Das RTL-Erfolgsformat "Ich bin Feministin – Holt mich hier raus" startet am dritten Tag direkt mit einer inspirierenden Frauenpower-Rede von Vollblut-Emanze Linda Nobat. Die Simone de Beauvoir der Generation Gold Digger klärt die staunende TV-Nation darüber auf, dass ihr Rollenbild primär von Klischees aus den 50er Jahren geprägt ist: "Der Mann muss mehr verdienen als ich, dafür kriege ich auch die Kinder und mache den Haushalt." Das ist ein so moderner und zeitgeistsicherer Karriereplan – Friedrich Merz überlegt bereits, Linda als Frauenbeauftragte in sein Zukunfts-Team zu holen.
Sollten Sie noch mehr Bedarf an Erfolgsstorys über
Adoptionsagentur RTL - und ein Satz für die Reality-TV-Geschichtsbücher
Vorher gibt es unter der Sonne Südafrikas (das wäre auch ein schöner Titel einer neuen Folge "Traumschiff") aber zunächst noch einen Deep-Talk zwischen
Von Vaterliebe durchemotionalisiert gibt Filip zu Protokoll: "Jeder Sohn braucht einen Vater." Was Peter zu der beinahe lyrischen Feststellung inspiriert: "Blut ist doch Blut." Womit er auch medizinisch absolut richtig liegt. Wäre Blut nämlich beispielsweise Silikonmasse oder Leberwurst, hätte die Menschheit gar nicht bis heute überleben können. Einmal im Tränendrüsen-Modus, legt Filip direkt im Sprechzimmer nach und wendet sich mit einer verspäteten Neujahrsansprache an Peter Althofs Sohn: "Mach den ersten Schritt!"
Der Vater-Sohn-Konflikt arbeitet in Filip noch einige Stunden weiter. Seine Bewunderung für Peters Talent zu hochphilosophischen Bonmots gipfelt schließlich in einem Satz für die Reality-TV-Geschichtsbücher: "Obwohl man frei ist, ist man trotzdem irgendwie eingesperrt." Womit seine Anschlusskarriere als "Chefreporter Querdenken" bei der "Welt" gesichert wäre. Leider keine guten News für
Dschungelcamp 2022: Die Frau des Zeitreisenden
Erst 72 Stunden unter der Obhut von RTL-Mama
Wie gut Eric Stehfest Fußball spielen kann, ist ungewiss. Sicher ist aber: Er ist der Marty McFly des Trash-TV und arbeitet nebenberuflich als esoterischer Zeitreisender. So verrät er der von Sekunde zu Sekunde verwirrteren
Zwar hübsch erklärt, aber das mit der Zeitverschiebung begreift Janina dennoch nicht so ganz: "Im Iran ist gerade das Jahr 1340." Korrekt. Dort beginnt gerade der Hundertjährige Krieg. Eine Reality-Show, die vom damals noch sehr jungen Thomas Gottschalk moderiert wird. Fun-Fact: Eric hat neben dem "1311" auf dem Arm zusätzlich an den Schläfen eine Art Kräutergarten tätowiert. Wahrscheinlich, weil er in einem früheren Leben mal ein Pfefferminztee war.
Das "F" in Linda steht für Female Empowerment
Im Vorfeld der Dschungelprüfung liefert sich die von Eric ordentlich vorverwirrte Janina einen brutalen Niveauabsturz im Girltalk mit Linda. Es zeichnet sich ab, dass die beiden Vorzeige-Erfolgsfrauen nicht unbedingt ihre Trauzeuginnen werden. Etwas frei übersetzt und leicht gekürzt läuft ihr Motivationsgespräch in etwa so ab:
Linda: "Im Ernst, eine Wissensprüfung möchte ich echt nicht verkacken!"
Janina: "Aber Du bist doch nicht doof?"
Linda: "Das stimmt, aber du."
Da zeigen sogar bei Janina die Transfer-Synapsen Code Red und das Zuschneidetischluder fasst zusammen: "Willst du sagen, dass ich ein bisschen doof bin?" Nun, was Linda exakt sagen möchte, scheint nach ihrem TED-Talk zum Thema Geschlechterrollen grundsätzlich eher schwierig zu interpretieren. Aber insgesamt schon mutig von RTL, in Zeiten von Corona, in denen sich ganze Bataillone von Telegram-Bruderschaften auf Spaziergängen um die Bildung unserer Kinder sorgen, ausgerechnet Linda und Janina über Wissen philosophieren zu lassen.
Das kann Janina selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen: "Linda muss immer Stink machen." Ah, ja. Vermutlich hat Linda Durchfall oder so. Blöd ist Linda ja nicht. Das zeigen auch ihre ständigen Ausflüge in die Atomphysik, wie etwa dieser: "Wenn wir beide sterben, sind es zwei Leichen." Was zweifelsfrei zeigt, dass sie mindestens zu 2/3 bis drei zählen kann. Gefundenes Fressen für die Spezialexperten der Social-Media-Kommentarspalten. Die finden alle Kandidaten "strohdumm", kennen außerdem "keinen von denen" und haben daher "natürlich nie geguckt". Der Fachbegriff für eine Sendung, die man nie gesehen hat, deren Teilnehmer man nicht kennt, aber dennoch ihr Intelligenzniveau beurteilen kann, lautet übrigens: Schrödingers Dschungelcamp.
Tara Tabitha: OnlyFans, Dschungelcamp-Edition
Stichwort Niveau: An Tag drei startet endlich auch die vorfreudig erwartete, traditionelle Zoten-Olympiade.
Österreichs bekanntester Internet-Star nach Sebastian Kurz, Tara Tabitha, legt noch einen drauf: "Mir doch egal, ob sich da einer auf meine Fuß-Fotos einen wi**st." Ja, Sie hören richtig. Schmuddelthemen-Limbo am Lagerfeuer. Tara verrät, sie habe sogar einen OnlyFans-Account, auf dem sie "auch Fußnägel und anderes verkauft". Und das erfolgreich: "Getragene Socken kosten 200 Euro. Plus Porto." Da staunt sogar Janina. Zu Recht, denn Porto ist eine der berühmtesten Städte in Portugal und insofern vermutlich ziemlich teuer. Der Handel mit Fußnägeln ist aber auch ein geeignetes Erlösmodell, um die schwächelnden Quoten dieses Jahr wirtschaftlich etwas auszugleichen. Überhaupt sind Fußnägel vielfältig einsetzbar. Wie wäre es beispielsweise mal mit einer Dschungelprüfung: Taras Fußnägel essen?
Das sehen wir dann vielleicht demnächst. Vorher müssen aber erst noch die Busenfreundinnen Linda und Janina (Busenfreundinnen, na klar, immerhin waren beide schon im "Playboy") ins prüfungsrelevante "Horrorhaus der Stars". Die versiffte Bude, die RTL-Makler Daniel Hartwich ihnen andrehen möchte, sieht ungefähr so aus, wie man sich die Wohnung von jemandem vorstellt, der sich Fußnägel von Tara Tabitha im Internet bestellt. Am Ende ziehen sie nach 15 Minuten, fünf Sternen und dem Bouquet von Tierfäkalien fluchtartig wieder aus.
Am Montag wird es noch schauriger. Dann wird wieder verköstigt. Köstlichkeiten aus der Ekelküche werden dann Janina, Linda, Anouschka Renzi und Harald kredenzt, die die Zuschauer in die Prüfung gewählt haben. Gleich vier Promis sind dabei – oder wie Jürgen Klinsmann sagen würde: "Ein tolles Trio!" Bis morgen.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.