Spinnweben aus Zucker, Höhlen aus Fiberglas und Kotzfruchtcocktails, die nur aus Milch und Wasser bestehen? Ist alles nur Fake, was uns das Dschungelcamp im Fernsehen vorgaukelt? RTL hat nun erstmals zu den Gerüchten, die es seit Jahren gibt, Stellung genommen.
Die Dschungelprüfungen sind immer das, was "Ich bin ein Star - holt mich hier raus" interessant macht: So genannte Stars müssen in Kakerlaken baden, pürierte Kotzfrucht trinken, Stierhoden essen, durch ekligen, stinkenden Schleim robben - kurz: Sie müssen das tun, wozu sie RTL jeden Januar in den Dschungel schickt. Deswegen schalten die meisten Zuschauer ein.
Was so eklig und manchmal auch gefährlich aussieht, ruft natürlich jedes Jahr Kritiker auf den Plan. Beißen die Krokodile tatsächlich? Stechen die Skorpione zu? Nicht auszudenken, wenn den Promis im Regenwald etwas Ernsthaftes passieren würde.
Dschungelcamp 2019: Sind die Spinnweben aus Zucker?
Die "Bild-Zeitung" hat deswegen die große Enthüllungsserie ausgerufen und den Sender aus Köln mit vielen Fragen zum Dschungelcamp bombardiert. RTL kam nun der "Bild" zuvor und enthüllt selbst die größten Fragen rund um das Dschungelcamp.
Sind etwa die Spinnweben, durch die jede Menge Stars bereits kriechen mussten und die sich dabei immer wunderbar in Haaren und Kleidung verfingen, gar nicht echt? Sondern vielmehr aus Zucker und schmecken sogar gar nicht schlecht? Das soll eine ehemalige, nicht näher genannte Kandidatin der "Bild" verraten haben.
Stimmt nicht, sagt RTL. "Ein Großteil der Spinnweben ist echt. Zusätzlich werden teilweise künstliche Spinnweben verwendet, diese bestehen allerdings nicht aus Zucker."
Und wie verhält es sich mit den Höhlen? Die Kandidaten müssen bei Dschungelprüfungen immer wieder durch enge, dunkle Höhlen und Schächte kriechen, die vollgestopft sind mit Kakerlaken, Schlangen und Spinnen. Tatsächlich sind Steine und Felsen teilweise aus Fiberglas. "Wir versuchen, die für diese Produktionen notwendige Technik bestmöglich der Umgebung anzupassen", erklärt RTL. "Kameras und sonstige notwendige Produktions-Technik werden im Camp aus optischen sowie Sicherheitsgründen teilweise in Fiberglas verpackt."
IBES 2019: Ist der ekelhafte Schleim wirklich so ekelig?
Einige Promis erwischt es bei der Dschungelprüfung ziemlich ekelhaft: Sie müssen durch stinkenden Schleim robben. Ob dieser wirklich so stinkt, sei aber einmal dahingestellt, denn: Der Schleim wird künstlich hergestellt, laut RTL hat das hygienische Gründe. Und auch die Tiere, wie etwa Kakerlaken, sind keimfrei. Sie kommen teilweise aus Zuchtbetrieben.
Aber wie verhält es sich denn nun mit den angeblichen Ekel-Getränken, zum Beispiel dem Cocktail aus Kotzfrucht? Die Kotzfrucht, auch Durian-Frucht genannt, ist dafür bekannt, übel zu riechen. Das dürfte das Trinken nicht gerade erleichtern - oder? "Aus Gründen der Trinkbarkeit werden einige Getränke verdünnt", erklärt RTL dazu. Die "Bild-Zeitung" will beobachtet haben, dass die Cocktails gar nicht mehr so viel mit der Kotzfrucht zu tun haben, sondern hauptsächlich aus Milch und Wasser bestehen.
Dschungelcamp 2019: Ein Wasserfall mit Aus-Knopf
Der Bach im Dschungelcamp ist echt, der Wasserfall hingegen, den die Dschungelcamper zum Duschen nutzen, wurde künstlich angelegt. Er wird nachts sogar abgeschaltet. Das hat ganz praktische Gründe: Während der Nachtruhe werde er nicht benötigt, sagt RTL.
Das Lagerfeuer hingegen muss stets brennen, dafür sind die Camper während der zwei Wochen verantwortlich. Der Grund dafür ist aber nicht, dass die C-Promis in ihrem Pritschenlager sonst frieren würden. Vielmehr geht es um die Campbeleuchtung: So können die Kameras die Stars auch im Dunkeln gut einfangen. Zudem hat der nächtlich Plausch bei der Feuerwache schon für einigen Zoff gesorgt und den Stars so manches verborgene Geheimnis entlockt.
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Weitere Dschungelcamp-Enthüllungen von RTL:
- Den Krokodilen werden aus Sicherheitsgründen die Schnauzen zugebunden.
- Giftige Tiere werden täglich eingesammelt. RTL: "Wir sind aber mitten im Regenwald. Es kommen also immer mal wieder Schlangen oder Spinnen ins Camp."
- Die Security-Mitarbeiter sind nicht bewaffnet.
- Der Dschungel-See ist nicht mit Chlor versetzt.
- Unter dem Plumpsklo gibt es keinen meterlangen Schacht.
- Das Brennholz, das die Camper täglich einsammeln müssen, wird ihnen zur Verfügung gestellt und liegt vorbereitet im Urwald.
- Australische Wasserspinnen können beißen, auch wenn das laut RTL höchst unwahrscheinlich ist. Skorpione können stechen.
- Hat Brigitte Nielsen mit 200.000 Euro die höchste Gage überhaupt eingesteckt? Das kommentiert RTL leider nicht.
Verwendete Quellen:
- RTL: "Enthüllungen“ zum Dschungelcamp
- "Bild": So täuscht RTL die Dschungel-Fans
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