Sammler
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"So einen Apparillo hätte ich dir jetzt nicht zugetraut", wundert sich Horst Lichter (M.) beim Anblick des jungen Verkäufers und seines Objektes. "Das tun die wenigsten", gibt der zu. Aber wie kommt's?
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"Ich interessiere mich für solche alten Dinge, schon immer", erzählt Verkäufer Beppo. Auch seine Eltern hätten ihm das nicht vorgelebt. "Das ist das Verrückte."
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Das Stück habe er lange gesucht. Über einen Freund kam er schließlich in seinen Besitz. "Warum willst du es nun wieder loswerden?", fragt Horst Lichter irritiert.
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"Wie das manchmal so ist: Ich wollte es unbedingt haben, dann habe ich es gehabt. Jetzt kann was Neues kommen", lacht der 20-jährige Schüler.
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Music on: Detlev Kümmel klärt auf, um was es hier genau geht. "Im ersten Moment sieht es aus wie ein Schallplattenspieler oder ein Grammofon der späteren 20er-Jahre."
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Dass es sich bei dem Objekt um ein ganz anderes Modell handelt, beweisen die zugehörigen Platten.
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Da staunt selbst der Gastgeber nicht schlecht: "Boah, sind die dick." Es handelt sich um ein anderes System, weiß der Experte. Genauer: um einen Phonographen - entworfen von Thomas Edison. "Im Klangsystem war es besser als das Grammofon. Da es jedoch deutlich teurer war, verlor man damals das Rennen."
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Der Experte ist zuversichtlich: In seinem guten Zustand könnte das Gerät aus den 1920er-Jahren 500 bis 550 Euro einbringen.
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Feuer und Flamme von dem Plattenspieler sind im Händlerraum nicht nur Daniel Meyer (l.) und Walter "Waldi" Lehnertz. "Der Klang ist geil."
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"Hast du ein Handy geschenkt bekommen und willst das Ding verkaufen, damit du jetzt richtig Mucke hören kannst?", witzelt Waldi, als er den ungewöhnlich jungen Sammler sieht.
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"Das Gerät an sich ist geil, aber die Kiste schreckt ab", muss Waldi feststellen. Und auch die anderen sind zurückhaltend. Mindestens 350 Euro hätte Beppo gerne. Geht da jemand mit?
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Lisa Nüdling würde immerhin 300 Euro zahlen, weil sie das "so cool findet, weil Sie so ein sympathischer junger Mann sind, den man auf den ersten Blick nicht mit so 'ner Sache in Verbindung bringt". Aber auch hier muss Beppo ablehnen. Und so kommt der Phonograph erst mal zurück an seinen Platz.
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Deutlich kleiner kommt das nächste Objekt daher: Der antike Kinderarmreif (1870/1880) ist in 585er-Rotgold gehalten und wird von Dr. Heide Rezepa-Zabel auf 550 bis 600 Euro geschätzt.
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Das zeitlose Schmuckstück mit Saphir schafft es auf 600 Euro und geht nun in den Besitz von Susanne Steiger (r.) über.
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Ein Teeservice mit Kuchentellern für sechs Personen steht zum Verkauf. Tanja und Jan-Olaf möchten sich von ihrem Wagenfeld-Set trennen und erhoffen sich 300 Euro. 250 bis 300 Euro nennt auch der Fachmann bei seiner Expertise.
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Beim Bieten um die Re-Edition aus den 90er-Jahren sind die Händlerinnen und Händler zögerlich. Mehr als 150 Euro will Daniel Meyer nicht zahlen. Er bekommt den Zuschlag.
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Die Kette, die laut Horst Lichter aussieht "wie ein einäugiger Hase, der die Ohren hängen lässt", ist ein Familienerbstück. Der Schmuck stammt vermutlich teilweise aus der gregorianischen Zeit, wurde aber vielfach umgearbeitet. Ob es dafür den emotionalen Wert von 10.000 Euro geben kann? Deutlich darunter liegt der Schätzpreis von 1.500 bis 1.800 Euro. Die Kette bleibt also in der Familie.
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Ein kleiner Nackedei nimmt nun auf dem Pult Platz. Der Kellerfund stammt aus den Jahren nach 1891 und ist wegen seines fast tadellosen Zustands 480 bis 550 Euro wert. 300 bis 400 Euro waren gewünscht.
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Der Mini-Bacchus von Franz Iffland kommt gut an und bringt es sogar auf 670 Euro, die Daniel Meyer auf den Tisch legt.
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Karola und Horst (r.) wollen sich von ihrem Mond trennen. Der kam einst in Verona in der Oper "Tosca" zum Einsatz und wurde Ende der 70er-Jahre gefertigt. Die Skulptur aus Muranoglas könnte 600 bis 800 Euro einbringen. 1.000 Euro waren gewünscht.
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Für die unsignierte Glaskunst zahlt Fabian Kahl (r.) 750 Euro.