Giulia Siegel bestimmte im Jubiläumsdschungelcamp bisher die Schlagzeilen. An Tag zehn fährt RTL die Siegel-Dosierung nun ein bisschen herunter. Stattdessen rücken andere ins Rampenlicht, zum Beispiel Georgina Fleur. Und sollten Sie noch ein bisschen was von der "netten Elena" wollen – die ist seit heute leider aus.

Christian Vock
Eine Kritik
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Spoiler-Warnung! Die zehnte Folge "Ich bin ein Star – Showdown der Dschungel-Legenden" ist seit dem 24. August bei RTL+ zu sehen und am 25. August bei RTL.

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Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!", "Der VIP-Bus – Promis auf Pauschalreise", "Das Sommerhaus der Stars", "Temptation Island V.I.P.", "Promis unter Palmen", "Promi Dinner", "Giulia in Love" oder "Kampf der Realitystars". Giulia Siegel hat schon so gut wie jedes Trash-TV-Format durchgespielt und diese Liste ist noch nicht einmal vollständig. Man kann fast sagen, Giulia Siegel ist im Reality-Fernsehen groß geworden und die dort gemachte Erfahrung bringt sie nun komplett im "Jubiläumsdschungelcamp" ein.

Sie bricht bewusst die Regeln, riskiert damit Kollektivstrafen, sie hält sich in beeindruckender Konsequenz für intelligenter als die anderen und auch als die Show selbst und erkennt mit sicherem Auge, wo ein Krisenherd köchelt. Gleichzeitig nimmt sie, wenn nötig, das Gas zurück und zeigt ihre soziale Seite. Den anderen Bewohnern, die etwas weniger Trash-TV-Facetten zeigen können, macht Siegels Art offenbar zu schaffen – selbst wenn man den Einfluss des Schnitts rausrechnet.

Mein Schild, das hat acht Ecken

Die bisherigen neun Tage weisen also einen überdurchschnittlichen Anteil Giulia Siegel auf und an Tag zehn dürfen nun mal die anderen übernehmen. Allerdings ist Siegel so nett, den Übergang fließend zu gestalten. Etwa, als sie der Bitte Danni Büchners nachkommt, sie zu massieren. "Hier passieren ganz viele komische Dinge", kommentiert Gigi Birofio die Massage, weil er glaubt, Siegel massiere nur aus Angst, rauszufliegen. Und die Massierte? Die glaubt auch, Siegel mache das zur Image-Pflege und hat ihre ganz eigene Art, Danke zu sagen: "Die tut jetzt alles für mich."

So oder so, der Rückzug Siegels verläuft langsam und für den nächsten Schritt braucht es ein bisschen Anlauf. Georgina Fleur und Thorsten Legat erbeuten bei der Schatzsuche eine Kiste, die Gruppe kommt aber nur an den Inhalt, wenn sie sagen kann, ob ein Stopp-Schild sechs oder acht Ecken hat. Eine einfache Frage, was folgt, ist ein einzigartiges Schauspiel. Denn erst ist man sich mit "acht" sicher, dann stürzt Kader Loth die Gruppe in Zweifel, als sie behauptet: "Ich hab schon mal ein Stopp-Schild mit sechs Ecken gesehen."

Nun treibt Eric Stehfest die Raterei auf die Spitze und mutmaßt: "Kann es nicht rund sein?" Stehfest ist nun sicher, der Sache auf den Grund gegangen zu sein und reißt die Gruppe mit: "Es hat runde Ecken", glauben nun Stehfest und Mola Adebisi. Nur Georgina verteidigt vehement das achteckige Stopp-Schild: "Es hat runde Ecken? So ein Bullshit!" Der Öffnungsversuch naht, denn alle sind für "sechs" Ecken, nur Fleur wehrt sich noch: "Fickt euch!" So viel Vehemenz wird am Ende belohnt, die Gruppe nimmt erst "acht Ecken" und dann ein paar Belohnungsmuffins aus der Kiste.

"Legenden-Dschungel": Streit um Streit

Doch wie gesagt, das war nur der Anlauf, die Verabschiedung von Giulia Siegel als Hauptdarstellerin nimmt vor dem Ecken-Streit Thorsten Legat in die Hand. Er entschuldigt sich öffentlich bei Siegel für die Art, wie er sie bei der letzten Nominierung angegangen ist. "Ich hab das ein bisschen hardcore ausgedrückt, weil die Emotionen gekocht haben. Ich bleib' bei meiner Meinung, aber du bist eine hervorragende Frau."

Es folgt ein Drückerchen, doch nach längerem Nachdenken meint Siegel: "Ich dachte, er entschuldigt sich für den Inhalt." Schließlich sei der Inhalt das Verletzende gewesen, nicht der Tonfall. Auch bei den anderen erweckt Legats Entschuldigung Vorbehalte, allerdings kommen die aus der anderen Richtung: "Du hast ja nichts Schlimmes gemacht, Thorsten", meint Kader Loth. Legat erklärt, seine Kinder würden sich für die Wahl seiner Worte schämen, daher die Entschuldigung. "Wer keine Kinder hat, sollte sich zurücklehnen und tief durchatmen", so Legat.

Das kommt bei der ungewollt kinderlosen Loth gar nicht gut an und so kommt es zwischen beiden zum Streit. Am Ende entschuldigt sich Thorsten Legat bei Kader Loth dafür, sie angegangen zu sein, weil sie ihn angegangen ist, weil er sich bei Giulia Siegel entschuldigt hat, sie seinerzeit angegangen zu sein. Auch wenn Giulia Siegel bei diesem Streit nur eine Nebenrolle hatte, hat sie sich einen Status erarbeitet, dass es einen Streit gibt, wenn sich jemand bei ihr entschuldigt. Das kann man auch einmal honorieren.

Giulia Siegel, die "undankbare" Reis-Aufwärmerin

Kann man, Elena Miras wird aber nicht dazu gehören. Die Schweizerin hat nämlich gekocht, doch Siegel, Stehfest und Fleur wagen es, ihre Reisportionen aus Geschmacksgründen noch einmal anzubraten. Nun hätten die beiden wissen können, dass Elena Miras nicht einmal eine kurze Zündschnur hat, sondern gar keine und so dauert es nicht lange, bis Miras das Nachbraten entdeckt und diese Nichtigkeit als persönlichen Affront einstuft.

Es beginnt mit einem "Undankbar", ehe sich Miras in Rage redet: "Die müssen raus!", macht Miras weiter und wiederholt dann das Trash-TV-Mantra, alle anderen seien falsch. "Die nette Elena ist vorbei", verspricht Miras, ohne dass uns der Schnitt bis dahin die nette Miras gezeigt hat.

Doch Trash-TV-Talk kann auch Georgina Fleur, in diesem Fall sogar besser als das Original. Denn als Fleur von Miras’ Tiraden Wind bekommt, brechen auch bei ihr die Dämme. Mit "dieses Mädchen ist aus der Gosse", beginnt Fleur ihr Feuerwerk, manche der anderen Verbal-Raketen sind hier allerdings nicht zitierbar, und am Ende bekommt auch Mola Adebisi sein Fett weg, glaubt Fleur doch, er lasse sich von Miras einschüchtern: "Mola, wo hast du deine Eier verloren? Sind nur so Deko."

Und so schleicht RTL in Folge zehn langsam die bisher verabreichten Dosen Giulia Siegel aus, rückt aber am Folgen-Ende doch noch einmal die Scheinwerfer auf sie. Denn weil Siegel und Gigi Birofio bei der Essensprüfung als einzige Camper ihre Portionen nicht aufessen können, wird einer der beiden in der kommenden Folge das Camp verlassen. Sollte es die Münchnerin treffen, wäre das dann doch ein sehr abruptes Absetzen der Siegel-Medikation.

Die Zitate des Tages:

  • "Ja klar, da ist 'ne Platte drin", klopft Thorsten Legat auf sein Gesicht, als er von seinen Kampfsport-Erfahrungen erzählt.
  • "Jede Medaille hat 'ne goldene und 'ne Schatten-Seite." Sarah Knappik über das Model-Business.
  • "Ich bin die einzige erwachsene, reife Person hier", Georgina Fleur zu den anderen.
  • "Ich komm’ hier raus, ich bin ein wirtschaftlicher Total-Schaden", Sarah Knappik über ihre aktuelle Verfassung.
  • "Aus Hackepeter wird Kacke später", Eric Stehfests Motto für die Essensprüfung.
  • "Ich guck’ manchmal 'Wer wird Millionär?' und da weiß ich immer die Antwort. Meistens." Georgina Fleur bei der Schatzsuche.
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