zu schauen.
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