Ab Mittwochabend wird bei "Die Bachelorette" wieder geknuscht, gekuschelt und gezankt. Alles in der üblichen RTL-Manier, die Traumquoten verspricht. Doch kann die Show auch mit einer Frau in der Hauptrolle funktionieren?
"Die Bachelorette" ist da, die 26 Jahre alte Anna Hofbauer. Die blonde Schönheit mit den braunen Augen steigt aus der schwarzen Luxus-Limousine aus. Ihr Kleid ist rot, lang und wallend. Jetzt trifft sie die 20 von RTL ausgewählten "Traummänner". Wer wird das Herz der wunderschönen Musical-Darstellerin Anna erobern? RTL startet den zweiten Versuch, den "Bachelor" mit einer Frau in der Hauptrolle zu Quotenerfolg zu führen.
Die Traumfrau im TV
Eine "Traumfrau" wie Anna müsste doch auch Männer im realen Leben - ganz ohne Fernsehkameras - kennenlernen. Im RTL-Interview gibt Anna zu, dass sie damit wirklich kein Problem hat. Sie fühle sich bei Männern aber selten "angekommen". Außerdem sollen viele an "nichts Festem" interessiert sein. Ob die von RTL ausgesuchten "20 attraktiven Bewerber" wirklich etwas "Festes" suchen und nicht auf das "Dschungelcamp"-Engagement abzielen?
Bei Kuppelshows wie der "Bachelorette" werden schließlich jährlich Opfer für RTLs Quälfest ausgespuckt. Eine Georgina Fleur machte beim "Bachelor" wenig den Eindruck, eine Single-Frau auf der Suche nach Liebe zu sein. Sie genoss vor allem die Aufmerksamkeit der Kameras. Bei durchschnittlich 4,1 Millionen Zuschauern pro Folge findet sich bestimmt auch der eine oder andere nach Rampenlicht suchende Herr.
Böcke statt Zicken?
Vor allem an zickigen Kandidatinnen lag der Erfolg der letzten "Bachelor"-Staffeln. Insgeheim will doch jeder sehen, wie die Mädels durchdrehen und streiten. Oder nicht?
Kann das bei einer Gruppe von richtigen "Kerlen" auch eintreten? Gibt es bei "Die Bachelorette" Böcke statt Zicken? Bei der Variante von 2004, in der Monica Ivancan die "Traumfrau" gab, war dies nicht der Fall. Die Zuschauer wollten keine 25 Männer sehen, die sich beim Kampf um eine Frau gut verstehen. Daher wurde das Format nach Ivancans Männersuche vorerst eingestellt.
Für Unterhaltungszwecke ist zu hoffen, dass sich die Kandidaten der Staffel 2014 bockiger verhalten. Bei Statements wie "Ich bin einfach der Geilste" (Anil, 24), "Mein Beruf ist es, andere Typen zu verhauen" (Pascal, 27) und "Ich bin nicht besser als andere. Ich bin nur so, wie andere eigentlich sein müssten" (Aurelio, 36) kommt bereits Hoffnung auf Streitereien auf.
Der "Bachelorette"-Kandidat Thomas (33) setzt hingegen eher auf eine sympathische Wirkung. Der HSV-Fan fasste mit seinem Statement den Gedankengang der meisten Zuschauer zusammen: "Ich frage mich immer, warum sich im Fernsehen alle so bescheuert benehmen." Mal sehen, wie er sich dann in der Show benimmt.
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