Horst Lichter, Rene
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Die Sammlerbüsten von Rene (r.) aus Düsseldorf können in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" nicht so recht punkten. Horst Lichter (M.) ekelt sich vor den "Schrumpfköpfen". Sven Deutschmanek nennt die Figuren klassische Abo-Ware. Immerhin würdigt aber jemand im Händlerraum die Seltenheit der Köpfe ...
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"Igitt, du hast einen echten Kopf am Finger", ruft Horst Lichter aus, als sich Experte Sven Deutschmanek eine der zwölf Sammlerbüsten auf den Finger schiebt. "Das sind keine Schrumpfköpfe", korrigiert Deutschmanek mit einem Schmunzeln. Doch Lichter zeigt weiter nur Ablehnung: "Die würde ich mir nie zu Hause hinstellen."
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Der Verkäufer hat die kleinen Figuren von einer Bekannten geschenkt bekommen, die vor "knapp 40 Jahren die Fingerhüte jeden Monat selbst gesammelt hat". Damals habe ein Kopf 30 D-Mark gekostet, erzählt er. Der Verkäufer weiß aber nicht, aus welchem Land die Köpfe stammen: "Denn die Dame ist viel umhergezogen."
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"Dann ist sie schnell noch mal umgezogen, damit keiner der Köpfe mehr kommt", fährt Lichter harsch dazwischen. Deutschmanek versucht den peinlichen Moment zu lösen und startet mit der Expertise: "Das ist ein schönes Beispiel für Abo-Ware." Die Köpfe sind monatlich zum Abo mitgeliefert worden, bis die Serie mit zwölf Köpfen komplett war.
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Die Büsten stammen aus den 1980er-Jahren und "damals war das Sammeln von Setzkasten-Figuren richtig in", erklärt Deutschmanek. Abgebildet sind Figuren des englischen Schriftstellers Charles Dickens, vornehmlich aus dem Roman "Oliver Twist". Produziert habe die Köpfe die Porzellanmanufaktur Harmer Sculptures aus Staffordshire in England.
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"Ach, die sind aus Porzellan", zeigt der Moderator jetzt ein wenig Interesse und will einen der handbemalten Köpfe auf den Finger ziehen. Doch Deutschmanke stoppt das Finger-Theater schnell wieder - obwohl die Figuren tatsächlich auch zum Nachspielen der Dickens-Geschichten geeignet sind und nicht nur zum Sammeln.
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Der Wunschpreis liegt jedenfalls bei 120 bis 130 Euro. Doch Deutschmanek schätzt den Wert der Figuren samt Setzkasten niedriger ein, auf 100 bis 120 Euro. Rene will das Sammelset dennoch verkaufen und freut sich schließlich über die Händlerkarte. Doch welche Händlerin oder welcher Händler hat wohl Interesse an den Dickens'schen Porzellan-Köpfen?
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Anscheinend Steve Mandel (l.), denn der Händler erkennt sogleich die Charaktere und erinnert sich: "Ich habe eine gute Freundin, die englische Literatur liebt." Als Erster bietet aber Julian Schmitz-Avila (M.) 60 Euro, also "fünf Euro pro Kopf". Christian Vechtel erhöht auf 65 Euro, danach schaltet sich Mandel mit 80 Euro ein.
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Händler Mandel will die Büsten als Geschenk für seine Freundin kaufen und erhöht auch noch auf 120 Euro. Vechtel kontert aber wieder mit 150 Euro. Der Preis scheint Mandel zu teuer für ein Geschenk. "Ja, ich bin knauserig, ich gebe es zu", räumt der Händler ein und erhöht nur auf 160 Euro: "Man muss bei sowas auch realistisch sein."
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"Denn wie viele Leute interessieren sich dafür? Seltene Sachen haben seltene Käufer", erklärt Mandel sein zurückhaltendes Gebot und schätzt somit den Wert der Sammelfiguren realistisch ein. Verkäufer Rene ist einverstanden, denn er findet das Gebot von Mandel sowieso "super" und ist froh, die Köpfe los zu sein.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Gabriele und Ingrid aus Aurich einen Lochplattenspieler mit, der "immer nur rumstand". "Und jetzt kann er weg", meint die Verkäuferin zum Erbstück. Sven Deutschmanek datiert das Objekt der Marke Orphenion aus Leipzig auf den Zeitraum vor dem Jahr 1897, denn "danach existierte die Firma nicht mehr".
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Der Wunschpreis für den Automaten mit Spiralfeder und zehn Lochplatten liegt bei 250 Euro. Der Experte schätzt den Wert auf 250 bis 350 Euro. Am Ende zahlt Steve Mandel 320 Euro.
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Hella aus Bonn will einen Porzellan-Adler verkaufen, den sie seit ihrer Kindheit kennt. Das Stück stammt von ihren Großeltern und ist laut Detlev Kümmel wohl um 1915 entstanden. Gefertigt wurde der Greifvogel von Bildhauer Anton Puchegger von den Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst.
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Die Verkäuferin wünscht sich 400 Euro für ihr Porzellan-Tier. Auch Experte Kümmel schätzt den Wert auf 400 bis 500 Euro - obwohl der Schnabel des Vogels etwas beschädigt ist. Sarah Schreiber erhält bei 440 Euro den Zuschlag.
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Manuela (l.) aus Hannover hat ein Miniatur-Besteck dabei, das sie einst von einer Bekannten geschenkt bekommen hat. Seither liege es aber nur in der Schatulle rum. Heide Rezepa-Zabel findet das kleine Besteck sehr interessant, denn "das ist sehr alt".
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Aufgrund der Form des Bestecks datiert die Expertin das Set aus 750er Silber auf die 1810er-Jahre. "Mit so einem Alter habe ich nicht gerechnet", staunt die Verkäuferin. So ein Miniatur-Besteck sei wohl zur Geburt oder zum ersten Geburtstag verschenkt worden, fährt die Expertin fort.
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Der Wunschpreis für das antike Set liegt bei 200 Euro. Rezepa-Zabel taxiert trotz des hohen Alters auf 80 bis 100 Euro. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. Und das ist ein großes Glück. Denn im Händlerraum kommt das "süße Taufgeschenk" sehr gut an. Letztlich zahlt Steve Mandel den Wunschpreis: 200 Euro.
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Paula und Norbert aus Hessen wollen ein Ölgemälde veräußern, das erst kürzlich gekauft worden ist. Laut Signatur stammt das Bild von Ernst Adolph Meissner, einem Künstler der Münchner Schule. Laut Detlev Kümmel ist der Künstler ein bekannter Tiermaler, der "auch in Museen hängt". Das Werk stamme aus dem Zeitraum zwischen 1870 bis 1900.
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Der Verkäufer wünscht sich 8.500 Euro. "Ui", schnauft Lichter. Auch Kümmel schätzt nur 2.000 bis 2.500 Euro. Norbert wirkt enttäuscht, denn "das habe ich ja schon für die Restaurierung ausgegeben". Und so beschließt er: "Dann hänge ich es lieber wieder an die Wand."
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Gabriele aus Dietzenbach will einen Ring mit Diamanten verkaufen, den sie geschenkt bekommen hat. Doch sie gesteht: "Der ist mir einfach zu wuchtig." Heide Rezepa-Zabel erinnert das Design an die internationale Architektur der 50er- und 60er-Jahre.
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Für das Schmuckstück aus 750er Gold und 1,5 Karat Diamanten wünscht sich die Verkäuferin 3.000 Euro. Die Expertin schätzt den Ring auf 1.600 bis 1.800 Euro. Etwas enttäuscht nimmt Gabriele die Händlerkarte an, freut sich aber dafür im Händlerraum, als Elke Velten 2.500 Euro bezahlt.